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Nachricht vom 18.01.2009 |
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Region |
Im "grün-weißen Gürzenich" |
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Zum 57. Mal lichtete das Narrenschiff der "Fidelen Jongen" Pracht den Anker und nahm die vollbesetzte Raiffeisenhalle in Hamm mit auf die Reise. Eine herrliche Prunksitzung führte närrische Talente und Tollitäten quer aus der Region auf die Bühne. Das Programm des karnevalistischen Treibens ließ am Samstagabend keine Wünsche offen - das Publikum war begeistert. |
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Hamm/Pracht. Wenn die Silvesterraketen abgebrannt sind, die Weihnachtsdekoration weggeräumt ist, dann beginnt für die "Fidelen Jongen" aus Pracht die schönste Jahreszeit. Daran ließ Sitzungspräsident Bruno Röder keinen Zweifel. Er und seine Mannschaft hatten für die 57. Prunksitzung ein Spitzenprogramm vorbereitet. Die Hammer Raiffeinenhalle wurde einmal mehr zum grün-weißen Gürzenich an der Sieg, dazu trugen aber auch die herrlich kostümierten Gäste bei, die in bester Laune das Programm genossen. Das Prachter Narrenschiff startete traditionsgemäß mit der Nachwuchstruppe der KG. Die "Fidelen Sternschnuppen" zeigten mit ihrem Tanz, dass sie sich die Namensänderung (früher: Fidele Küken) verdient hatten. Die beste Truppe der Prachter ist das Tanzcorps. Auch wenn krankheits- und verletzungsbedingt nicht alle aktiven Kräfte auf der Bühne standen, gab es ein begeistertes Publikum. Trainerin Britta Kleine gehörte der besondere Applaus, sie hatte sich vom Krankenhaus Freistunden geben lassen, um bei ihrer Truppe zu sein. Beim späteren Auftritt sorgte die muntere Schar für eine fetzige Aprés-Ski-Party, die mit pfiffiger Musik zum Mitsingen animierte und das Publikum auf die Bänke steigen ließ. Für Steven Röder, der trotz Erkrankung noch einen Teil der Sitzung als 2. Sitzungspräsident mitmachte, sprang spontan Marcel Birkenbeul ein - Freunde helfen sich, und es gelang.
Prachter Karneval - das heißt immer auch Gäste aus dem närrischen Umland. Für Furore sorgte die Gruppe aus Köln. Die KG "SR. Tollität Luftflotte Köln 1926" machte ihrem Namen alle Ehre. Das Tanzcorps ließ die Mädels durch die Luft wirbeln - da blieb so manchem der Atem stocken. Ohne die vom närrischen Publikum energisch geforderte Zugabe durfte die Kölner Truppe nicht gehen und es gab unter dem Titel "Die ganz Welt tanzt kölsch" den begehrten Augenschmaus. Eine rasante Stimmung brachten die "Ratsherren Unkel" vom Rhein an die Sieg. Musik und Gesang live und mit einem ansteckenden Temeperament sorgten sie dafür, dass das Narrenschiff in stürmische See geriet. Mit Thomas Ottersbach (Trompete und Gesang) sorgten die Ratsherren für viel Begeisterung. Der "Stammtisch Staatse Käls" aus Windeck-Wilberhofen und der Musikverein Kirchen traten zusammen zu fortgeschrittener Stunde auf und sorgten für ausgelassene Stimmung. Nicht nur ein herrliches Bild der Kerle, die nicht ohne ein hübsches Tanzmariechen auskommen, auch die musikalische Begleitung durch den Musikverein Kirchen zeigte die närrische Verbundenheit entlang der Sieg. Und da standen dann just zwei Bürgermeister auf der Bühne und erhielten den Sessionsorden. Wolfgang Müller aus Kirchen und Windecks Bürgermeister Jürgen Funke zeigten, dass sie außerhalb ihrer Rathäuser auch andere Talente vorweisen können.
