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Nachricht vom 09.11.2015
Region
Hubertusjagd in farbiger Pracht
Der Hegering Altenkirchen pflegte die lange Tradition der Hubertusjagd. Dazu gehörte auch der Brauch die neuen Jäger mit einem Ritual aufzunehmen. Über Reviergrenzen hinaus denken und ökologische Zusammenhänge einzuordnen stand in der Diskussion.
Marius Walkenbach, Frank Bettgenhäuser und Ralf Bohlender (von links) wurden nach der Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen in Mammelzen zu Jägern geschlagen. Hegeringleiter Franz Kick (rechts) legte den Jungjägern das edle Waidwerk ans Herz. Mammelzen. Buntes Herbstlaub machte die Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen zu einer farbenfrohen Angelegenheit. Von oben blieb es trocken, doch in hängigen Passagen wurde es trotzdem feucht. Das lag an der für November nicht gerade typischen milden Witterung. "Ich war naß geschwitzt", gestand Hegeringleiter-Leiter Franz Kick beim abschließenden Schüsseltreiben in Mammelzen.

Zuvor waren 60 Schützen, 15 Treiber und etliche Hunde in staatlichen Revieren im Einsatz. Vormittags standen Fluterschen und Wölmersen, am Nachmittag Rettersen, Weyerbusch und Birnbacher Höhe auf dem jagdlichen Programm. Zur Strecke kamen sechs Sauen, 19 Rehe und drei Füchse, traditionell verblasen von einer gemischten Bläsergruppe, die sich unter Stefan Hering formiert hatte.

Abends freuten sich Ortsbürgermeister Dieter Rütscher und Gattin Jutta über die jagdlichen Stammgäste im einschlägig dekorierten Dorfgemeinschaftshaus Mammelzen. Jagdleiter Kick dankte für freundliche Aufnahme, der bescheidenen Karin Ströder und ihrem Team nach schmackhaftem Essen für den gewohnt hervorragenden Service sowie Marko Klingenberg, der mit wachen Augen den Durst bekämpfte. Dank und Anerkennung auch für Treiber, Hundeführer und allen Helfern bei Planung, Logistik (etwa Mittagessen) und dem Versorgen des Wildes - nicht zuletzt den Schützen für einwandfreies Verhalten.

Als Jagdkönig erwies sich wieder einmal Jochen Heinemann, der eine Sau, ein Reh und einen Fuchs erlegte. "Der Obernauer Kopf liegt mir", kommentierte er seinen Erfolg. Er dankte für das Erinnerungsgeschenk und wünschte sich über die "tolle Gemeinschaft" hinaus Weitsicht bei der Schwarzwild-Bejagung. Die extreme Lage gehe alle an, weshalb auch gemeinsam gejagt werden müsse.

Marius Walkenbach, Ralf Bohlender und Frank Bettgenhäuser wurden bei Kerzenschein und Bläser-Klängen zu Jägern geschlagen. Jochen Heinemann erinnerte an das Recht des Bauern, auf dessen Grund und Boden gejagt werde. Dr. Kai Zimmermann mahnte zur Rücksicht auf das zarte Geschlecht. Verhalten nach dem Motto: "Ich bin dann mal weg. Du kannst mich dann abholen" sei nicht angebracht, denn Wild sei genug vorhanden, doch die Partnerin einmalig.

Franz Kick legte den Jungjägern das edle Waidwerk ans Herz. Jagd und Jäger seien ständig im Fokus. Oft bestimmten nicht die guten Taten sondern Einzelfälle die Themen. Geschicktes Verhalten sei daher angesagt. Es gelte unter anderem, über Reviergrenzen hinaus zu denken und ökologische Zusammenhänge einzuordnen. (ho)
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