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Nachricht vom 24.12.2008 |
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Kultur |
Kleine weihnachtliche Weltreise |
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Weihnachten wird auf allen fünf Kontinenten der Erde gefeiert. Frohe Weihnachten kann dann "Merry Christmas", "God Jul", "Joyeux Noël", "Sretan Bozic", "Linksmu Kaledu", "Gledileg Jol", "Mele Kalikimaka", "Vesele Vanoce", "Feliz Navidad" oder auch "En frehlicher Grischtdaag un en hallich Nei Yaahr" heißen. Von Land zu Land sind die Sitten, Riten und Legenden unterschiedlich; zudem gibt es bei der Reise um den Weihnachts-Globus zahlreiche Überraschungen. Rolf-Dieter Rötzel hat sich auf die Suche nach Weihnachtsbräuchen in aller Welt gemacht.
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Region. In Deutschland wird kein anderer Tag im Jahr von den Kindern sehnsüchtiger erwartet als der "Heilige Abend". Im Mittelpunkt stehen Geschenke, die Krippe, das Christkind und der Weihnachtsbaum. Wenn am 24. Dezember am Christbaum alle Kerzen brennen, darunter die Geschenke liegen, dann leuchten die Kinderaugen und eine feierliche Stimmung verbreitet sich unter allen Anwesenden. Im Nachbarland Belgien bildet Sint-Niklaas den Höhepunkt zur Weihnachtszeit. Niklaas reitet von Haus zu Haus, um Freude zu verschenken. Nicht der Heilige Abend, sondern der 6. Dezember steht im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes in den Niederlanden. Der Nikolaus heißt hier Sinterklaas; er kommt mit dem Schiff. In jüngerer Zeit hat sich als Ankunftstermin für den Sinterklaas aber auch der letzte Samstag des November durchgesetzt. An diesem Abend stellen die Kinder dann einen großen Holzschuh vor den Kamin mit einem Wunschzettel darin. Am nächsten Morgen finden sich im Schuh Süßigkeiten. Richtig aufregend wird es für die Kinder am 5. Dezember. An diesem Tag legt man einen großen Sack vor die Tür, der am Abend dann mit den Geschenken für die ganze Familie gefüllt ist. Am 6. Dezember, dem Geburtagsfest von Sinterklaas, findet dann zumeist eine große Familienfeier statt.
Der Julemand ist in Dänemark auf Gabentour. Er wird von einer Schar kleiner, mit roten Mützen bekleideten Wichtel, Nissen genannt, begleitet. Die Wichtel sind im Allgemeinen freundlich; sie können aber auch anders: Wer das Weihnachtsfest nicht feiern will, den bewerfen sie kurzerhand und hinterrücks mit Nüssen. So hat sich schon mancher Weihnachtsmuffel eines Besseren belehren lassen.
Beim großen Weihnachtsessen am 25. Dezember wird in England ein mit Äpfeln und Backpflaumen gefüllter Truthahn, der berühmte Plumpudding und Eierpunsch aufgetischt. Die Bescherung erfolgt erst am Morgen des 25. Dezember. Dann packen die Kinder und Erwachsenen die Geschenke aus, die der Weihnachtsmann in der Nacht in die Socken gestopft hat, die am Kamin aufgehängt waren.
Das französische Pendant des Weihnachtsmannes ist Pére Noel. Jener schlüpft in Frankreich durch den Kamin und stopft seine Geschenke in bereitgestellte Schuhe. Im Norden Frankreichs gibt's die Weihnachtsgeschenke teilweise schon am 6. Dezember, dem Nikolaustag, statt erst am Heiligabend.
