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Nachricht vom 06.05.2009 |
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Region |
Brücke für Radwanderweg angemahnt |
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Der Lückenschluss im Siegradwanderweg muss kommen - da sind sich eigentlich alle Behörden einig. Zwischen Pirzenthal und Etzbach ist ein Brückenbau schon sehr lange in der Diskussion, jetzt kam die Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dagmar Barzen, nach Hamm und schaute sich die Örtlichkeit an. Aber ihr Besuch galt auch weiteren Projekten in der Verbandsgemeinde, manche sind erfolgreich abgeschlossen, an anderen tun sich die Behörden untereinander sehr schwer, zumal wenn zwei Bundesländer und Kommunen betroffen sind. |
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Etzbach/Hamm. Die Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, (SGD) Dagmar Barzen, seit einem Jahr im Amt, besuchte die Verbandsgemeinde Hamm. Neben einigen wichtigen Projekten, die von der Behörde begleitet wurden und werden, stand der Industriepark Etzbach und der geplante Lückenschluss des Siegradwanderweges im Fokus. Die Brücke über die Sieg von Pirzenthal zum Gelände des IPS, seit vielen Jahren eine zentrale Forderung des Landkreises, nicht nur wenn „Siegtal pur“ vor der Tür steht, fällt aufgrund der ausgewiesenen FFH-Flächen auch in den Zuständigkeitsbereich der SGD Nord.
Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Rainer Buttstedt, Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann, Büroleiter Rolf-Dieter Rötzel , die Ortsbürgermeister aus Breitscheidt und Bruchertseifen sowie Verwaltungsmitarbeiter und IPS-Geschäftsführer Edgar Peters führten die Präsidentin trotz Regens ins Gelände, wo die Brücke und die Fortführung des Radweges durch die Siegaue geplant sind. Das Gelände ist Überschwemmungsgebiet und als Flora-Fauna-Habitat-Fläche (FFH) ausgewiesen. Hier liegt auch die besondere Problematik.
"Am Donnerstag, 7. Mai, treffen sich alle beteiligten Behörden und sitzen an einem Tisch. Diskutiert wird dort, welche Lösungen möglich sind, wir hoffen auf einen Durchbruch“, sagte Barzen. Lieber machte deutlich, dass im Projekt eine gewisse Problematik liege. Vom LBM und dem Land gebe es zwar Förderungen für den Ausbau der Radwege, sie müssten aber Kreis- oder Landstraßen entsprechend begleiten, somit müsste eine neue Brücke auch für Autos befahrbar sein. Nur eine Brücke für Radfahrer oder Fußgänger ging voll zu Lasten der Orts- und Verbandsgemeinde. Auch Lieber hofft ebenso wie Buttstedt und Stuhlmann auf Lösungen.
Denn „Siegtal pur“ steht vor der Tür, und wieder stehen Kosten für den provisorischen Brückenbau an. Buttstedt ist sich sicher, dass es Lösungen und Modelle gibt. "Der Lückenschluss im Siegtalradwanderweg muss sein", so Buttstedt.
Zuvor hatte IPS-Geschäftsführer Edgar Peters den Industriepark vorgestellt, der zurzeit ausgebucht ist und ein Leuchtturmprojekt für eine erfolgreiche Reaktivierung einer einstigen Industriebrache im Land ist. „Auch der Gleisanschluss wird reaktiviert werden, die Arbeiten dazu beginnen in Kürze“, sagte Peters. Stolz ist man in Etzbach auf das Erfolgsmodell IPS, auch die auf den Hallendächern installierte Photovoltaikanlage liefert bereits Strom ins Netz des RWE. Peters hatte auch die besonderen Sicherheitsanlagen des IPS vorgestellt, die von einer 24-stündigen Überwachung mit Kameras und Personal bislang noch jeden Einbruch verhinderten.
Beim Rundgang wurde die Firma Wolf Garten besucht, die neben dem Standort Betzdorf auch in Etzbach große Hallen belegt hat. "Bei Wolf soll es positiv weitergehen", berichtete Peters zum Unternehmen, das in die allgemeine Krise geraten war. Zum Rundgang gehörte auch ein Blick in die Auto-Tuningfirma von Jörg Langenbach. Hier werden Rennwagen hergerichtet und Dagmar Barzen ließ es nicht nehmen, in ein solches Fahrzeug einzusteigen.
Besichtigt wurde auch eine Ausgleichsmaßnahme in Etzbach, die Freilegung eines Bachlaufes zwischen der Hammer Straße und der Sieg. Der Bachlauf ist fertiggestellt und im Frühjahr wurden dort auch entsprechende Gehölze angepflanzt. Der Bellingerbach in Oppertsau trennt die Gemeinden Hamm und Windeck, (und somit auch zwei Bundesländer) und wurde im Zuge des Straßenbaus in weiten Teilen verrohrt. In den 70er Jahren kam der Ausbau der L 267, und oberhalb der ehemaligen Schmiede wurde ein sogenanntes Reinigungsbauwerk eingebaut. Für Wanderfische ein unüberwindliches Hindernis. Der Bellingerbach gilt außerhalb der bebauten Ortslagen als fischreiches Gewässer, der Weg in die Sieg und umgekehrt ist für Fische versperrt. Seit 2003 sucht man mit der Nachbarkommune nach Lösungen – bislang erfolglos. Auch hier erhielt Barzen den Einblick in die Problematik. Dann ging es zum Gewässer- und Naturlehrpfad am Seelbach. Das Gemeinschaftsprojekt der Bachpaten, und der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umwelt des Ausschusses für Wirtschaft- und Strukturentwicklung der VG Hamm wurde im Jahr 2007 eingeweiht. Mittlerweile ist der Lehrpfad in Richtung Haderschen erweitert worden. Am Waldschwimmbad Thalhauser Mühle stehen die Hinweisschilder mit allen wichtigen Angaben für Wanderer und Spaziergänger und mittlerweile erklären viele Tafeln die Besonderheiten von Flora und Fauna.
Zum Abschied erhielt die Präsidentin der SGD Nord zur Erinnerung an ihren Besuch den Raiffeisen Kristallteller von Bürgermeister Rainer Buttstedt. Natürlich auch die Wünsche zur wohlwollenden Begleitung zum Brückenbau zwischen Pirzenthal und Etzbach. (hw)
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Landrat Michael Lieber, Dagmar Barzen, Präsidentin der SGD Nord, Bürgermeister Rainer Buttstedt und Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann (von rechts) diskutierten das Problem Brücke für den Siegradwanderweg ausgiebig vor Ort. Fotos: Helga Wienand (4)/Rolf-Dieter Rötzel (2)
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Nachricht vom 06.05.2009 |
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