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Nachricht vom 18.09.2015 |
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Region |
Auf dem Weg zum Welterbe |
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Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft tagte in Weyerbusch. Vorsitzender bleibt WGZ Bank-Aufsichtsratschef Werner Böhnke. Erneut bekräftigte die Gesellschaft die Aufnahme der Genossenschaftsidee in die Welterbe-Liste der UNESCO. Außerdem wirft der 200. Geburtstag Raiffeisens seine Schatten voraus. |
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Weyerbusch. 2018 feiert Rheinland-Pfalz einen seiner großen Söhne: Dann nämlich weist der Kalender den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888) aus. Dieses Datum, das machte die Mitgliederversammlung der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft in Weyerbusch deutlich, will man gebührend feiern. Unter anderem, so der stellvertretende Vorsitzende Josef Zolk, beantragt die Gesellschaft beim Bundesfinanzministerium, eine Briefmarke zu Ehren des Genossenschaftsgründers aufzulegen.
Für Raiffeisens Idee weiter werben
Über 250 Mitglieder zählt die Raiffeisen-Gesellschaft drei Jahre nach ihrer Gründung, rund zwei Drittel sind juristische Personen - Kreditgenossenschaften, Unternehmen, Verbände. Rund 50 Mitglieder waren der Einladung ins Raiffeisen-Begegnungs-Zentrum (RBZ) nach Weyerbusch gefolgt. Und die Gesellschaft, so Vorsitzender Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ Bank AG in Düsseldorf, „will weiter wachsen. Diese großartige Idee Raiffeisens hat es einfach verdient, weiter gefördert und immer wieder neu entdeckt zu werden.“ Böhnke und Zolk berichteten im Rückblick auf die Arbeit der letzten Jahre unter anderem über die durch die Gesellschaft initiierte neue Tourismus-Beschilderung der Historischen Raiffeisenstraße zwischen Hamm und Neuwied, die Neuauflage der dazu gehörenden Broschüre, die finanzielle Unterstützung für die Museen in Hamm und Flammersfeld. Erstmals präsentierte sich die Gesellschaft in diesem Jahr auch auf der Bankwirtschaftlichen Tagung der Volks- und Raiffeisenbanken in Berlin. Außerdem bereitet die Gesellschaft die Vergabe eines Förderpreises vor.
Besonderes Augenmerk legt die Raiffeisen-Gesellschaft auf die Anerkennung der Genossenschaft als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO. Das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes fördert und erhält in allen Weltregionen überliefertes Wissen, Können und Alltagskulturen. Josef Zolk berichtete über den umfangreichen Bewerbungsprozess, der die öffentliche Wahrnehmung des Genossenschaftswesens in Deutschland erkennbar verstärkt habe. Wie bereits zuvor das Kuratorium der Gesellschaft machte auch die Mitgliederversammlung noch einmal ihre Unterstützung für die Welterbe-Bewerbung deutlich: Beide Gremien, so der Beschluss, „begrüßen erneut einstimmig die Bewerbung der Genossenschaftsidee für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO. Diese Bewerbung, die gemeinsam von der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e.V. eingereicht wurde, unterstreicht die Bedeutung und das Wirken der Genossenschaften regional und überregional, historisch und in der Gegenwart.“
Personelle Weichenstellungen
Ebenfalls einstimmig fielen sämtliche Personalentscheidungen der Mitgliederversammlung aus: Vorsitzender Werner Böhnke, sein Stellvertreter Josef Zolk, Hans Theo Macke, ehemals Vorstandsmitglied der Frankfurter DZ Bank AG, und Josef Sanktjohanser, früherer REWE-Vorstand und Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), wurden in ihren Vorstandsämtern bestätigt. Neu im Vorstand ist Westerwald Bank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach, der in der Nachfolge von Paul-Josef Schmitt die Aufgabe des Schatzmeisters übernimmt. Zudem wurde Thomas Ullrich, Vorstand der DZ Bank, als stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand gewählt. Er nimmt die Position von Wolfgang Ebisch vom Deutschen Raiffeisenmuseum in Hamm ein. Sowohl Schmitt als auch Ebisch hatten zuvor deutlich gemacht, dass sie mit ihrem Verzicht auf die Vorstandstätigkeit den Generationenwechsel einleiten wollen. Ausdrücklich dankte die Mitgliederversammlung den ausgeschiedenen Vorständen für ihr Engagement. Beide, so Böhnke, hätten zu den Aktivposten zur Gründung der Gesellschaft gezählt. Zudem dankte die Versammlung dem langjährigen Weyerbuscher Ortsbürgermeister Manfred Hendricks und Dr. Paul Gerhard Armbruster vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV). Beide scheiden mit der Mitgliederversammlung aus dem Kuratorium der Gesellschaft aus. Zu neuen Mitgliedern des zwölfköpfigen Gremiums werden Weyerbuschs neuer Ortsbürgermeister Dietmar Winhold und Alexander Lichtenberg, Vorstand der Bausparkasse Schwäbisch Hall, berufen. Vorsitzender des Kuratoriums ist Manfred Nüssel, zugleich Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), sein Stellvertreter der Altenkirchener Landrat Michael Lieber.
Jugend im Internet
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung warf der neue Schatzmeister Dr. Ralf Kölbach einen Blick auf die Internetnutzung der jungen Generation. Bereits im Alter von sechs Jahren beginne laut Branchenverband Bitkom durchschnittlich die Internetnutzung, im Alter von 16 bis 18 Jahre liege sie bei knapp zwei Stunden täglich. Dabei stehen mit jeweils rund 90 Prozent das Knüpfen von Kontakten und der gegenseitige Austausch und das Schreiben von E-Mails an der Spitze der Nutzungsgewohnheiten. Es folgen Nachrichten und Infodienste (83 %), Online-Shopping (77 %) und das Online-Banking (35 %). Mobile Endgeräte vereinfachen den Zugang dabei permanent. Als so genannte Digital Natives, die Generation, die mit dem World Wide Web aufwachse, sehe diese sich oft dem Vorwurf des zu sorglosen Umgangs mit dem Web und eigenen Daten ausgesetzt. Tatsächlich, so belegten Studien, wachse mit dem Alter der Kinder und Jugendlichen die Sensibilität und Kenntnis der entsprechenden Instrumente, um die Privatsphäre zu schützen, schnell an.
Was macht die Raiffeisen-Gesellschaft?
Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft 2012 im Internationalen Jahr der Genossenschaften in Weyerbusch gegründet. Die Gesellschaft, so definiert es die von allen Gründungsmitgliedern unterzeichnete Satzung, widmet sich der „Pflege und Würdigung des Lebenswerkes von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und seines in Schriften und Reden überkommenen geistigen Erbes“, der „Förderung des darauf beruhenden Genossenschaftsgedankens in Deutschland“ sowie der Auseinandersetzung mit dem Genossenschaftswesen. Dazu dienen wissenschaftliche Vortragsveranstaltungen, Konferenzen und Workshops sowie regelmäßige Veröffentlichungen - das alles auch in Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen des Genossenschaftswesens. Zur Unterstützung der inhaltlichen Arbeit beruft der Vorstand ein bis zu zwölfköpfiges Kuratorium. (Andreas Schultheis) |
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Nachricht vom 18.09.2015 |
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