Im katholischen Italien sind der 24. und 25. Dezember die feierlichen Höhepunkte. 24 Stunden vor Heilig Abend wird streng gefastet. Bei Sonnenuntergang am 24. Dezember wird die heilige Zeit mit einem Kanonenschuss vom Kastell San Angelo in Rom offiziell eröffnet. Pünktlich um neun Uhr abends finden in allen Kirchen des Landes feierliche Gottesdienste statt. Danach treffen sich die Familien zu einem großen, meist fleischlosem Festessen, dem Pranzo della Vigilia. Dabei werden auch kleine Präsente verteilt, aber nach dem Zufallsprinzip. Denn jeder zieht sein persönliches Geschenk aus der sogenannten "Urne des Schicksals". Ein ganz beliebtes Geschenk dabei ist übrigens rote Unterwäsche, die dann traditionell erstmals am Neujahrstag getragen wird. Der eigentliche Geschenktag und damit der Höhepunkt der Weihnachtszeit für die Kinder ist aber der 6. Januar, der Dreikönigstag mit dem Fest "La Befana". Das zentrale italienische Weihnachtssymbol ist die Krippe. Die Kirchen, aber auch die Privatleute wetteifern zur Weihnachtszeit geradezu darum, wer die schönste Presipio hat.
In Griechenland existiert viel altes Brauchtum zum Weihnachtsfest. Sagenhaftes und Handfestes ergänzen einander in der vom 24. Dezember bis zum 6. Januar währenden Weihnachtszeit. Wenn am Morgen Trommeln, Glocken und Triangeln in den Straßen erklingen, dann merkt auch der letzte Grieche, dass der 24. Dezember gekommen ist. An diesem Tag nämlich ziehen die Kinder mit ihren Instrumenten durch die Straßen und Gassen, um mit ihren Lobgesängen (Kalanda) Segen für die Häuser zu erwirken.
Neujahr ist in Albanien wichtiger als Weihnachten. Aber auch Weihnachten spielt innerhalb der sehr eng miteinander verbundenen Familien eine große Rolle. Mit einem kleinen Glöckchen werden die Kinder in Tschechien zur Bescherung gerufen. Es erklingt in den Familien nach einem langen Festmahl, bei dem - ähnlich wie in Polen - als Hauptgericht meistens Fisch serviert wird, und zwar gebackener Karpfen. Vorher gibt's nicht selten die landestypische Erbsensuppe.
Seltsames gibt es in Finnland. Die Nordländler halten bereits im Oktober kleine Weihnachtsfeiern ab. Wenn dann der 24. Dezember endlich gekommen ist, beginnen sie den Heiligen Abend gemeinsam schwitzend in der Sauna. Die Geschenke bringt Joulupukki, der finnische Weihnachtsmann. In Island sind die Ortschaften zu Weihnachten ein einziges Lichtermeer. Vielleicht liegt es an den langen Nächten in diesem Teil der Erde. Schon im Dezember beginnen die Isländer das große Fest vorzubereiten. Sie backen was das Zeug hält: würzige Plätzchen mit Ingwerschnaps sowie das traditionelle Weihnachtsgebäck aus Wasser und Mehl, in heißem Öl ausgebacken. Jeder der flachen Küchlein wird kunstvoll belegt. Die Zeit der Winterstürme, die Julzeit, prägte in Schweden die Weihnachtssitten. So ist der Julbock, ein aus Stroh geflochtener Steinbock, noch heute ein beliebtes Acessoire unterm Weihnachtsbaum. Ein bekannter Feiertag ist der St.-Lucia-Tag am 13. Dezember. Er ist einem jungen Mädchen - namens Lucia - gewidmet. Es soll der Sage nach einst den gefährlichen Weg übers Eis beschritten haben, um den von der Außenwelt abgeschnitten Menschen zu Essen und zu Trinken zu bringen. Zu Lucias Ehren kleiden die Schweden am Tag der Wintersonnenwende die älteste Tochter in ein weißes Kleid und bescheren die Familie mit heißer Schokolade und Zimtstangen. Eine Besonderheit in der Ukraine ist, dass die Feste der Weihnachtszeit entweder nach der römisch-katholischen Zeitrechnung - dem gregorianischen Kalender - oder nach der orthodoxen - dem julianischenKalender - gefeiert werden. Das bedeutet, Weihnachten wird entweder am 25. Dezember oder am 7. Januar begangen.
Die christlichen Festtage in Russland richten sich nach dem Julianischen Kalender. Sie werden daher im Vergleich zu den Ländern, in denen der Gregorianische Kalender Gültigkeit hat, knapp zwei Wochen später begangen. Auch ist es in Russland nicht der Weihnachtsmann, der die Kinder besucht, sondern Väterchen Frost. Er hat einen langem roten oder weißen Mantel an, einen flauschigen weißen Pelz um den Hals und einen großen Eiszapfen als Wanderstab in der Hand. Begleitet wird er auf seiner Gabentour, deren Ausgangspunkt stets der Nordpol ist, von einem Mädchen namens "Schneeflocke" und dem Jungen "Neujahr". Landauf, landab wird das Trio mit lauter Musik willkommen geheißen.
