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Nachricht vom 04.11.2016 |
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Region |
Ausbildungsmarkt zeigt gute Entwicklung aber auch Ungleichgewichte |
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Ein Ausbildungsjahr beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September des folgenden Jahres. Für die Arbeitsagenturen ist dies traditionell der Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen. Die Arbeitsagentur Neuwied, zuständig für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied legte ihre Statistik vor. |
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Neuwied/Region. Dass sich der Demografische Wandel auch in unserer Region bemerkbar macht ist nicht neu. Ein Indiz dafür sind unter anderem die rückläufigen Zahlen der Schulentlassenen aus allgemeinbildenden Schulen. Zum Berichtsmonat September zählte die Statistik für 2016 3.391 entlassene Schülerinnen und Schüler. 2015 waren es noch 3.542. Das ist ein Rückgang von 151 oder 4,3 Prozent. Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2015 haben insgesamt 2.406 die Ausbildungsvermittlung der Neuwieder Arbeitsagentur, die die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen betreut, bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Im Ausbildungsjahr 2014/2015 waren es noch 2.428. Ende September waren nur noch neun der Bewerber als sogenannte unversorgte Ausbildungsstellenbewerber gemeldet.
Wie im Vorjahr mündeten mehr als die Hälfte der Jugendlichen in eine Berufsausbildung ein. Fast 20 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren (Berufs-) Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden und sechs Prozent für eine geförderte Qualifizierung wie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 5,4 Prozent haben eine Arbeit aufgenommen.
Die von Seiten der Kammern bislang vorliegenden Daten zu den 2016 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sprechen für eine stabile Entwicklung. Nach den Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Handwerkskammertages sowie der Kammern der Freien Berufe wurden in diesem Ausbildungsjahr mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als vor einem Jahr.
Dem Arbeitgeberservice der Neuwieder Agentur wurden im Ausbildungsjahr 2015/2016 insgesamt 2.008 Ausbildungsstellen gemeldet - 120 mehr als im letzten Jahr. Davon blieben bis Ende September noch 121 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind 52 mehr als im Vorjahr.
Am Ende des Berichtsjahres waren also im Gesamtbezirk 121 Ausbildungsstellen unbesetzt und gleichzeitig noch neun Jugendliche ohne Lehrstelle. Theoretisch wären somit mehr als genügend freie Plätze für die unversorgten Bewerber da. Praktisch zeigt sich einmal mehr, dass Angebot und Nachfrage nicht 1:1 zueinander passen. Die Gründe dafür sind zahlreich und reichen vom nicht erfüllbaren Berufswunsch bis zur mangelnden Mobilität. Im ländlichen Raum ist es beispielsweise für einen 16-Jährigen ohne Führerschein manchmal nicht möglich, per Bus oder Bahn zum Ausbildungsbetrieb zu kommen.
Ein großes Thema ist und bleibt jedoch auch die mangelnde Flexibilität der Jugendlichen bei der Berufswahl. Die Top Ten der Wunschberufe von Jungen und Mädchen scheinen seit Jahren „in Stein gemeißelt“. So wollen seit jeher viele Mädchen Medizinische Fachangestellte oder Friseurin werden, sehr viele Jungen Kfz-Mechatroniker. Beide Geschlechter interessieren sich stark für kaufmännische Berufe. Und auch wenn in diesen Bereichen das Angebot mit am stärksten ist, so reicht es doch nicht aus. Im kaufmännischen Bereich wollen wenige Jugendliche in den Lebensmittelbereich wie Bäckerei oder Fleischerei, wo noch freie Ausbildungsstellen zu finden sind.
„Die Berufswahlentscheidung ist bei den vielfältigen Möglichkeiten natürlich nicht einfach. Um die jungen Menschen bei ihrer Entscheidung zu unterstützen, versuchen wir zusätzlich zu den Workshops zur Berufswahl in den Schulen gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern aus Kammern, Schulen und Arbeitgebern mit vielen Aktionen und Veranstaltungen die jungen Menschen über alle Alternativen und Möglichkeiten auf dem regionalen Ausbildungsmarkt zu informieren. Ausbildungsmessen wie die ABOM in Altenkirchen, Azubi- und Studientage, Branchentage oder der jährliche Girlsday sind einige Beispiele hierfür“, erklärt Neitzert.
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Nachricht vom 04.11.2016 |
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