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Nachricht vom 06.12.2015 |
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Politik |
Wehner fordert Umdenken auf dem Milchmarkt |
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Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thorsten Wehner, fordert ein Umdenken auf dem Milchmarkt. Statt der Preissteuerung plädiert er für eine Stärkung des Wettbewerbs. Eine Milchmengensteuerung lehnt der Abgeordnete an. |
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Wissen/Mainz. Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thorsten Wehner, nutzte die aktuellen Diskussionen zum Milchmarkt für ein Expertengespräch mit den Professoren Dr. Thore Toews und Dr. Georg Dusel von der Fachhochschule Bingen. Wehner begrüßte dazu auch Eberhard Hartelt vom Bauern- und Winzerverband Süd und den örtlichen Landtagsabgeordneten Michael Hüttner.
Prof. Toews stellte zu Beginn heraus, dass die Landwirte in Deutschland für die Milchproduktion im Grunde sehr gut aufgestellt seien. Technologische Innovationen hätten dazu geführt, dass große Schritte in Richtung Umweltschutz und Tierwohl gemacht worden seien. Hier liege für die Zukunft noch großes Potenzial, um die Wettbewerbsfähigkeit auf einzelbetrieblicher Ebene sicher zu stellen. Um daraus resultierende Vorteile wie eine geringere körperliche Arbeitsbelastung auch nutzen zu können, müssten die landwirtschaftlichen Betriebe weiter wachsen.
Deshalb stellte Prof. Toews die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz: „Was wollen wir? – Und erst danach müssen wir über die Instrumente reden!“ Schließlich orientiere sich der Verbraucher stark am Preis. Grundsätzlich sei es der falsche Weg, Strukturen wie Milchmengensteuerungen zu konservieren. Besser sei es, in zukunftsgerichtete Bereiche zu investieren, insbesondere in die Ausbildung der jungen Landwirtinnen und Landwirte.
Im Übrigen könnten konventionelle und ökologisch wirtschaftende Betrieben voneinander lernen. Hier sei noch eine Menge an Forschungsarbeit notwendig, stellte Prof Toews klar. Michael Hüttner zeigte die Bereitschaft zur Unterstützung der Fachhochschule.
Für Bauernpräsident Hartelt existiert kein Patentrezept, um die schwierige Lage am Milchmarkt zu meistern. Er hob allerdings hervor, dass zum Beispiel die Schweinehaltenden Betriebe schon lange mit stark schwankenden Märkten leben müssten. Auch Hartelt stellte den Preis in den Vordergrund. Interessanterweise seien Verbraucher bereit, für einen Liter Sojamilch einige Euro auszugeben, obwohl die Herstellung im Cent-Bereich liege. Auch sei Regionalität nicht immer ein Erfolgsrezept wie das Beispiel Schweiz zeige.
Als Agrarpolitiker war sich Wehner der schwierigen Lage auf den landwirtschaftlichen Märkten bewusst, insbesondere dem Milchmarkt. Einer irgendwie gearteten Milchmengensteuerung erteilte er eine klare Absage. Vielmehr müsse die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gestärkt werden, um sich am Markt behaupten zu können. Politisch müssten dafür auch in der ersten Säule Instrumente geschaffen werden, um z.B. mehr Tierwohl zu garantieren. Die Bindung an der Fläche sei mittel- bis langfristig auf jeden Fall abzuschaffen, damit zielgenauere Programme auf den Weg gebracht werden könnten. Für benachteiligte Gebiete regt er ein Art Ausgleichszulage an.
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Nachricht vom 06.12.2015 |
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