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Nachricht vom 25.04.2017
Politik
Berno Neuhoff ist offizieller Bürgermeisterkandidat
Nachdem bekannt wurde, dass die Wissener CDU Berno Neuhoff als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 18. Juni vorschlägt, wurde er nun offiziell von den Parteimitgliedern für das Amt nominiert.
Der 48-jährige Berno Neuhoff ist offizieller Kandidat der CDU für das Amt des Stadtbürgermeisters. Fotos: Regina Steinhauer Wissen. In einer Bürger- und Mitgliederversammlung der CDU Wissen wurde Berno Neuhoff mit 37 von 38 Stimmen als Kandidat für die Wissener Bürgermeisterwahl am 18. Juni 2017 nominiert. Viele Parteifreunde, aber auch interessierte Bürger kamen zur Versammlung im Foyer des Kulturwerks, in der der 48-jährige Berno Neuhoff sich und seine Vorhaben im Falle eines Wahlsieges vorstellte.

Zunächst freute sich Neuhoff, dass die Versammlung an einem Ort mit besonderer Bedeutung stattfand. Sein Vater hat im Walzwerk gelernt und auch er selbst sollte ursprünglich Walzwerker werden. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass sein handwerkliches Geschick begrenzt war und er bewarb sich schließlich beim Kreis. Er war jedoch von Anfang an Teil des „neuen“ Walzwerks, nämlich dem Kulturwerk Wissen und hätte nie gedacht, dass er die Räume einmal zum aktuellen Zweck nutzen würde.
Gleich zu Beginn machte Neuhoff klar, dass die anstehende Wahl eine „Ehe auf Zeit“ sein wird. Die Amtszeit wird zunächst zwei Jahre betragen und niemand kann in dieser Zeit die Welt verändern. „Allerdings können Grundsteine gelegt werden, auf denen wir in Wissen weiter bauen können“, sagte er.

In Wissen gab es immer mutige Stadtväter, die viele positive Veränderungen auf den Weg gebracht haben. Und so müsse es jetzt auch weitergehen, so Neuhoff. Auch wenn es sicherlich immer wieder schwierige Entscheidungen zu treffen gibt – auch dafür müssen, besonders im Dialog mit der Bevölkerung, Lösungen gefunden werden. Konkret meinte er damit den umstrittenen Rathausneubau, der mittlerweile vom Tisch ist, aber sich in den letzten Wochen eine Lösung abgezeichnet hat.

Berno Neuhoff liegt die Innenstadtentwicklung besonders am Herzen. Für die frei werdende Fläche, an dem Platz, an dem jetzt das Rathaus steht, müssen neue Konzepte entwickelt werden, damit die Innenstadt wieder attraktiver wird. „Eine meiner ersten Ziele wäre, die bisherige Planung im Bereich des ehemaligen Rathauses und der Westerwald-Bank zu überarbeiten“, sagte Neuhoff. Er möchte die Bürger und lokalen Unternehmen mit ins Boot holen. Bis zum Jahr 2022 müssen Planungen konkret umgesetzt werden, da ansonsten die Fördermittel aus der Städtebauförderung gefährdet würden. Für den Bürgermeisterkandidaten ist eines klar: „Ohne eine Lösung in der Innenstadt ist eine Weiterentwicklung unserer Stadt kaum möglich.“

Bei seiner Vorstellung wurde deutlich, dass Berno Neuhoff auf Bürgernähe setzt. Er möchte ihnen ein guter Ansprechpartner sein und sich auch um die „kleinen Dinge“ kümmern. Dabei ist es ihm wichtig, die Menschen selbst zum Handeln zu bewegen. Mit Bürgerwerkstätten zu bestimmten Themen wie dem Marktplatz, den Steinbuschanlagen und weiteren öffentlichen Plätzen sollen die Wissener Bürger ihre Stadt selbst mitgestalten können. Ein erster Antrag ging bereits am Abend ein: Manfred Steinmann stellte sein Konzept zur Entwicklung der Köttingsbach als „Botanische Insel“ vor und stieß dabei auf große Zustimmung seitens der Partei und auch der anwesenden Bürgerinnen und Bürger.