In den Vereinigten Staaten ist Weihnachten ein wahrhaft multikulturelles Fest. Dies verwundert nicht, brachten doch die Siedler aus allen Teilen Europas die Bräuche ihrer jeweiligen Herkunftsländer mit über den großen Teich. Während es im häufig tief verschneiten Norden der USA meist ähnlich beschaulich zugeht wie in Deutschland, lassen es die Südstaatler richtig "krachen". Sie zünden an Weihnachten gigantische Feuerwerke, wie sie in Europa in der Neujahrsnacht zu erleben sind. Dieser Brauch stammt aus der Gründerzeit der Vereinigten Staaten. Die ersten Siedler grüßten mit dem Feuerzauber ihre weit entfernt lebenden Nachbarn und hofften zugleich, damit böse Geister zu vertreiben. In den USA glitzert und flackert es in der Vorweihnachtszeit an allen Ecken. Mit immer aufwändigeren Dekorationen warten die Geschäftsleute auf. Ebenso bunt lieben es die US-Amerikaner aber auch zu Hause. Ob Fenster oder der Baum im Vorgarten, alles was "tragfähig" ist, wird mit bunten Kerzen, Schmuck und anderem Glitzerzeug verziert. Ein ganz besonderer Geselle ist fraglos Santa Claus, die amerikanische Antwort auf den Weihnachtsmann. Der nämlich wurde in der heute verbreiteten Darstellung im Jahre 1931 von dem schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom kreiert. Auftraggeber war die Coca-Cola-Company, die ein Motiv für eine vorweihnachtliche Anzeigenserie suchte. Im Gegensatz zum Weihnachtsmann klopft Santa Claus nicht an die Haustür, sondern er rumpelt schnurstracks durch den Kamin ins Haus. An besagtem Kamin hängen leere Strümpfe, so genannte Christmas-Stockings, welche in der Nacht von Santa Claus mit Geschenken gefüllt und am Morgen des ersten Feiertages von den Bescherten geleert werden. Als "Dankeschön" für seinen Besuch steht für Santa Claus zum Aufwärmen eine Tasse mit heißer Milch bereit, für seine treuen und fleißigen Rentiere gibt es Zuckerstückchen. Während sich Santa Claus mit Milch begnügen muss, steht bei den meisten US-Amerikanern zu Weihnachten Truthahn auf dem Speiseplan. Das Weihnachtsfest in Kanada hat viele Gesichter. In den meisten Haushalten unterscheidet es sich nur in Nuancen von dem in den USA. Vielerorts werden aber auch noch die Sitten und Gebräuche der Einwanderer gepflegt. Die Eskimos veranstalten in einigen Provinzen regelrechte Winterfestivals, bei denen nicht nur Geschenke überreicht werden, sondern wie auf einer Party getanzt und gesungen wird. An die Kolonialzeit erinnert ein Brauch in Neuschottland. Dort singt die Bevölkerung zu Weihnachten immer noch die gleichen Lieder, die ihre Vorfahren vor 200 Jahren aus dem schottischen Hochland mitbrachten. Einen unvergleichlichen Anblick bieten zu Weihnachten die Niagara-Fälle in Ontario, wenn sich das Licht von tausenden Lampen in den tosenden Wassermassen bricht.
Am Anfang der Festivtiäten in Argentinien steht der gemeinsame Kirchgang. Vorher werden die Häuser mit roten und weißen Girlanden geschmückt, am Christbaum bunte Lichter und Ornamente aufgehangen und an der Haustür die Stiefel des Weihnachtsmannes angebracht. Nach dem Gottesdienst kommt die Familie zum festlichen Abendessen zusammen. Dabei werden Schweinefleisch, Truthahn, überbackene Tomaten, Pasteten und landestypische Leckereien gereicht. Die Geschenke werden erst kurz vor dem Schlafengehen ausgepackt.
