AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 28.01.2017
Region
Realschule plus heißt jetzt August Sander Schule
Die Namensgebung mit dem offiziellen Festakt ist immer ein besonderer Tag für eine Schule. So war es auch in Altenkirchen, die Realschule plus heißt jetzt offiziell August Sander Schule. Mit geladenen Gästen, darunter der Urenkel August Sanders, Julian Sander wurde das Logo der Schule enthüllt. Es ist die zweite Schule die den Namen des großen Fotografen trägt, es ist eine Hommage an den großen Sohn des Landkreises aber zugleich auch Verpflichtung.
Schulleiterin Doris John freute sich zur Schultaufe gemeinsam mit Konrad Schwan den Urenkel August Sanders, Julian Sander (Mitte) begrüßen zu können. Fotos: kköAltenkirchen. Am Freitag, 27. Januar, einem geschichtsträchtigen Datum, fand die Namensgebung der Realschule plus und die Einweihung des ersten Abschnitts des Pausenhofes statt. Schulleiterin Doris John, konnte aus diesem Anlass viele Vertreter aus dem Kreistag, Rat, Verwaltung und Elternschaft begrüßen. Als Vertreter des erkrankten Landrates war der erste Beigeordnete Konrad Schwan erschienen.

John zeigte noch einmal den Weg von der Idee zu der jetzigen Namensgebung auf und sagte: „Man spricht oft von einem Schulschiff als Bild. Es gibt Schiffstaufen, bei denen der Name am Bug begossen wird. Wir enthüllen heute ein von Jessica Kortenhoff geschaffenes Logo".

"Ab jetzt sind wir August Sander Schule. August Sander, geboren 1876 in Herdorf, verstarb 1964 im Alter von 88 Jahren. Ihr habt euch alle mit seiner Biografie beschäftigt. Ich habe eine große Überraschung für Euch – sein Urenkel, Julian Sander, ist zu dieser Veranstaltung erschienen, um sich die Schule, die nun als zweite weltweit den Namen seines Urgroßvaters trägt kennen zu lernen", freute sich John.

Im Anschluss zeigte Konrad Schwan auf, das nicht alles was erwünscht ist auch sofort umsetzbar sei. Der Landkreis werde weiterhin alles tun um die Schulen weiter zu unterstützen. Des Weiteren segneten die Geistlichen der beiden Kirchen, die Anwesenden und die Schule.

Im Rahmen des folgenden Festaktes, der in der Aula stattfand, begrüßte Doris John die Gäste nochmals ausführlicher. So waren unter anderem Vertreter der Polizeiinspektion Altenkirchen, der Regierungsschuldirektor Kurtscheidt und mehrere ehemalige Schulleiter erschienen. Ihr besonderer Gruß galt den Patenbetrieben der Schule. "Sie wissen, dass sich bereits zwei Elternteile schwer tun für ihr Kind einen Namen zu finden. Wir haben uns zwei Jahre mit August Sander, dem berühmten Fotografen beschäftigt und dann den Namen einstimmig im Schulausschuss beantragt", sagte die Schulleiterin zur Namensfindung.

Doris John ging zum Schluss Ihrer Rede auf das besondere Datum ein: "Heute ist der Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus, August Sanders Sohn starb 1944 als politisch Verfolgter im Siegburger Zuchthaus. Arbeiten wir alle an einem „Nie wieder“ damit auch alle folgenden Schülergenerationen eine friedliche Zukunft haben werden. Wie August Sander formulierte – Sehen – Beobachten – Denken".

Julian Sander ging in seiner kurzen Ansprache darauf ein, dass er gern dem Antrag auf die Namensnutzung zugestimmt habe. Er wisse um die Verbundenheit seines Urgroßvaters zur Region. Er wünschte den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg bei ihren Projekten und sagte seine Unterstützung zu.

Der Festakt wurde durch verschieden Darbietungen der Musik AG und der Theater AG umrahmt. Die jungen Musiker und Schauspieler erhielten den verdienten Applaus des Publikums. Beim anschließenden Imbiss war bei vielen Gästen zu spüren, dass der Wunsch der Redner auf ein weiterhin friedliches Zusammenleben der Gesellschaften insgesamt sehr groß war. (kkö)
       
       
Nachricht vom 28.01.2017 www.ak-kurier.de