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Nachricht vom 29.09.2015
Politik
Sorgenkind L 278: Wann wird endlich saniert?
CDU-Verbände aus Wissen und Gebhardshain beanstanden marode Streckenabschnitte. MdL Dr. Peter Enders sieht vor allem die Unternehmen und Pendler als Leidtragende.
Vertreter der CDU aus den Verbandsgemeinden Gebhardshain und Wissen kritisieren den schlechten Zustand der L 278: (von links) Michael Rödder, Konrad Schwan, MdL Dr. Peter Enders, Jessica Weller, Horst Rolland, Hermann-Josef Selbach und Hermann-Josef Schmidt. Foto: VeranstalterWissen/Gebhardshain. Die CDU-Verbände in den Verbandsgemeinden Wissen und Gebhardshain haben ein gemeinsames Sorgenkind: Die Landesstraße L 278. Weder der Ausbauzustand von Wissen Richtung Morsbach (Nordrhein-Westfahlen) sei zufriedenstellend noch derjenige zwischen Wissen und Gebhardshain. Vertreter beider CDU-Verbände trafen sich daher zu einem Ortstermin mit MdL Dr. Peter Enders, um erneut auf die Situation aufmerksam zu machen.

Insbesondere die Tallage im Bereich zwischen dem Wissener Stadtteil Schönstein bis Altenbrendebach sei durchzogen von Schlaglöchern und Bruchstellen, die den Berufspendlern tagtäglich das Leben schwer machen. Gleiches gelte für das Teilstück vor der Ortseinfahrt Gebhardshain, so die Analyse der Christdemokraten. Enders hatte in den vergangenen Jahren mehrfach gegenüber der Landesregierung den maroden Straßenzustand moniert. Im Doppelhaushalt 2014/2015 seien 4,9 Millionen Euro für Landesstraßen im Kreis Altenkirchen vorgesehen. Die Strecke Wissen - Gebhardshain sei hierbei nicht berücksichtigt. Die Abhilfe nach Mainzer Art: Geschwindigkeitsbeschränkungen und Warnhinweise. Enders will weiter am Ball bleiben: „Es kann nicht sein, dass eine so wichtige Verkehrsachse in der Mitte des Kreises sich selbst überlassen bleibt. Das Land muss hier dringend Farbe bekennen und im Interesse der Bevölkerung handeln“, so der Wahlkreisabgeordnete.

Doch das ist eben nur ein Teil der L 278, der den Christdemokraten Kopfzerbrechen macht. Für das Wisserland ist auch der Streckenabschnitt Richtung Morsbach und weiter Richtung Autobahn A 4 lebenswichtig. Hier scheint sich derzeit das Urteil des Landesrechnungshofes zu bestätigen, wonach das Land zu lange nur dünnschichtig die Straßenoberflächen ausgebessert habe, nach wenigen Jahren die Probleme aber erneut auftreten. „Die Leidtragenden sind Berufspendler und Unternehmen in der Region, die sich Woche für Woche über Schlaglochpisten und Gefahrenstellen ärgern müssen“, so Enders.

Es geht um insgesamt etwa 1,6 Kilometer Strecke bis zur NRW-Landesgrenze. Hiervon wurden 2010 nach anhaltenden Protesten aus der Bevölkerung und Vor-Ort-Terminen immerhin 600 Meter erneuert. Für die restliche Strecke, so die Nachricht aus Mainz, fehlte seinerzeit Baurecht. Konkreter: Jahre zuvor hatte Baurecht bestanden, man hatte es verfallen lassen. Sowohl die Doppelhaushalte 2012/2013 als auch 2014/2015 hatten dann die Gelder für den Restausbau bis zur Landesgrenze enthalten - ohne erkennbares Ergebnis. Auf eine Kleine Anfrage der MdLs Enders und Michael Wäschenbach (Wallmenroth) zum Ausbau von Landesstraßen im Kreis Altenkirchen vom Mai diesen Jahres gab Infrastrukturminister Roger Lewentz eine ernüchternde Antwort. Zum fraglichen Teilstück der L 278 ergibt sich zum Stand der Umsetzung zum 31. Dezember 2014 die gleiche Antwort wie zum 1. Juni 2015: „teilweise fertig“ heißt es dort. Teilweise fertig sind aber eben nur 600 Meter aus dem Jahr 2010. Und selbst dieser Abschnitt dürfte nach Wertung der Wissener CDU spätestens nach dem nächsten Winter wieder sanierungsbedürftig sein.

Immerhin, so Enders, habe der jüngste Rechnungshofbericht im Einklang mit den Forderungen der CDU bei Rot-Grün die Erkenntnis befördert, die Haushaltsmittel für den Landesstraßenbau für 2016 aufzustocken. Enders verwies abschießend auf die Analyse des Rechnungshofes, der die CDU-Meinung stützt, dass das Land seit Jahren zu wenig für den Straßenbau tue: „Mit der derzeitigen Erhaltungsstrategie“, so der Rechnungshof, „können die grundlegenden Probleme, nämlich eine kontinuierlich fortschreitende Überalterung der Straßeninfrastruktur sowie ein zunehmender Erhaltungsstau, nicht gelöst werden.“
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