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Nachricht vom 31.03.2017
Region
Ortsgemeinde Gieleroth ist offiziell Schwerpunktgemeinde
Eine weitere Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen hat die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erhalten. Gieleroth mit den Ortsteilen Herpteroth und Amteroth ist bereits Dorferneuerungsgemeinde. Mit der Förderung kann auch eine sichere Überquerung der B 8 geschaffen werden.
Heinz Düber, Erster Beigeordneter VG Altenkirchen, Minister Roger Lewentz, Ortsbürgermeisterin Katja Schütz, Bernd Lindlein, Erster Beigordneter OG Gieleroth und Christine Fuhrmann vom Ortsgemeinderat Gieleroth (von links). Foto: VGGieleroth. Ab dem Programmjahr 2017 werden insgesamt 129 Dörfer in Rheinland-Pfalz von einer Schwerpunktanerkennung profitieren. „Rund 18,5 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden, die zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen werden“, betonte Minister Roger Lewentz bei der Übergabe der Anerkennungsschreiben.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Schloss Waldthausen hat der Minister den Gemeinden die Anerkennungsschreiben übergeben. Anhand praxisorientierter Beispiele der Dorferneuerungsgemeinde Rumbach im Landkreis Südwestpfalz und einem Vortrag zu Initiativen im Rahmen der Dorfmoderation wurde über die Chancen und Möglichkeiten einer Schwerpunktanerkennung informiert.

Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt in diesem Jahr erstmals auf die Dauer von acht statt bisher sechs Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht eine qualifizierte Bauberatung privaten und öffentlichen Bauherrn zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation wird damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und es kann ein zukunftsbeständiges Leitbild entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit sind elementare
Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte. „Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Durchführung einer Dorfmoderation, der kostenfreien Bauberatung und der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Dorferneuerung, wurden deren Fördermöglichkeiten bereits im Jahr 2009 nochmals deutlich verbessert“, informierte Lewentz.

Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land haben weniger als 2000 Einwohner und sind dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile haben rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Wirklich bemerkenswert ist die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Entwicklung und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, sagte Lewentz.

Die Ortsgemeinde Gieleroth mit 641 Einwohnern ist seit 1990 anerkannte Dorferneuerungsgemeinde. Sie besteht aus drei Ortsteilen: Gieleroth, Herpteroth und Amteroth. Während im alten Ortskern der Ortsteile Herpteroth und Amteroth der landwirtschaftlich geprägte Siedlungscharakter erhalten geblieben ist, ist dieser im Ortsteil Gieleroth fast nicht mehr vorhanden. Die landwirtschaftlichen Nebengebäude stehen überwiegend leer oder werden nicht dem Gebäudevolumen entsprechend genutzt. Daher besteht ein hohes Potential für eine Umnutzung dieser Gebäudeteile. Es sind Mängel an der Bausubstanz, der äußeren Gestaltung und der Verwendung der Materialien festzustellen. Im
Jahr 2014 bis 2016 wurde eine Dorfmoderation außerhalb einer Schwerpunktanerkennung
durchgeführt.

Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde beabsichtigt die Ortsgemeinde Gieleroth, das alte Dorferneuerungskonzept auf Basis der durchgeführten Dorfmoderation fortzuschreiben. Durch Planungs- und Beratungsleistungen für öffentliche und private Maßnahmen soll das unverwechselbare Ortsbild nachhaltig gesichert werden. Die Gemeinde will attraktiver als Wohnort für junge Familien werden. Daher sollen leerstehende und ortsbildprägende Gebäude wieder einer neuen Nutzung etwa als Wohnraum, gegebenenfalls als Mehrgenerationenwohnprojekt, zugeführt werden.

Auch wird eine Möglichkeit zur sicheren Überquerung der B8 im Ort durch die Fördergelder geschaffen. Durch verschiedene Freiflächengestaltungen sollen in den Ortsteilen die Aufenthaltsqualität für Jung und Alt verbessert werden. Ortsbürgermeisterin Katja Schütz und ihr Ortsgemeinderat freuen sich sehr über die Anerkennung zur Schwerpunktgemeinde. Der Ort kann bestimmte Projekte nun schneller umsetzen und erhält Zuschüsse.
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