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Nachricht vom 11.12.2016
Kultur
Krippenlandschaft in Marienthal
In der Klosterkirche Marienthal wird wieder die kunstvolle Krippenlandschaft mit bis zu 65 Zentimeter großen Figuren aufgebaut. Schon seit Jahrhunderten wird hier diese Tradition gepflegt.

Marienthal. Ab Heiligabend ist das im Volksmund genannte "Krippche" in der Klosterkirche Marienthal wieder bis Maria Lichtmess zu sehen. Damit wird eine lange Tradition, auf die sich Jung und Alt aus nah und fern gleichermaßen freuen, fortgesetzt. Die Tradition, zum Weihnachtsfest eine Krippe mit Figuren in Marienthal aufzubauen, brachten die Franziskaner mit in den Wallfahrtsort, als sie dort im Jahre 1669 das Kloster gründeten. Über Jahrhunderte pflegten sie in schöner Überlieferung, was ihr Ordensvater geschaffen hatte. Diese Tradition ist bis heute in Marienthal erhalten geblieben und wird engagiert fortgeführt. In Marienthal wird mit dem Aufbau des über die Heimatgrenzen hinaus bekannten "Krippche" einige Tage vor Weihnachten begonnen. Die Heilige Familie erhält zumeist erst kurz vor der Christmette an Heiligabend ihren Standort im Stall; die Heiligen Drei Könige kommen am 6. Januar hinzu, manchmal sind sie bereits in das Geschehen eingebaut oder erreichen den Stall erst zum Dreikönigstag. Beteiligt an dem Aufbau sind zahlreiche Gemeindemitglieder. Stolz ist man in Marienthal auf die kunstvollen bis zu 65 Zentimeter hohen Figuren, die alle von Meisterhand gefertigt wurden. Hierfür zeichnete Lothar Hoffmann aus Eichelhardt verantwortlich. Die Bretter und Balken des Stalles sind noch aus jenen Tagen, als zum Kloster Marienthal auch ein Viehstall gehörte. Hinter dem dargestellten Stall wurde Bethlehem von dem bekannten heimischen Künstler Arnold Morkramer aus Bruchertseifen gemalt. Das Bild überstrahlt die Krippenlandschaft in der Klosterkirche, die an den Altar angrenzend eine Fläche von fast zehn Quadratmeter einnimmt.
In der Heiligen Nacht findet um 24 Uhr in der Klosterkirche eine Mitternachtsmette statt. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag ist jeweils um 11.15 Uhr ein Festhochamt.
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Foto: Das weit über die Heimatgrenzen hinaus bekannte "Krippche" in der Klosterkirche Marienthal ist von Heiligabend bis Mariä Lichtmess aufgestellt.
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Geschichtliches

Überall auf der Welt, wo Christen die Geburt Jesu feiern, findet man Weihnachtskrippen. Der Legende nach wird der Heilige Franziskus von Assisi als "Vater der Krippe" angesehen; er baute im Jahr 1223 an Weihnachten im Walde von Rieti die erste Weihnachtskrippe in der uns bekannten Form. Mit Erlaubnis seines Papstes zog er damals aus dem Kloster von Greccio aus, errichtete in einer Höhle eine Futterkrippe mit lebendigem Ochs und Esel und hielt dann vor einer großen Menschenmenge seine Weihnachtspredigt, "um den des Lesens nicht mächtigen die Weihnachtsgeschichte besser verständlich zu machen". Der genaue Ursprung der Krippe ist aber nicht sicher zu bestimmen, sondern sicherlich das Produkt einer langen Entwicklung. Bereits im 4. Jahrhundert finden sich in Italien bildliche Darstellungen der Geburt Christi. Wie aber urkundlich belegt ist, sind schon in altchristlicher Zeit am Weihnachtstag in den Kirchen religiöse Schaustellungen zu sehen gewesen.
   
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