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Nachricht vom 17.06.2016 |
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Region |
Bürgerinitiative Hümmerich protestiert gegen Windkraftanlage |
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Am Freitagnachmittag, 17. Juni, versammelten sich zahlreiche Bürger aus Mittelhof und Umgebung sowie Mitglieder der Bürgerinitiative Hümmerich in Mittelhof, um gegen den Bau von vier bis fünf Windrädern auf dem Hümmerich zu demonstrieren. |
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Mittelhof. Der Hümmerich ist ein hoch gelegenes Waldgebiet im Besitz der Hatzfeldt-Wildenburg'schen Verwaltung zwischen Mittelhof und Gebhardshain und ist Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, wie zum Beispiel dem Rotmilan, der immer wieder in Mittelhof und Umgebung gesichtet wird.
Seit 2013 gibt es seitens der Verbandsgemeinde Wissen Pläne, in diesem Waldgebiet vier bis fünf Windräder mit einer Höhe von jeweils 225 Metern zu bauen. Am 13. Juli findet eine Sitzung des Verbandsgemeinderates statt, in der der Teilflächennutzungsplan für das Gebiet auf dem Hümmerich beschlossen werden könnte und somit schon bald mit dem Bau der Windräder begonnen werden könnte.
Dagegen gibt es schon seit einiger Zeit Widerstand durch die 80 Mitglieder starke Bürgerinitiative Hümmerich, die seit etwa zwei Jahren aktiv ist. Aber auch die Mittelhofer Bürgerschaft sowie Bewohner der umliegenden Gemeinden Betzdorf, Dauersberg und Steineroth, die ebenfalls vom Bau der Windräder betroffen wären, äußern ihren Unmut über das Vorhaben. Die Windkraftanlagen verursachten Lärm und stören heimische Vogel- und Wildarten, so der Mittelhofer Dr. Toni Leyendecker.
Der Sprecher der BI Hümmerich, Dieter Glöckner, wehrt sich vehement gegen den Bau der Windräder. Das Waldgebiet weist ein hohes Konfliktpotenzial auf, was bedeutet, dass das Gebiet äußerst ungeeignet für die Errichtung von Windkraftanlagen ist. Eine Fläche von 10 Hektar müsste hierfür gerodet werden, heimische Vogelarten werden bedroht und zudem werden die Anwohner der umliegenden Gemeinden massiv beeinträchtigt.
Besonders Mittelhof würde aufgrund seiner südwestlichen Lage besonders von der Geräuschemission von über 100 Dezibel der Räder belästigt. Die Luftlinie zum geplanten Windpark beträgt etwa ein bis zwei Kilometer. Weiterhin führt Glöckner an, dass der Bau der Anlagen keinen Sinn ergebe. Der heute schon überschüssige Strom könne aufgrund fehlender Stromtrassen gar nicht erst gespeichert werden und bringe somit niemandem etwas, sagte Glöckner. Zudem ist der Hümmerich kein windreiches Gebiet. Die Bundesregierung habe bereits erkannt, dass Windkraftanlagen in Küstennähe rentabler sind. Die Bürger fragen sich also zurecht, warum hier eine solche Anlage geplant wird.
Die BI Hümmerich fordert nun, dass Windkraftanlagen dort gebaut werden, wo sie Sinn ergeben und nicht in Regionen mit hohem Konfliktpotenzial, von denen es in unseren Mittelgebirgslandschaften eine Vielzahl gibt und zu denen auch der Hümmerich gehört. Die Mitglieder und betroffene Anwohner hoffen, dass ihr Protest Wirkung zeigt und dass sich noch viele weitere Bürger der Region gegen den umstrittenen Bau der Windkraftanlage einsetzen werden, denn viel Zeit bleibt nicht mehr, bis eine Entscheidung gefällt wird. (rst)
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Nachricht vom 17.06.2016 |
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