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Nachricht vom 04.04.2016 |
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Region |
Sieganrainer streben mehr Zusammenarbeit an |
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Nicht erst seit dem Bestreben einen Siegtalradweg entlang des Flusses, der prägend für die gesamte Region ist, gibt es eine interkommunale Zusammenarbeit zwischen dem Wisserland und dem Siegerland. Die Stadtbürgermeister von Kirchen, Betzdorf und Wissen trafen sich zu einem Spitzengespräch und wollen die Zusammenarbeit verstärken. Vorerst auf Eis gelegt wurden die Pläne um die Bewerbung der Landesgartenschau 2022. |
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Betzdorf/Kirchen/Wissen. In einem Spitzengespräch beschäftigten sich kürzlich die Stadtbürgermeister aus Betzdorf (Bernd Brato), Kirchen (Andreas Hundhausen) und Wissen (Michael Wagener) damit, sich künftig noch stärker auf eine Zusammenarbeit der Kommunen und Städte entlang der Sieg zwischen dem Wisserland und dem Siegerland fokussieren zu wollen.
Bereits heute verbindet die Städte eine gute, interkommunale Zusammenarbeit, welche bekanntlich in der Entwicklung eines gemeinsamen Mittelzentrums bereits feste Wurzeln geschlagen hat. Insbesondere bei den Themenfeldern Wirtschaft und Tourismus werden gute Chancen für ein gemeinsames Vorankommen mit erheblichem Entwicklungspotential gesehen. Um die weitere Marschroute festzulegen sei zunächst ein Treffen mit allen Orts- und Stadtbürgermeistern des Siegtals zwischen Wissen und Mudersbach beabsichtigt.
Auslöser für die anvisierte, stärkere Zusammenarbeit der Sieganrainer waren in den vergangenen Wochen die Überlegungen der Städte Betzdorf, Kirchen und Wissen zur möglichen Abgabe einer gemeinsamen Bewerbung zur Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahre 2022. Im Juli des vergangenen Jahres, zu einem Zeitpunkt als die neuen Bewerbungsleitlinien für die Planung und Durchführung von Landesgartenschauen in Rheinland-Pfalz noch nicht vorlagen, waren die Stadtoberhäupter von Betzdorf, Kirchen und Wissen einschließlich ihrer für die Erarbeitung einer Bewerbung auserkorenen Sachbearbeiter-/innen unisono geradezu noch „Feuer und Flamme“, sich um die Ausrichtung dieser Großveranstaltung zu bewerben. Umso weiter jedoch die Detailplanungen, Abwägungen und realistischen Einschätzungen zur Machbarkeit und Umsetzung einer solchen Landesgartenschau voranschritten, mussten die Verantwortlichen, spätestens mit der Veröffentlichung der Bewerbungsleitlinien Anfang Oktober letzten Jahres, leider erkennen, dass eine Bewerbung zur nächsten Landesgartenschau und somit zum jetzigen Zeitpunkt wenig Aussicht auf Erfolg haben würde.
So verlangen die Bewerbungsleitlinien beispielsweise die Ausweisung einer geeigneten Kernfläche ausreichender Größe mit ca. 15 Hektar als Zentrum der Gartenschau, welche in den Städten Betzdorf und Kirchen allerdings in dieser Größenordnung nicht vorgehalten werden können. Großer Wert werde im Bewerbungsverfahren auch darauf gelegt, dass es sich um Flächen handelt, die nachhaltig verändert und für welche nicht lediglich Verschönerungsmaßnahmen angestrebt werden. Für jede gemeldete Fläche hätte also zugleich auch ein aussagekräftiges Zukunftskonzept, für die Zeit nach der Landesgartenschau, bestehen müssen. Und gerade auch dahingehend mussten die Stadtbürgermeister feststellen, dass seitens anderer Bewerber, unter anderem der Stadt Neuwied, die Vorplanungen und Konzepte schon bis ins Detail hinein vorlagen und mindestens über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren erstellt worden sein müssen.
Bei Einschaltung eines externen Fachbüros, welches unabdingbar für eine verlässliche Planung und die Erstellung der Konzeptionen für eine erfolgreiche Bewerbung gewesen wäre, hätten sich allein die Kosten der Bewerbung für die drei Siegstädte zusammen im oberen fünfstelligen Bereich bewegt. Somit blieb am Ende leider nur die nüchterne Erkenntnis, dass es aktuell keinen Sinn machen würde, eine gemeinsame Bewerbung der Städte Betzdorf, Kirchen und Wissen bis zum Stichtag und somit zum Abschluss der Bewerbungsphase für die Landesgartenschau 2022 einzureichen. Möglicherweise wird die Projektidee zur Durchführung einer Landesgartenschau aber in einigen Jahren nochmals neu aufgegriffen, insofern sich an den heute bekannten Rahmenbedingungen etwas ändern sollte.
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Nachricht vom 04.04.2016 |
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