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Nachricht vom 01.03.2017 |
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Region |
Der Arbeitsmarkt im Februar zeigt sich leicht erholt |
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Die Arbeitsagentur Neuwied, zuständig für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied legt die Zahlen des Arbeitsmarktes für den Monat Februar vor. Während im Januar die Zahl der Arbeitslosen stieg, waren es im Februar wieder weniger Menschen ohne Beschäftigung. Auf dem Stellenmarkt wurden mehr freie Arbeitsstellen als im Vorjahr gemeldet. Die "Woche der Ausbildung" wird gestartet. |
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Neuwied/Altenkirchen. "Die Arbeitslosenkurve weist regelmäßig eine saisonbedingte Spitze aus, die sich im Februar oft nochmals etwas verstärkt. Dass das dieses Mal nicht so ist, liegt vor allem am insgesamt milden Winter", erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. Im Gesamtbezirk der Neuwieder Arbeitsagentur, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, waren im Februar 9.199 Menschen arbeitslos. Das sind 121 weniger als im Januar und 373 weniger als im Vorjahr. Die Quote sinkt auf 5,5 Prozent. Im Vorjahr lag sie zur selben Zeit bei 5,8 Prozent.
Unterschiedlich wirkt sich die aktuelle Entwicklung auf die beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB) aus, die die Arbeitslosigkeit regeln. So steigt die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen im Rechtskreis SGB III, also bei jenen Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, leicht an. Im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur waren dort Ende Februar 3.735 Arbeitslose gemeldet – 19 mehr als im Januar - und 291 mehr als vor einem Jahr.
5.464 arbeitslose Menschen sind derzeit dem SGB II zugeordnet, also auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen, und werden von den Jobcentern betreut. Hier sank die Zahl im Vergleich zum Vormonat. Im Januar waren in diesem Rechtskreis noch 140 Personen mehr arbeitslos gemeldet, vor einem Jahr waren es sogar 664 mehr.
Da es sich beim saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter in den allermeisten Fällen um ein kurzfristiges Phänomen handle, sei diese unterschiedliche Betroffenheit durchaus üblich, erläutert Karl-Ernst Starfeld. Allerdings wirke sich diesmal auch eine gesetzliche Neuerung aus: Seit Januar 2017 werden sogenannte Aufstocker, deren Arbeitslosengeld I-Anspruch so niedrig ist, dass sie zusätzlich noch Grundsicherung beziehen, nicht mehr dem SGB II, sondern dem SGB III zugeordnet. Das führt zu einer Verschiebung zwischen den Rechtskreisen und bedeutet praktisch, dass circa 200 Arbeitslose infolge der Betreuungsänderung jetzt der Arbeitsagentur und nicht mehr dem Jobcenter zugerechnet werden.
Die Arbeitgeber beider Landkreise meldeten im Februar 945 neue Arbeitsstellen, das sind 499 mehr als im Januar und 319 mehr als im Februar 2016. Im Bestand der Neuwieder Arbeitsagentur sind aktuell 2.555 freie Stellen zu besetzen, das sind 323 mehr als im Vormonat und 308 mehr als im Vorjahresmonat.
"Hier bereits von einer ersten Frühjahrsbelebung zu sprechen ist etwas verfrüht, aber insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt im Februar erfreulich stabil. Vor allem der Anstieg der gemeldeten Stellen zu diesem frühen Zeitpunkt spricht aber zumindest dafür, dass viele Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft blicken", so Starfeld. Kurzfristig hänge dies auch vom Wetter und den Bedingungen für die Außenberufe ab. Von den 2.555 freien Arbeitsstellen, die derzeit bei der Neuwieder Arbeitsagentur gemeldet sind, kommen mehr als 1.000 Stellen aus dem Bereich der Zeitarbeit. Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind es 266 freie Stellen, 244 kommen aus dem Bereich Handel und Kfz sowie weitere 240 aus dem verarbeitenden Gewerbe.
"In diesem Monat gilt unser besonderer Appell den Schülerinnen und Schülern im Agenturbezirk", sagt der Agenturleiter. Die Halbjahreszeugnisse seien ausgegeben, und der zweite Teil des Schuljahres habe begonnen – auch für die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Neuwied. "Unser Augenmerk gilt jetzt vor allem den Jugendlichen in den Entlassklassen, die sich leider noch nicht mit dem Thema Berufsausbildung auseinandergesetzt haben und deshalb Gefahr laufen, gute Einstiegschancen zu verpassen", so Starfeld. "Dafür ist es jetzt allerhöchste Zeit. Wer in diesem Jahr voraussichtlich die Schule verlässt und eine Lehre machen möchte, sollte spätestens jetzt die Berufsberatung in seiner Schule ansprechen beziehungsweise einen Beratungstermin in der Arbeitsagentur vereinbaren. Und alle, die 2018 den Abschluss machen, sollten schon jetzt die Fühler ausstrecken."
"Auch wenn sicher der Kopf erst mal voller Lernstoff ist, sollten sie zeitnah ihre weitere Berufswegplanung angehen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten und es muss auch nicht immer ein Studium sein", so Starfeld. Vor allem für praktisch begabte und interessierte Jugendliche sei die Ausbildung in einem Betrieb oftmals die bessere Lösung.
Voraussetzung dafür, dass der Einstieg ins Berufsleben über eine Lehrstelle tatsächlich klappt, sei natürlich die richtige Wahl des Ausbildungsberufes. Die ist für junge Menschen nicht immer einfach. Denn der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Egal ob Studium oder Ausbildung, Starfeld rät Jugendlichen dringend, sich möglichst früh damit zu beschäftigen, welcher Beruf zu ihnen passen könnte und weist auf die kommende "Aktionswoche für Ausbildung" hin.
Mit der Woche der Ausbildung vom 27. bis 31. März möchte die Arbeitsagentur verstärkt ein Signal setzen und sowohl Arbeitgeber als auch die Schülerinnen und Schüler und junge Erwachsene für das Thema sensibilisieren. "Nicht immer spiegeln sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen. Um ihre Fähigkeiten zeigen zu können, brauchen sie die Chance, dass jemand näher hinsieht und sie einlädt, ihr Können unter Beweis zu stellen. Auch in Zeiten rückläufiger Bewerberzahlen bietet der Arbeitsmarkt noch ungenutzte Potenziale: Jugendliche ohne oder mit schwachem Schulabschluss, Jugendliche mit Behinderung, Jugendliche mit Migrationshintergrund, junge Erwachsene ohne abgeschlossene Berufsausbildung – sie alle haben oft vielmehr drauf, als der bloße Blick auf das Papier vermuten lässt", appelliert der Neuwieder Agenturleiter.
Ein Termin zur Berufsberatung kann unter der kostenlosen Servicenummer: 0800 4 5555 00 vereinbart werden. Zusätzlich bieten die Berufsberater/innen auch an den jeweiligen Schulen regelmäßige Sprechstunden an.
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Nachricht vom 01.03.2017 |
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