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Nachricht vom 20.07.2016
Region
Kreis Altenkirchen unterstützt Einrichtung medizinischer Fakultät
Der Kreistag des Landkreises Altenkirchen hat in seiner letzten Sitzung am 27.Juni beschlossen, die Initiative der Universität Siegen und der Siegener Kreispolitik, an der Universität einen Studiengang für Humanmedizin einzurichten, zu unterstützen. Damit soll der Ärztemangel im ländlichen Raum verringert werden.
Altenkirchen. Der Kreistag würdigt ausdrücklich die bereits bestehenden Kooperationsmodelle der Universität Siegen mit Unternehmen und Einrichtungen im Kreis Altenkirchen und erwartet von der Erweiterung des Studienangebotes um den Bereich Humanmedizin positive Auswirkungen auf den Kreis.

Landrat Michael Lieber betont in der Pressemitteilung, wie wichtig es sei, dass die ländlichen Gebiete eine Zukunftsperspektive bei der hausärztlichen Versorgung und der Nachwuchsgewinnung haben. Denn, so Lieber: „der Ärztemangel ist auch im Westerwald und an der Sieg angekommen und wird sich aufgrund der Überalterung der Hausärzteschaft in vielen Orten weiter verschärfen. Immer mehr Landärzte gehen in den Ruhestand und finden für ihre Praxen keine Nachfolger.“

Aktuellen Studien zufolge ist der Beruf des Landarztes für junge Medizinstudenten äußerst unattraktiv. Bei angehenden Ärzten gilt das Studium der Allgemeinmedizin als „langweilig“. Außerdem scheuen demnach viele junge Mediziner das unternehmerische Risiko einer eigenen Praxis. Gerade junge Ärztinnen bevorzugen laut der Studie eine Anstellung in einer Praxis oder Klinik, gerne auch in Teilzeit, um Familie und Beruf vereinbaren zu können.

Bundesweit werden zudem Studienplätze im Fach Humanmedizin abgebaut. Gleichzeitig weist die Kreisverwaltung darauf hin, dass in Zukunft mit Blick auf den demografischen Wandel eine solide hausärztliche Versorgung sichergestellt sein müsse. Vor diesem Hintergrund erhofft sich der Kreistag durch ein Medizinstudium an der Universität Siegen auch für die ländlichen Regionen im Westerwald positive Auswirkungen. Werden junge Ärzte in der Region ausgebildet und direkt im Studium mit den Arbeitsbedingungen auf dem Land vertraut gemacht, könnten sich die Chancen, dass sich die Jungmediziner nach dem Studium für eine Stelle auf dem Land entscheiden, erhöhen. Zusammen mit neuen Förderprogrammen könnte eine humanmedizinische Fakultät an der Universität Siegen also dazu beitragen, den Ärztemangel im ländlichen Raum zu verringern.
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