AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 20.01.2009
Region
Trauer um Pfarrer Friedrich Hänsler
Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen trauert um Pfarrer i.R. Friedrich Hänsler. Er verstarb 97-jährig in der vergangenen Woche. Hänsler war lange Zeit Gemeindepfarrer in Hilgenroth. Dort wird auch seine letzte Ruhestätte sein.
pfarrer hänsler ist verstorbenKreis Altenkirchen. Trauer um einen „wahren Seelsorger“: 97-jährig verstarb in der vergangenen Woche Pfarrer i.R. Friedrich Hänsler. Am Donnerstag ist die Trauerfeier für den evangelischen Theologen in seiner ehemaligen Gemeinde Hilgenroth. Der 1911 in Altenessen geborene Hänsler wurde im Oktober 1939 ordiniert und wirkte als Gemeindepfarrer unter anderem "in der Diaspora" in Prüm in der Eifel. 1954 kam er in den Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, wo er vom 1. Februar 1954 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im November 1979 als Gemeindepfarrer in Hilgenroth wirkte.
Seine prägenden Spuren in seiner Gemeinde und im Kirchenkreis hat Friedrich Hänsler nicht nur in "Steinen" hinterlassen. So fiel in seine Amtszeit die Renovierung der Kirche in Hilgenroth, wo er dafür sorgte, dass besondere Fenster aus Künstlerhand das Gotteshaus seither schmücken. Auch der Bau des Gemeinde- und Pfarrhauses in Eichelhardt als "zweites Standbein" der Kirchengemeinde Hilgenroth geht auf seine Initiative zurück. Doch abseits der Bautätigkeit gehörten vor allem der Gemeindeaufbau und die Seelsorge zu seinen Hauptanliegen. Anfangs noch mit dem Fahrrad, später dann mit einem "Käfer", war er stets unterwegs und stand als ein "den Menschen zugewandter Seelsorger" Vielen zur Seite. Auch in seiner langen Ruhestandsphase, die von großer geistiger Frische geprägt war, blieb er stets den Menschen in der Region verbunden.
Während seiner aktiven Zeit ging der Gemeindepfarrer auch neue Wege: Um auch gehörlosen Menschen näher zu sein, erlernte er die Gebärdensprache, und lange bevor es institutionalisierte Gehörlosenseelsorger gab, kümmerte er sich neben dem Gemeindedienst um diese Menschen im Kirchenkreis.
Auch dem Kreissynodalvorstand – dem Leitungsgremium des Kirchenkreises – gehörte Hänsler in den sechziger und siebziger Jahren an. Superintendent Eckhard Dierig blickt dankbar auf Hänslers langjähriges Wirken, unter anderem in der Gehörlosenseelsorge, aber auch in der Archivpflege und in der Frauenarbeit des Kirchenkreises, zurück. Besonders bleibt für den Superintendenten aber in Erinnerung, wie intensiv sich Hänsler immer für Menschen eingesetzt habe, die ganz individuell Seelsorge und Unterstützung brauchten.
Bis in die jüngste Vergangenheit war Friedrich Hänsler auch stets beim jährlichen Treffen seines ersten Konfirmandenjahrgangs (1956) dabei; seinen Geburtstag nutzte er gerne zu einem Wiedersehen mit alten Weggefährten, aber auch um Spenden für soziale Projekte zu sammeln, die ihm am Herzen lagen. (pes)
Nachricht vom 20.01.2009 www.ak-kurier.de