Eine Prachter Prunksitzung ohne Tollitäten - das geht nicht. So kam mit viel Frauenpower die Herkersdorfer Prinzessin Nicole mit Begleitung. Der HCC präsentierte den Tanznachwuchs, und dies gelang auch dem HC Erbachtal. Die Erbachtaler hatten Prinz Paddy und Prinzessin Michéle sowie Solomariechen Sina Beutgen mitgebracht. Der Nachwuchs kam hier groß heraus, und die Jugend zeigte ihr Talent. Aufgehende Sterne am Narrenhimmel sind ohne Zweifel Prinz Maximilian und Prinzessin Stefanie der KG Waldbröl. Mit seinem Gefolge sorgte der jugendliche Prinz für eine rasante Überraschung: Plötzlich stand ein Schlagzeug auf der Bühne und die beiden Tollitäten legten los, sodass das Publikum binnen weniger Takte mitsang - eine gelungene Show. Prinz Ralf I., an der Spitze der KG Wissen, hatte nicht nur Orden mitgebracht, sondern auch das Tanzcorps der KG. Es entführte mit reizvoller Musik, Kostümen und der Choreographie in Draculas Schloss. Die Morsbacher KG mit Prinz Rainer I. an der Spitze sorgte mit den atemberaubenden Tänzen der Funkengarde für Begeisterung. "Das ist ja schon Aktrobatik", meinte ein begeisterter Zuschauer zur Aufführung.
Als die Altenkirchener KG mit Prinz Sandro I und einem großen Gefolge das Finale der Prunksitzung einläuteten, gab es viel Spaß. Denn Sitzungspräsident Heinz-Wilhelm Schürdt wusste zu berichten, das Landrat Michael Lieber einmal gerne als Tanzoffizier beim Tanzcorps mitmachen möchte. Die Chance bot sich jetzt und Lieber, als Ehrengast bei den "Fidelen Jongen", machte mit. Prinz Sandro I. mit eigenem Prinzenlied sorgte für Stimmung, aber auch das Tanzcorps der Altenkirchener, die sich dem Thema James Bond gewidmet hatten. Als jüngstes Talent stand Solomariechen Alina, 11 Jahre alt, auf der Bühne und zeigte ihr beachtliches Talent.
Zur karnevalistischen Sitzung gehören die Talente, die in der Bütt Zeitgeist, Politik und vieles mehr unter die Lupe nehmen. "Et´Gänseblümchen" (Dieter Dornhoff) hatte sich mit englischen Werbebegriffen beschäftigt, und sorgte für Lacher. "Mit "feel the difference" ist nicht das Differentail gemeint" - so klärte er unter anderem das Publikum auf. "Bauer sucht Frau" - in Anlehnung an die TV-Show sorgten Rudolf Trapp und Tochter Lisa für Lacher, denn der Bauer Alfons Geizhals entsprach so garnicht den Vorstellungen einer Frau. Für absolute Furore in der Bütt stand Carmen Neuls aus Gieleroth. Die völlig gestresste Frau sorgte dafür, dass es leise wurde in der Halle, und dann bekamen die Männer ihr Fett weg. Ihre Erlebnisse am FKK-Strand - einfach umwerfend präsentiert.
Ohne Supermusik geht nichts bei einer Prunksitzung. Die Dancing Band Sunshine leistete diesen Part perfekt, selbst als die Technik mal streikte. Nach dem Schlussbild gegen 23 Uhr sorgte die Band für die passende Unterhaltungs- und Tanzmusik bis zum frühen Morgen. (Helga Wienand)
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"Pracht - Alaaf" - erklang aus vielen hundert Kehlen, als mit dem Einzug der Startschuss für die 57. Prunkisitzung der "Fidelen Jongen" am Samstag fiel. Fotos: Helga Wienand
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Nachricht vom 18.01.2009 |
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