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Nachricht vom 05.09.2016 |
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Region |
Aus der Verwaltung ein Erlebnis gemacht |
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„Tag des offenen Rathauses“ – wer sich darunter eine trockene, langweilige Veranstaltung vorstellt, erlebte am vergangenen Wochenende in Hamm (Sieg) sein blaues Wunder. So blau etwa wie die Wasserleitungen und Verbindungsstücke, die man in der Ausstellung der Werke sehen konnte. Die Hammer Bürgerschaft kam um sich das sanierte Rathaus anzuschauen und sich viele Informationen zu holen. |
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Hamm. Verwaltung zum Hinschauen und Anfassen: Das war der Leitgedanke des Programms, das man sich im Hammer Rathaus anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Bürgermeisterei/Verbandsgemeinde hatte einfallen lassen. Das Konzept ging auf: Viel mehr Besucher als erwartet waren zum „Tag des offenen Rathauses“ in Hamm erschienen, als man erwartet hatte.
In jedem Flur und hinter vielen Türen hatten die Besucher allerdings auch die Gelegenheit, Informationen zu sammeln, die unterhaltsam aufbereitet waren. Doch los ging es mit dem Empfang im Foyer, wo neben den Informationen der Tourist-Information auch Stehtische aufgebaut waren, an denen Wein und alkoholfreie Getränke genossen werden konnten.
Wer sich nach rechts wandte, konnte dann eine Erstausstattung für einen Flüchtling betrachten: Im Gang war das Bettgestell aufgebaut, darauf lagen die zusammengerollte Matratze, Kopfkissen, eine Garnitur Bettzeug Kochtopf, Pfanne, Tasse, Teller, Besteck und zwei Handtücher – und das war es auch schon fast. Außerdem hatte die Sozialabteilung einige Grafiken und Diagramme zum Thema Zuwanderung erstellt und präsentierte auf einer großen Weltkarte, wo denn eigentlich die Eritrea, Pakistan oder der Sudan zu finden sind.
Informationen über die Gesamtbevölkerung hielt dann das Meldeamt bereit. Die Bevölkerungsstruktur- und Entwicklung der letzten Jahre fand genauso Interesse wie E-Perso oder die Einsichtnahme in die eigenen Daten. Auch Informationen übers Heiraten in der Verbandsgemeinde gab es in diesem Flur sowie Erinnerungen daran, wie die alten D-Mark-Scheine und -Münzen aussahen.
Auch bei der Finanzabteilung im ersten Stock konnte man einen Blick in die Vergangenheit werfen. Alte Haushaltspläne wurden hier zum Blättern präsentiert. Wieviel kostete ein Schulbau im Jahre 1933? Welche Tariferhöhung erhielten die Mitarbeiter der Verwaltung 1972? Die teils verblüffenden Antworten gab der Leiter der Abteilung, Peter Brenner. Interessante Zahlen über die Finanzen der Ortsgemeinden, Steueraufkommen und beispielsweise Höhe der Hundesteuer in den verschiedenen Orten komplettierten das Informationsangebot der Haushälter, die daneben auch noch eine gut frequentierte Cafeteria betrieben.
Wer sich mit Kuchen gestärkt hatte, widmete sich der Fotoausstellung von Horst Moog. Er hatte auf drei großen Tafeln Bilder aus mehreren Jahrhunderten zusammengestellt, vor denen sich die Besucher meist sehr lange Zeit aufhielten, um jede Einzelheit zu würdigen.
Filme von gewesenen Ereignissen und andauernder Bedeutung gab es im Sitzungssaal zu sehen, bevor es zum ersten Teil der Ausstellung der Werke ging. Man konnte sich ansehen, wie eine Wasseruhr von innen aussieht, welch gewaltige Manschetten aus Eisen die Rohre in einem Mauerdurchbruch schützen oder sich die Wasserrechnung erklären lassen.
Ein Stockwerk höher konnte Werkleiter Hans-Joachim Greb sogar eine uralte Wasserleitung aus Holz präsentieren, Pläne des gesamten Kanalnetzes oder den Film einer Kanalbefahrung. Auf dem Weg in den zweiten Stock waren passend zur später stattfindenden Einweihung des alten Marktplatzes Pläne zur Ortskernsanierung in Hamm ausgestellt sowie auch ein Modell der Hämmscher Ortsmitte, das zeigte, wie eine innerörtliche Entlastungsstraße ursprünglich einmal angedacht war.
Einen der Höhepunkte des offenen Rathauses hatte zweifellos das Bauamt zu bieten: die Verbandsgemeinde einst und heute auf Dutzenden von Fotos. Anhand von sehr alten Fotos aus dem Archiv waren Häuser, Straßenzüge und ganze Dörfer von genau demselben Standort noch einmal fotografiert worden. Die Paarung von Einst und Jetzt beschäftigte die Gäste enorm, und es wurde viel und lang diskutiert. Keine Diskussion gab es dagegen über die Qualität der Gemälde, die das Bauamt ebenfalls präsentieren konnte: Tanja Zimpelmann, Mitarbeiterin der Abteilung, zeigte erstmals die von ihr gemalten Acrylbilder und wurde zu ihrer eigenen Überraschung in mehrere Verkaufsgespräche verwickelt.
Gegen 16 Uhr begaben sich dann die Besucher so langsam hinunter auf den Parkplatz hinter dem Rathausgebäude, wo Infrastrukturminister Roger Lewentz zur offiziellen Einweihung der Baumaßnahmen alter Marktplatz und Kreisverkehr der Ortsgemeinde Hamm erwartet wurde. (spa)
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Nachricht vom 05.09.2016 |
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