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Nachricht vom 24.07.2015
Region
"Jahrhundertbauwerk" nun offiziell für den Verkehr freigegeben
Irgendwann 1980 begannen die Planungen für den Verkehrsknotenpunkt der L 280 und der Ortseinfahrt mit der K 112 in Richtung Niederdreisbach und den dort verlaufenden Schienen der Daadetal-Bahn. Eine völlig marode Brücke, die keinen Begegnungsverkehr zuließ, gefährliche Straßeneinmündungen sind jetzt Geschichte. Das 3,7 Millionen teure Gesamtbauwerk wurde nun offiziell nach rund 16 Monaten Bauzeit für den Verkehr freigegeben.
Gemeinsam führten die lokalen Politiker mit dem Ministerialdirektor Thomas Linnertz die symbolische Freigabe der Strecke durch. Foto: annaNiederdreisbach. Kaum mehr wiederzuerkennen ist die neu gestaltete Ortseinfahrt von der L 280 zur K 112. Kein Engpass mehr an der kleinen, maroden, alten Brücke, der bei Begegnung zweier großer Fahrzeuge zum Stocken des Verkehrsflusses führte. Kein Rumpeln mehr über die dort verlaufenden Schienen der Daadetal Bahn. Das Ergebnis der Umbaumaßnahme: eine breit angelegte Fahrbahn, samt Gehwegen über eine neue Brücke und eine Linksabbiegespur auf der L 280.

VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider bezeichnete das Ergebnis als eine „Visitenkarte für das Paradiesdorf“ und ein „Jahrhundertbauwerk“. Zur besten Mittagszeit wurde nun unter großer Anteilnahme der lokalen Politik und der Bevölkerung der neugestaltete Knotenpunkt offiziell wieder für den Verkehr frei gegeben.

„Was lange währt wird endlich gut“, so begann Lutz Link, der stellvertretende Leiter des LBM Diez seine Rede. Er kenne Niederdreisbach nun schon seit 10 Jahren, als Fachgruppenleiter „Planung“ sei er mit der Ausarbeitung dieses Projektes betraut gewesen. Es habe sich dabei um eine knifflige Aufgabe gehandelt, denn mehrere Gegebenheiten hätten unter einen Hut gebracht werden müssen. Zum einen der Straßenknotenpunkt mit der maroden Brücke, zum anderen die beiden Gewässer Dreis- und Daadenbach, außerdem die Bahnlinie der Daadetal-Bahn, dazu noch mehrere Versorgungsleitungen und dies alles habe in einem vorgegebenen Kostenrahmen gehalten werden müssen.

Unzählige Planungen wären von dem Team zu Papier gebracht worden, bis man endlich diese jetzt durchgeführte Lösung gefunden habe. Trotz der vielen verschiedenen Anforderungen an dieser Baustelle, sei selten ein Projekt so geräuschlos abgelaufen wie diese Baumaßnahme, berichtete Link weiter und bedankte sich daher ganz besonders bei allen Bauausführenden Firmen. Deren Leistungen verdienten absolut Respekt. Einen weiteren Dank richtete der Mann vom LBM an die Einwohner von Niederdreisbach für deren Geduld und Verständnis während der 16 Monate währenden Umbauphase.

Der Ministerialdirektor Thomas Linnertz vom Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruktur war eigens aus Mainz angereist und berichtete den Umstehenden, dass sie nun einer Premiere beiwohnen würden, denn es sei seine erste Straßenfreigabe die er durchführe. Der neu gestaltete Knotenpunkt mache den Ort noch attraktiver. Die L 280 sei zuvor im Abbiegebereich zu eng gewesen, ohne eine Linksabbiegespur. Im gesamten wäre der Knotenpunkt nicht leistungsstark gewesen. Der Umbau habe erheblich zur Verkehrssicherheit beigetragen.

Die Baumaßnahme erfolgte in zwei Abschnitten, im ersten wurde ein neues Brückenbauwerk mit einer Weite von 10 Metern über den Daadenbach gebaut. Im zweiten Abschnitt ist die L 280 auf rund 350 Metern ausgebaut und mit einer Linksabbiegespur versehen worden. Teilweise wurden Gehwege errichtet. Die beiden an der L 280 gelegenen Bushaltebuchten wurden in Richtung Daaden verlegt. Mit einer Überquerungshilfe auf der L 280 ist zudem die Erreichbarkeit verbessert worden. Die K 112 erhielt eine neue Linienführung und wurde auf einer Länge von 130 Metern ausgebaut. Auch der Bahnübergang musste somit verlegt und angepasst werden. Die beiden Gemeindestraßen „Bahnhofstraße“ und „Alter Weg“ wurden in den Einmündungsbereichen so gebaut, dass auch Schwerlastverkehr problemlos einbiegen kann.

Im Rahmen der Baumaßnahme haben zudem die Verbandsgemeindewerke und der Abwasserzweckverband ihre Versorgungsleitungen angepasst und erneuert. Die gesamte Baumaßnahme hat 3,7 Millionen Euro gekostet. Davon hat das Land 2,15 Millionen übernommen, der Landkreis Altenkirchen ist mit 1,15 Millionen Euro beteiligt, die Westerwald Bahn mit 200.000 Euro, die Verbandsgemeindewerke mit 160.000 Euro und der Abwasserzweckverband noch mit 50.000 Euro.

Landrat Michael Lieber sagte, er sei froh und dankbar, dass dieses Projekt endlich abgeschlossen sei. Seit den 1980er Jahren wäre die Maßnahme in Planung gewesen. Nun endlich habe man den Bau umsetzen können, es sei eine komplizierte Herausforderung und ein Kraftakt gewesen. Der Kreis Altenkirchen, der auch Eigentümer der Westerwald Bahn ist hat somit einen Anteil von 1,35 Millionen Euro am Ausbau geleistet. Lieber wünschte sich daher, dass die Landesregierung die Mittel für den Ausbau der Kreisstraßen nicht nochmal kürzen werde.

Bürgermeister Schneider griff die Äußerung von Link auf, dass trotz der Komplexität der Baumaßnahme alles geräuschlos verlaufen sei und meinte, es gäbe noch mehr Baustellen im Oberkreis, der LBM solle seine Aktivitäten ruhig verstärkt in der Region durchführen. Der erste Beigeordnete der Gemeinde Niederdreisbach, Jörg Fries, griff noch einmal die Langwierigkeit der vorausgegangenen Planungen auf und meinte dazu: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Rückblickend zeigte er sich begeistert vom Ablauf der Baumaßnahme und deren Ergebnis und auch er dankte, wie alle seine Vorredner, den Unternehmen und ausführenden Bauarbeitern für die Durchführung der Maßnahme, die über einen langen Zeitraum bei laufendem Verkehr erfolgt war. (anna)
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