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Nachricht vom 02.04.2009
Wirtschaft
Als Handwerker an die Hochschule
Ein Aufstiegsstipendium kann zum beruflichen Erfolg führen. Darüber informiert die Handwerkskammer Koblenz. Mit Gesellenbrife in der Tasche und Berufserfahrung hat man gute Karten.
Region. Den Gesellenbrief in der Tasche, Berufserfahrung gesammelt, dann mit dem Studium an einer Hochschule ein neues Ziel gesteckt - aber kein Geld, um das Studium zu finanzieren? Über die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) fördert die Bundesregierung seit 2008 das Studium beruflich Qualifizierter, auch wenn sie kein Abitur haben. Darauf macht die Handwerkskammer Koblenz aufmerksam. Vom Anlagenmechaniker zum Ingenieur für Maschinenbau? Von der Tischlerin zur Ingenieurin für Holztechnik? Zwei Beispiele für Studienabschlüsse, für die die Erfahrungen aus Lehre und Gesellenzeit eine gute Grundlage bieten. Ein Studium eröffnet neue berufliche Perspektiven. Bei einem steigenden Bedarf an besonders qualifizierten Fachkräften sind die Berufsaussichten gerade in der Verbindung von einem Hochschulabschluss und nachgewiesener praktischer Erfahrung sehr gut.
Der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung hat nicht erst der Bildungsgipfel der Bundeskanzlerin im Oktober 2008 Rechnung getragen. Die aktuelle Novelle des Hochschulgesetzes in Rheinland-Pfalz, in die sich die Handwerkskammern eingebracht haben, wird ebenfalls erweiterte Möglichkeiten schaffen: Meister werden, einen fachungebundenen Hochschulzugang bekommen und auch für Gesellen ohne Abitur wird das Studieren einfacher.
Das Programm "Aufstiegsstipendium" fördert Menschen, die in Ausbildung und Beruf ihr besonderes Talent und Engagement bewiesen haben. Mit Unterstützung des Stipendiums können sie ein Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule aufnehmen. Grundvoraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung mit einer Note von besser als gut in der Gesellen - oder Abschlussprüfung und zwei Jahre Berufserfahrung. Vollzeitstudenten können einen monatlichen Zuschuss von 650 Euro für die Regelstudienzeit erhalten, für Teilzeitstudenten gibt es 1700 Euro jährlich. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt in einem gestuften Verfahren. Erster Schritt ist die Bewerbung bei der SBB, gefolgt von der Bewertung der besonderen beruflichen Leistungsfähigkeit in einem schriftlichen "Kompetenz-Check" und einem umfassenden Auswahlgespräch mit dem Kandidaten. Die HwK Koblenz ist mit Juroren an diesen Auswahlgesprächen beteiligt und weiß daher, worauf es dabei ankommt. Sie informiert motivierte und engagierte Absolventen einer handwerklichen Aus- oder Fortbildung in ihrer Qualifizierungs-Beratung über die Möglichkeiten eines Studiums und dessen Förderung oder auch über andere Karriereperspektiven im Handwerk.
Das Programm "Aufstiegsstipendium" ist Teil der Qualifizierungs-Initiative "Aufstieg durch Bildung", mit der die Bundesregierung den Weg zu mehr Bildung und Qualifizierung in Deutschland öffnet - von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung im Beruf. Die Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung führt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Auswahl der Stipendiaten durch und begleitet sie während des Studiums.
Informationen im HwK-Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation, Telefon 0261/398-585, Telefax 0261/398-986, komp@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de.
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