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Nachricht vom 05.04.2017
Wirtschaft
Engagiert in Sachen Ausbildung
„Gemeinsam für Ausbildung“ - unter diesem Motto stand die diesjährige „Woche der Ausbildung“ vom 27. bis 31. März. Bundesweit warben Regionaldirektionen, Arbeitsagenturen und Jobcenter auf regionaler Ebene für die duale Berufsausbildung und informierten über Karriere- und berufliche Bildungswege.
Im Rahmen der bundesweiten Woche der Ausbildung besuchten die rheinland-pfälzische Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, sowie David Langner, Staatssekretär im Ministerium, Ausbildungsbetriebe aus dem Bezirk der HwK Koblenz: Fleischerei Korte Fotos: HwK KoblenzAltenkirchen. Die Ausbildungsberater der Handwerkskammer (HwK) Koblenz haben 89 Betriebe besucht und 552 telefonisch kontaktiert. Der Schwerpunkt der Aktion lag in den Berufen Maler, Fahrzuglackierer, Anlagenmechaniker und Karosseriebauer. Dabei konnten 159 freie Lehrstellen für dieses Jahr und 147 freie Lehrstellen für 2018 akquiriert werden. Um Fachkräfte zu finden geht es für die Unternehmer verstärkt auch darum, die Potentiale der Bewerber auszuschöpfen. Dazu zählen Flüchtlinge, Migranten, Studienabbrecher oder Lehrlinge, die erst mit 30 Jahren eine Ausbildung beginnen. Sie alle haben Kompetenzen und können nach ihrer Ausbildung als Fachkräfte für die Unternehmen tätig sein. 73 Betriebe im Bezirk der HwK Koblenz sind bereit, Flüchtlingen eine Chance zu geben.

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche besuchten die rheinland-pfälzische Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, sowie David Langner, Staatssekretär im Ministerium, Ausbildungsbetriebe aus dem Bezirk der HwK Koblenz.

Erste Station war die Fleischerei Korte in Altenkirchen. Der 1955 gegründete Traditionsbetrieb wird heute von Fleischermeister Stephan Keilwagen geführt. Lehrling Baktash Zyaie kommt aus Afghanistan. Seit zwei Jahren lebt er in Deutschland. Im August 2016 begann der 20-Jährige die Lehre. Vermittelt wurde er in Kooperation von Arbeitsagentur und HwK Koblenz. „Er möchte lernen und hat inzwischen auch unsere Arbeitskultur verinnerlicht“, so Stephan Keilwagen. Der Handwerksmeister spielt dabei vor allem auf die Pünktlichkeit an. Engagement bestätigt auch Berufsschullehrerin Andrea Weylo. Sie ist wie Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur und Berufsberaterin Dr. Marianne Wirth gekommen, um Baktash in der Fleischerei zu erleben. Die Lehre macht dem jungen Mann, dessen Vater als Fleischer in Afghanistan arbeitet, viel Spaß. Bis auf 20 Euro schickt er seinen Lehrlingslohn nach Hause. Frühstück und Mittag gibt es beim Chef. Die Ministerin lobt die gelebte Integration und die Wertevermittlung im Handwerk. Wenn der junge Afghane nach erfolgreicher Lehre eine Arbeitsstelle findet, kann er eine Aufnahmeberechtigung erhalten.

Staatssekretär Langner ermutigte Manuel Vogt, Maler- und Lackierlehrling in der Malerwerkstatt Schieß in Koblenz, seine Ausbildung engagiert zu Ende zu bringen. Der 16-Jährige kam über eine Einstiegsqualifizierung (EQ) in das Unternehmen. „Er muss das Gaspedal voll durchtreten, damit die EQ in einer Lehrstelle mündet“, so Maler- und Lackierermeister Sascha Walkowiak. Er hat den in den 1970er Jahren von seinem Stiefvater gegründeten Betrieb 2006 übernommen und heute neun Mitarbeiter. „Ich suche dringend Fachkräfte“, so der 43-Jährige. Deniz Schuhmacher, der derzeit ein Praktikum bei ihm macht, hat daher gute Karten. Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz, sprach sich beim Besuch in der Malerwerkstatt für mehr Vergünstigen im Verkehrsnetz Koblenz aus, um jungen Leuten den Weg zur Lehrstelle finanziell zu erleichtern.

Der letzte Besuch des Staatssekretärs galt dem größten Ausbilder im Beruf Elektroniker, Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik. Elektro Pretz in Koblenz bildet aktuell 25 Lehrlinge aus. Das mittelständische Unternehmen hat 90 Mitarbeiter. „Wer es möchte, kann nach der Lehre bei uns arbeiten“, so die Geschäftsführer Rainer Lamberti und Jürgen Sänger. Der Staatssekretär informierte sich über die Motive der jungen Leute für den anspruchsvollen Ausbildungsberuf und ihre Ziele. Alle Lehrlinge verfügen über Realschulabschluss oder Abitur. Sie sind sich einig, dass das Handwerk perfekt für die berufliche Karriere ist. Der Meisterbrief ist die Basis, selbst einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen. Jetzt hat aber erst einmal der erfolgreiche Abschluss der Lehre oberste Priorität.

Informationen zur Lehre im Handwerk bei der HwK-Ausbildungsberatung, Tel. 0261/ 398-304, Fax -990, aubira@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de
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