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Nachricht vom 14.02.2017
Region
50 neue Techniker stellten ihre Abschlussprojekte vor
Am Dienstagabend, den 14. Februar präsentierten 50 fast fertig ausgebildete Techniker ihre Abschlussprojekte. Besonders ragte die Teilautomatische Kipptrichteranlage von Tim Kölzer, Philipp Orthen und Riccardo Brock heraus, die in den Westerwaldwerkstätten der Lebenshilfe in Flammersfeld eingesetzt werden soll.
v.l. Riccardo Brock, Philipp Orthen und Tim Kölzer präsentieren ihre teilautomatische Kipptrichteranlage zum Abwiegen und Abfüllen von Linsen und Leinsaat für die Westerwaldwerkstätten der Lebenshilfe Flammersfeld Foto: jkhKirchen. Der Schulleiter der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen, Michael Schimmel, hielt die Begrüßungsrede bei der diesjährigen Projektpräsentation der staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Maschinenbau in der Aula. Schimmel freute sich über die hohe Anzahl der Abschlüsse und die gute Qualität der Projekte. Zwei der insgesamt 17 Abschlussprojekte sind Betriebsgeheimnisse, da sie einen Wettbewerbsvorteil erbringen. Sie wurden nicht präsentiert. Daran sieht man, dass die Projekte nicht nur eine technische, sondern auch eine betriebswirtschaftliche Bedeutung für Unternehmen haben, so Schimmel.

„Die jährliche Projektpräsentation zeigt immer wieder wie vielfältig unsere heimische Wirtschaft ist.“, sagte Konrad Schwan in Vertretung für Landrat Michael Lieber. Dies wird an den vielseitigen und guten Ideen der Schüler deutlich, aber auch an den verschiedenen Unternehmen, an denen die Projekte umgesetzt werden. Zudem sieht man die gelungene Integration und auch, dass ein paar „junge Damen in den Technikbereich gefunden haben“, so Schwan. In einem Zeitalter der Industrie 4.0 benötigt man immer mehr Maschinen und immer weniger Menschen. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Arbeiter immer besser ausgebildet werden und über größeres technisches Wissen verfügen müssen. „Hier an dieser Schule werden die Grundlagen dafür gelegt und der Kreis Altenkirchen ist sehr stolz darauf.“, sagte Schwan abschließend.

Harald Alzer, Leiter der Fachschule Technik, nahm Bezug zu Amerika, das zwar geografisch weit weg zu sein scheint, aber wirtschaftlich eng und sogar mit der Region verflochten ist. „Insofern sieht man die ein oder andere Äußerung von Herrn Trump durchaus mit Sorge auch für unseren Arbeitsmarkt.“, so Alzer. Um sich entsprechend auf Veränderungen einzustellen braucht es qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die BBS Betzdorf-Kirchen wird diesen Anforderungen gerecht.

Anschließend stellten Tim Kölzer, Philipp Orthen und Riccardo Brock ihr Abschlussprojekt vor. Sie haben eine teilautomatische Anlage zum Abwiegen und Abfüllen von Saatgut für ihren Projektpartner, die Westerwaldwerkstätten der Lebenshilfe Flammersfeld, konstruiert und gebaut.

Die drei fast fertig ausgebildeten Techniker erklärten die Herangehensweise und den Aufbau der Maschine, die in Zukunft beeinträchtigenden Menschen beim Abfüllen und Verpacken von Leinsamen und Linsen helfen soll. Besonders die Sicherheit stand dabei im Vordergrund, die auf höchstem Niveau mittels eine Schutzumhüllung erfüllt wurde. Zudem sollte die Maschine einfach bedient werden können. Davon konnten sich Konrad Schwan, Bürgermeister Jens Stötzel und Michael Schimmel persönlich überzeugen, indem sie vor Publikum die Maschine ausprobieren dürften.

Weiter stellten Kevin Harder, Hakan Kaya, Jaroslaw Nierle und Marcel Seibel die Automatisierung eines Rollercontainers bei der Schaeffler Friction Products Hamm GmbH vor. Kevin Herz und Christian Becker entwickelten für die Kessler QMP GmBH in Friedewald eine Kalibrierungsvorrichtung zur Kalibrierung von Parallelendmaßnahmen bis 1000mm nach DAkkS-DKD-Richtlinie. Daniel Dörner, Daniel Menches und Lisa Artz konstruierten eine Stützachse für die Fahrzeugbau Kempf GmbH in Bad Marienberg.

Michèle Cuso, Jan Treude und Tihomir Poljak optimierten für die ELCO Europe GmbH in Betzdorf einen Stanzautomaten. Bei der gleichen Firma konzipierten Stefan Grimmig, Emre Iyicaliskan, Adem Parmak und Perparim Olluri eine automatische Granulatumfüllanlage. Für die CK Krüger GmbH & Co. KG in Mörsbach entwarfen Tobias Pfeiffer und Jan Philipp Langenbach ein Spänetrennsystem. David Groß, Artur Heidebrecht, Pia Sanner und Kevin Frei arbeiteten eine serientaugliche Verbindung zwischen Gerotor und Welle für die Thomas Magnete GmBH in Herdorf aus. Bei der gleichen Firma entwarfen Tim Bauer und Simon Lück eine Reinigungsstation für SaugventileAlexander Licht, Thorben Strehlow und Ihsan Sönmez schufen eine vollautomatische Qualitätsprüfung in der Serienproduktion im Auftrag der Gestamp Griewe Westerburg GmbH. Für die Firma Krause Gussprodukte in Hof entwarfen Tobias Quetscher und Andreas Heß einen Dichtheitsprüfstand für Aluminium-Gussprodukte.

Christian Paul, Markus Mohr und Julian Klein entwickelten selbstständig ohne ein Unternehmen einen Kettenentrinder. Daniel Kohlhas, Sebastian Zopf und Fadil Himaj konstruierten eine hydraulische Aufpressstation für die Rexnord Kette GmbH in Betzdorf. Artjom Bessel, Tobias Fischbach und Alexander Steinert erstellten eine mobile Einmessstation für servomotorische Schweißzangen bei der NIMAK GmbH in Wissen. Vitali Bernhardt und Viktor Wall erfanden auf eigene Faust eine Bienenwaben-Entdeckelungsmaschine.

Patrick Kindling, Arton Sinani, Artjom Laubenstein und Jan Grossert konzipierten ein Expertensystem zur automatischen parametrisierten 3D-Modellierung von Wellenölkesseln, das bei der Menk Apparatebau GmbH in Bad Marienberg seine Anwendung findet. Marc Hombach, Daniel Krieger, Matthias Sowa konstruierten eine Presse für das Einpressen von Gleitlagern in Zahnräder mit automatischer Zufuhr der Zahnräder für die Ernst Berger & Söhne Juwel Schraubtechnik GmbH in Wissen. (jkh)
       
 
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