Weiterhin betonte Neuhoff, dass Wissen durchaus über gutes Humankapital verfüge. „Es gibt einige gute Leute, die weit über die Grenzen der Region als sehr kompetent gelten“. Viele heimische Unternehmer möchten zur Stadtentwicklung beitragen und davon könne die Stadt profitieren.

Viel habe sich schon am Stadtbild verbessert, so Neuhoff. Ihm ist es aber wichtig, dass die Menschen sich wohlfühlen und wieder gerne in die Innenstadt gehen.
Er gab zu, dass es ziemlich ambitioniert sei, all diese Visionen umzusetzen. Aber auf den Versuch kommt es an. In einer zweijährigen Amtszeit kann sicherlich nicht alles realisiert werden, aber in kleinen Schritten können die Wissener gemeinsam viel erreichen.

Auch was seine persönliche und familiäre Situation angeht, spielt Berno Neuhoff von Anfang an mit offenen Karten. Er möchte und wird im Falle der Amtsübernahme für Vereine da sein, kann sich aber auch nicht vierteilen. Er wird seinen Hauptberuf in der Kreisverwaltung Altenkirchen nicht aufgeben, sondern allenfalls eine Teilfreistellung beantragen. Als „Teilzeitbürgermeister“ müsse er sich seine Zeit besonders gut aufteilen, da er so viel Zeit wie möglich seiner Frau und seinen beiden Kindern widmen möchte. Allerdings kennt sich Berno Neuhoff bestens mit Verwaltungsapparaten aus und könnte seine Expertise in das Amt des Bürgermeisters und damit im Sinne der Wissener Bürgerschaft einfließen lassen. Zu seinen Stärken zählt in jedem Fall die Netzwerkknüpfung.

Mit einer geschlossenen CDU im Rücken, die ihn am Abend mit 37 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme zum offiziellen Bürgermeisterkandidaten gewählt hat, möchte er nun den Wahlkampf angehen, um im besten Fall seine Visionen zu verwirklichen.
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Rödder sicherte Berno Neuhoff vollste Unterstützung aus den eigenen Reihen zu und hofft auf eine rege Wahlbeteiligung am 18. Juni.

Auch der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Josef Rosenbauer gratulierte Neuhoff zur Nominierung. Rosenbauer sei froh, dass er von seiner Familie „freigegeben“ wurde, denn das sei längst nicht selbstverständlich. „Mit jedem Baustein geht es darum, die Region zu entwickeln“, so Rosenbauer, und diese Nominierung sei einer dieser Bausteine.
Ob Berno Neuhoff 2019 auch als Verbandsgemeindebürgermeister kandidieren möchte, bleibt offen. Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Wahl ausgeht und wie das Amt des Stadtbürgermeisters mit Familie und Beruf vereinbar ist.

Die Nominierung Berno Neuhoffs war aber nicht der einzige Tagesordnungpunkt der Versammlung. Verbandsgemeindebürgermeister und ehemaliger Stadtbürgermeister Michael Wagener wurde für seine Verdienste für die Stadt Wissen geehrt. Er hat sich in seiner Amtszeit vielen Aufgaben gewidmet und erfolgreich zu Ende gebracht. Die Ansiedlung der Spedition Brucherseifer im ehemaligen Walzwerk, der Regio-Bahnhof und nicht zuletzt der Verbindungssteg zwischen Bahnhof und Kulturwerk sind seinem Einsatz zu verdanken. Als Dankeschön überreichte der CDU-Stadtverband ihm eine echte Rarität: eines von insgesamt 30 Fenstern der ehemaligen Germania-Brauerei, geschmückt mit einigen Wahrzeichen Wissens. (rst)
       
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