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Nachricht vom 09.11.2016 |
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Politik |
SPD diskutierte über soziale Gerechtigkeit |
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Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Bleibt die soziale Gerechtigkeit auf der Strecke? In der jüngsten Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Altenkirchen beschäftigten sich die Genossinnen und Genossen mit diesem Urthema der Sozialdemokratie. |
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Altenkirchen. Martin Diedenhofen, Kandidat des Wahlkreises Neuwied/Altenkirchen für die Bundestagswahl 2017, nahm auf Einladung des Ortsvereins an der Versammlung teil. „Weg mit dem Sparmantra“, zitierte er aus einem Zeitungsartikel des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling. „Wir dürfen nicht weiter bedingungslos dem Finanzmarkt folgen. Finanzspekulationen müssen wirksam unterbunden werden“.
Timo Schneider, Leiter der Diakonie in Altenkirchen, ging in seinem Referat auf das steigende Armutsrisiko in Deutschland und im Kreis Altenkirchen ein. Besonders betroffen sind Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Migranten. „Aber auch viele, die eine Arbeitsstelle haben, kommen allein mit ihrem Lohn nicht mehr aus“, beschrieb Schneider die Situation der Geringverdiener. Lohngleichheit ist ein großer Faktor der sozialen Gerechtigkeit. Ungleichheit erzeugt Frustration und Sozialneid, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird geringer.
Steigende Mietpreise in den Städten führen zu einer Abwanderung in den ländlichen Raum. „Altenkirchen, Betzdorf und Wissen haben bereits viele sozial Schwache aufgenommen“, berichtete Rainer Düngen, Mitglied im Verbandsgemeinderat und im Kreistag. Aber auch auf dem Land ist es schwierig, passenden Wohnraum zu bekommen.
Einig waren sich die Sozialdemokraten, dass weiter in Bildung investiert werden soll. Bildung von Anfang an zu ermöglichen ist ein weitaus besserer Weg, als Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien nur finanziell zu fördern. In Erwägung gezogen wurde dabei auch ein verpflichtender Besuch der Kindertagesstätte ab dem 4. Lebensjahr.
Nach Ansicht von Bernd Lindlein, Fraktionssprecher im Verbandsgemeinderat, soll man jedem alle Chancen bieten. Um das Armutsrisiko zu verringern, muss Hilfe früher ansetzen. „Auch auf der kommunalen Ebene ist das Auffangen der Menschen wichtig“, bestätigte Daniela Hillmer-Spahr, Fraktionssprecherin im Stadtrat.
In einem kurzen geschichtlichen Abriss, schilderte Anka Seelbach, Vorsitzende des Ortsvereins, dass das Elend des Proletariats im Frühstadium der Industrialisierung im 19. Jahrhundert den Ruf nach sozialer Gerechtigkeit hervorgebracht hat. Damit eng verbunden sind die Namen Lassalle, Bebel und Liebknecht.
„Die soziale Gerechtigkeit ist ein Ideal, das die Gesellschaft vorantreibt und die Politiker zwingt, nach neuen und besseren Formen des Zusammenlebens zu suchen“,
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Nachricht vom 09.11.2016 |
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