Mit einem extravaganten Auftritt läutet der Nikolaus in Brasilien die Weihnachtszeit ein. Jedes Jahr lässt er sich von einem Helikopter im Maracana-Stadion absetzen, dem größten Fußballstadion der Welt. Fast 90 Prozent der brasilianischen Bevölkerung sind Katholiken. Die Nacht von Betlehem wird in Kirchen und Schulen nachgestellt.
Ein ungewöhnlich anmutender Weihnachtsbrauch ist das Radieschenfest in Mexiko. In Oaxaca findet das Fest jedes Jahr am 23. Dezember statt und erinnert an die Einführung dieser Gemüsesorte durch die spanischen Kolonialherren Mitte des 18. Jahrhunderts. Jedes Jahr werden in der Adventszeit aus Radieschen verschiedene Krippenfiguren geschnitzt und die besten Arbeiten prämiert. Fester Bestandteil der mexikanischen Weihnachtszeit sind die "Psadas". Das sind farbenfrohe Umzüge, bei denen die Suche von Maria und Josef nach einer Herberge nachgestellt wird. Für die Kinder gibt es die geschmückte Tongefäße (Pinatas), die nach der Messe an Schnüren von der Kirchendecke herabgelassen werden. In den Gefäßen verbergen sich Früchte und Süßigkeiten.
La Nochebuena heißt die Heilige Nacht in Kuba. In vielen Familien der Karibikinsel wird sie mit einem Festessen begangen. Um Mitternacht besucht man die Heilige Messe. Kleine Geschenke, meist nur für die Kinder, gibt es am 6. Januar.
Da 90 Prozent der Bevölkerung in Kolumbien katholisch ist, findet man hier zahlreiche katholische Bräuche in der Weihnachtszeit. In den Tagen vor dem Heiligen Abend wird gemeinsam gesungen und gebetet. Nach der Mitternachtsmesse in der Nacht zum 25. Dezember beginnt das eigentliche Weihnachtsfest mit einem großen Feuerwerk. Auf der Straße singen und tanzen alle Leute. Am Morgen des erstem Weihnachtstages finden die Kinder (die Erwachsenen schenken sich meist nichts) ihre Geschenke unter ihren Betten.
In den Weihnachtsbräuchen Venezuelas zeigen sich die Einflüsse verschiedener Kulturen, dominiert werden sie jedoch von den Bräuchen des spanischen Katholizismus. In vielen Familien wird eine Krippe aufgestellt, das Jesukind zieht jedoch erst gegen Mitternacht des Heiligen Abends ein. Vor oder nach der Mitternachtsmesse "Misa de Gallo" gibt es die Geschenke. Mit bunt geschmückten und mit den Früchten ihrer Felder und sonstigen Gaben schwer bepackten Lamas ziehen die Indios in Ecuador an Weihnachten zur Kirche. Danach wird unter freiem Himmel ein großes Fest mit Tanz und Gesang gefeiert. Zum üppigen Festmahl gehören gebratenes Lamm, gebackene Kartoffeln und Zuckerbrot.
Die letzten neun Tage vor Weihnachten werden auf dem Lande in Guatemala unter Gesängen und dem Klang von Trommeln die Figuren von Maria und Josef von Haus zu Haus getragen. Die Bewohner des letzten Hauses, in das Maria und Josef einziehen, richten ein großes Fest aus, zu dem sich das ganze Dorf einfindet. Den Weihnachtsbaum gibt es auch in Guatemala. Deutsche Einwanderer hatten ihn mitgebracht, wie auch so manchen anderen Brauch. Darunter auch, dass die Geschenke vor der Bescherung unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
An Heiligabend kommt in Kenia die Familie zu einem großen Festmahl zusammen. Danach wieder aufzuräumen ist Sache der Kinder. Auch für die Dekoration des Hauses ist der Nachwuchs zuständig. Am 25. Dezember wird traditionell eine Ziege geschlachtet und deren Fleisch unter den Familienmitgliedern aufgeteilt. Anschließend gehen die Kenianer von Haus zu Haus und wünschen sich gegenseitig frohe Weihnachten, bevor bis in den Morgen hinein getanzt und gesungen wird.
