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Nachricht vom 07.03.2017 |
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Politik |
Rüddel zum Informationsaustausch im Altenzentrum St. Josef Betzdorf |
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„Fachkräftemangel“ und „Generalisierte Pflegeausbildung“ waren zwei wichtige Aspekte, die bei einem Treffen des Förder- und Freundeskreises vom Marienhaus Altenzentrum St. Josef Betzdorf mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel im Fokus der Erörterungen standen. „Bei allem gilt es Pflegebedürftigen ein Leben in Würde zu ermöglichen“, lautete die Vorgabe des Politikers. |
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Betzdorf. Heimleiter Sebastian Schmeier und Pflegedienstleisterin Mechele Klein informierten den Gesundheitspolitiker über das im Jahr 1977 als Modellprojekt moderner Altenbetreuung eröffnete Haus mit den nunmehr drei Sparten „Pflege“, „Kurzzeitpflege“ und „Betreutes Wohnen“. „Unser Personal, das Betriebsklima, die Angebote der hauseigenen Küche und vielfältige Beratungsangebote, insbesondere zur Pflege, schaffen für die Bewohnerinnen und Bewohner eine sehr persönliche und angenehme Wohlfühlatmosphäre. In unserem Haus ist der persönliche Bezug zwischen der Bewohnerschaft und dem Personal sehr wichtig. Das gelingt nicht zuletzt dadurch, das sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geistig weiterbilden“, schilderte der Heimleiter.
Breiten Raum beim Gespräch nahmen die Reform der Pflegeberufe, unter besonderer Betrachtung der Pflegeausbildung, sowie die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte ein. „Die Reform der Pflegeberufe darf niemand ausgrenzen! Deshalb plädiere ich, statt für eine generalisierte Ausbildung, für eine integrierte Pflegeausbildung, die zwei Jahre gemeinsames Lernen auf Augenhöhe und im dritten Jahr auf die drei Berufe, Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege, ausgerichtetes spezialisiertes Lernen beinhaltet“, betonte Rüddel.
Während in der Krankenpflege überwiegend Abiturienten und Realschüler einen Abschluss machten, gebe es in der Altenpflege ein wesentlich breiteres Spektrum an Bildungsabschlüssen und auch sehr viele Quereinsteiger. Dies erkläre schon, weshalb es nicht angehen dürfte, dass nur noch mit Abitur eine Pflegeausbildung begonnen werden könne. Diese Gefahr sieht der Gesundheitspolitiker jedoch im Fall der generalisierten Ausbildung. Damit, so Rüddel, wäre es nicht ausgeschlossen, dass man viele junge Menschen mit Hauptschul-Niveau (Realschule plus) in die Hilfstätigkeit schiebt.
„Mehr als 30 Prozent, jährlich über 30.000, der heutigen Absolventen der Altenpflegeausbildung haben Hauptschul-Niveau und leisten als Examinierte mit anständiger Vergütung hervorragende Arbeit in der Altenpflege. Diesen jungen Menschen würde man jede Perspektive auf Aufstieg in der Gesellschaft nehmen. Gerade in der Altenpflege brauchen wir Menschen, die Fachwissen haben, aber auch viel Empathie mitbringen für Biographie und Betreuung. Herzensbildung muss eine besondere Wertschätzung erfahren“, hob der Christdemokrat hervor.
Um auch in Zukunft ausreichend qualifiziertes und motiviertes Fachpersonal zur Versorgung des Pflegebedürftigen sicherzustellen, brauche es fairer und guter Arbeitsbedingungen. Dazu gehörten vor allem flächendeckend faire Löhne, weniger unfreiwillige Teilzeitbeschäftigungen und die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation. Dafür bereite das Dritte Pflegestärkungsgesetz den Boden.
„Gute Versorgung der Pflegebedürftigen muss auch in der Zukunft sichergestellt sein. Und da bedarf es, auch unter dem Aspekt des demografischen Wandels, zunehmend speziell ausgebildeter Fachkräfte, die mit Engagement und Freude, eben mit Herzensbildung, ihre Tätigkeit als Berufung verstehen und ausüben“, bekräftigte Erwin Rüddel.
Für den 2007 gegründeten Förder- und Freundeskreises des Altenzentrum St. Josef verwies Vorsitzende Mathilde Jüngst auf eine sehr erfolgreiche Dekade an Jahren, in der einiges bewegt wurde. So gehören zu den Schwerpunkten beispielsweise die Förderung von Kontakten und Begegnungen von Heimbewohnern und Tagespflegegästen mit der Bevölkerung, sowie die Organisation und Durchführung von Aktivitäten und Veranstaltungen. Zudem der Ausbau eines regelmäßigen Besuchsdienstes, der mit in Hilfestellungen des täglichen Lebens einbezogen wird.
„Aus diesem Grund streben wir auch eine enge Zusammenarbeit mit den in der Verbandsgemeinde Betzdorf ansässigen Vereinen, Kindergärten, Schulen und Kirchengemeinden an. Besonders zu den Sozialstationen besteht eine starke Verflechtung. Dies ist auch wichtig im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen“, teilte Mathilde Jüngst mit.
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Nachricht vom 07.03.2017 |
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