AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 27.01.2009
Region
Wilhelm Dörner wurde 107 Jahre alt
Lehrer a. D. Wilhelm Dörner feierte seinen 107. Geburtstag - und blickt voller Zuversicht und Gottvertrauen in die Zukunft. Der älteste Bürger des Landes Rheinland-Pfalz, des Kreises Altenkirchen und seiner Heimatstadt Wissen nahm am Dienstag mit Freude die vielen Glückwünsche nach einem Dankgottesdienst in Marienthal entgegen.
josef dörnerMarienthal/Wissen. Dem besondereren Ereignis, dem 107. Geburtstag von Lehrer Wilhelm Dörner beizuwohnen, kann sich niemand entziehen. Es ist einfach ein Erlebnis, zu sehen und zu hören wie der temperamentvolle Senior den Glückwunschparcours aufmerksam verfolgte und mit seinen Anmerkungen würzte.
Die Feiern zum 107. Geburtstag, von der Familie auf Wunsch des Jubilars vorbereitet, begann mit einem Dankgottesdienst in der Klosterkirche Marienthal, den Pfarrer Bruno Nebel, dem Anlass gerecht werdend, würdig gestaltete. "Je älter man wird, desto kostbarer wird die Zeit", sagte Nebel und erinnerte an das kostbarste Geschenk Gottes: die Liebe. In die Fürbitten eingeschlossen war der Dank für 107 Lebensjahre, aber auch der Dank an die vielen Menschen, die Dörner bis heute begleiten, betreuen und für ihn sorgen.
Im Waldhotel Imhäuser begann der offizielle Glückwunschparcours. So ehrte Ministerpräsident Kurt Beck den ältesten Bürger des Landes Rheinland-Pfalz, der 1. Kreisbeigeordnete Konrad Schwan überbrachte die Glückwünsche Becks und des Landrates Michael Lieber. Aus Gebhardshain kommend, wo Dörner vor 107 Jahren um 8 Uhr das Licht der Welt erblickt hatte, verlas Schwan die Geburtsurkunde. Hier gab es gleich den erhobenen Zeigefinger von Dörner, sein absolutes Markenzeichen. Er korrigierte, wie es seine unnachahmliche Art ist. "Einmal Lehrer, immer Lehrer", meinte Sohn Hermann-Josef Dörner lachend.
Es gibt Institutionen und Verbände, denen Dörner bis heute angehört: Sie haben in der Bundesrepublik kein älteres Mitglied. Dazu zählen der Deutsche Imkerverband und der Verband "Bildung und Erziehung" (VBE). Letzterer hieß zu Zeiten, als Dörner Mitglied wurde, noch katholischer Lehrerverband. Das war vor mehr als 80 Jahren und für eine solch lange Mitgliedschaft gibt es in den Statuten keine Ehrungen. Aber wie schon seit Jahren kam eine Abordnung des VBE zum Geburtstag Dörners. Der stellvertretende Landesvorsitzende, Hubert Kunz, und Klaus Keiper, für die Senioren im VBE zuständig, sowie der Kreisvorsitzende Heribert Meyer brachten die Glückwünsche aus dem Bundes-, Landes- und Kreisverband.
Für den Deutschen Imkerverband hatte Konrad Schuhen aus Wissen die Glückwünsche der Vorsitzenden aus Berlin mitgebracht.
"Unser Amtsbürgermeister" - freudig begrüßte Dörner Bürgermeister Michael Wagener, der die Glückwünsche der Verbandsgemeinde Wissen und der Stadt aussprach. Für Wagener ist es seit Jahren ein besonderes Vergnügen, dem ältesten Einwohner zu gratulieren und ihn auch zur anstehenden Seniorenfeier einzuladen. Die Ansprachen Dörners sind die besondere Würze bei den alljährlichen Feiern, wo Dörner seit Jahren natürlich den Altersrekord hält.
Auch wenn das Augenlicht nachgelassen hat, Dörners Geist ist rege, er kennt die Menschen und hatte für jeden ein liebes Wort parat. So begrüßte er den Freund und langjährigen Wegbegleiter Reimund Reifenrath aus Mittelhof ebenso herzlich wie die vielen Familienmitglieder, Freunde und Wegbegleiter. Ein Mann, der vom Kaiserreich, von der Weimarer Republik, der Nazi-Herrschaft und der Geburtstunde der Bundesrepublik erzählen kann, ist etwas Besonderes. Es fällt ein Wort, ein Satz - und schon beginnt Dörner zu erzählen. Aber auch das gehört zu Dörners Philosophie: Essen hält Leib und Seele zusammen. So gab es auch ein Geburtstagsmahl im Waldhotel Imhäuser. Die Söhne Hermann-Josef und Gerhard Dörner und ihre Familien hatten das Fest vorbereitet, der älteste Sohn Karl-Heinz konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein, ein kleiner Wermutstropfen für den 107-Jährigen. (Helga Wienand)
xxx
Wilhelm Dörner (sitzend) 107 Jahre alt, erhob auch den legendären Zeigefinger, als der 1. Kreisbeigeordnete Konrad Schwan (links) die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und des Landkreises Altenkirchen im Beisein der Söhne Gerhard und Hermann Josef Dörner aussprach. Fotos: Helga Wienand
       
 
Nachricht vom 27.01.2009 www.ak-kurier.de