Die Christen in Nigeria verzichteten darauf, sich gegenseitig zu beschenken, jedenfalls nicht nach westlichem Verständnis. Weihnachten insgesamt wird je nach Region unterschiedlich gefeiert. Die Familien, die teilweise aus Muslimen und Christen bestehen, kommen zu Weihnachten zusammen. Zu essen gibt's häufig "Iyan", eine Art Gemüseeintopf, nicht zu knapp mit Chilli gewürzt.
Christliche Missionare brachten das Weihnachtsfest einst nach Japan, zu Weihnachten wurde das Haus geschmückt. Inzwischen erfreut sich vor allem der Brauch, sich zu Weihnachten zu beschenken, immer größerer Beliebtheit. Auch ein Truthahnbraten am Weihnachtstag (nach amerikanischem Vorbild) und ein Weihnachtsbaum sind in den japanischen Wohnstuben dieser Tage keine Seltenheit mehr. Die Häuser werden vielerorts mit Mistelzweigen und Immergrün dekoriert und mancherorts erklingen sogar weihnachtliche Lieder. Die Geschenke bringt in Japan der "Hoteiosho". Ursprünglich war dieser ein Priester, ähnlich dem St. Nikolaus. Der Legende nach hat der "Hoteiosho" auch Augen im Hinterkopf und achtet besonders auf das Benehmen der Kinder.
Auf Sri Lanka gibt es knapp 1,5 Millionen Christen. Sie feiern auch Weihnachten. In einigen Provinzen mischen sich hier einheimische und christlichen Traditionen zusammen. In der Provinzhauptstadt Kandy entzünden die Einwohner am Heiligabend riesige Freudenfeuer und veranstalten Umzüge mit Laternen, Fackeln und Feuerwerk. Bei hochsommerlichen 35 Grad im Schatten wird in Australien Weihnachten gefeiert. Santa Claus muss dann gehörig schwitzen. So trifft man ihn auch in der Badehose am Strand an. Und da Milch in der Hitze auch nicht das Wahre ist, stellt man Santa Claus meist ein kühles Bier auf das Fensterbrett. Doch trotz Hochsommers gleicht Vieles dem Weihnachtsfest in kühleren Gefilden. So sind die Straßen und Kaufhäuser festlich geschmückt. Ein Gericht fehlt an Heilig Abend natürlich nicht: der Plumpudding. Weihnachten wurde laut historischen Aufzeichnungen zum ersten Mal auf den Philippinen - dem einzigen Staat in der südostasiatischen Region mit mehrheitlich christlicher Bevölkerung - in der Zeit zwischen 1280 und 1320 gefeiert, also rund 200 Jahre, bevor Magellan die Inselgruppe entdeckte. Damals hatte sich der Franziskanermönch Bruder Odoric mit einigen Begleitern in den Fernen Osten aufgemacht, um die 400 Jahre zuvor nach Asien ausgezogenen nestorianischen Christen zu suchen. Auf dem Rückweg machte er auf den Philippinen Halt. Dort schafften er und seine Männer es, die anfänglich feindlich gesinnten Eingeborenen von ihrer Friedlichkeit zu überzeugen und neben der Aufstellung eines Kreuzes wurde auch ein "Weihnachtsbaum" gepflanzt. Am 25. Dezember feierte Bruder Odoric hier zusammen mit seinen Begleitern die erste Weihnachtsmesse auf den Philippinen. Das heutige philippinische Weihnachtsfest ist eine Mischung aus spanischen, amerikanischen und lokalen Traditionen, die auf die spanische und seit 1898 amerikanische Kolonialzeit zurückgehen. "Maligayan Pasko", das soviel wie Weihnachten heißt, wünschen sich die Philippinos an jedem Abend in der Weihnachtszeit.
Gleich zweimal wurden die Weihnachts-Inseln, östlich der Philippinen im Pazifik liegende Inseln, entdeckt. Wie die berühmteren Osterinseln verdanken sie ihren Namen dem Zeitpunkt ihrer Entdeckung. Mit "Bon Pasco" grüßt man sich auf der zu den Niederlanden gehörenden karibischen Insel Aruba zu Weihnachten. Gefeiert wird mit Gesang und Tanz; die traditionelle Speise besteht aus Schinken und Lachs. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Foto: Väterchen Frost und Schneeflocke bringen in Russland die Geschenke. |
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Nachricht vom 24.12.2008 |
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