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Nachricht vom 10.05.2017
Region
Partnerschaftsvertrag zwischen BBS Wissen und Schule aus Qingdao
Zwölf Flugstunden trennen Wissen und die chinesische Stadt Qingdao. Dennoch entstand jetzt eine Schulpartnerschaft der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen und der Qingdao Finance & Economics Vocational School, eine Schule mit dem Schwerpunkt kaufmännische Berufsschule. Der Vertrag wurde kürzlich unterzeichnet.
In einer feierlichen Zeremonie wurde der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, vorne der stellvertretende Schulleiter Peter Wilking und Schulleiter Kefu Qu (von links). Fotos. BBS WissenWissen. Qingdao ist mit seinen über neun Millionen Einwohnern eine aufstrebende und pulsierende Metropole, wie nicht zuletzt der Bauboom belegt. Auf vielen Ebenen sucht die Stadt den Kontakt mit Deutschland, besonders auch Rheinland-Pfalz. Das Land unterstützt die Anbahnung von Schulpartnerschaften. Bereits im Dezember war eine Delegation der Qingdao Finance & Economics Vocational School zu einem ersten Besuch im Wissen und lernte Schule und Region kennen. Die freundschaftlichen Kontakte führten zur schnellen Organisation des Gegenbesuches. Eine Woche waren sechs Kolleginnen und Kollegen der BBS Wissen nun dazu vor Ort.

In der voll besetzten Aula begrüßte der Schulleiter, Kefu Qu, die Delegation. Übersetzt wurde vom Koordinator für Schulpartnerschaften in Qingdao, Yuxiang Cao, der lange in Deutschland lebte. Der Schulchor stimmte Schillers „Ode an die Freude“ an. Anschließend stand ein erster Rundgang durch die Schule mit ihren ca. 1500 Schülerinnen und Schülern, von denen 600 im schuleigenen Internat leben, auf dem Programm.

Zu dem vielseitigen Programm gehörte natürlich auch der Besuch des Unterrichtes. Eine Unterrichtsstunde in Chinesisch, Rechnungswesen und Englisch boten einen repräsentativen Querschnitt. Alle Schüler lernen Englisch, einige auch Deutsch. Qingdao hat noch ein kleines von der Bausubstanz her deutsch geprägtes Viertel. Zudem wurde die Tsingdao-Brauerein, die auch besichtigt wurde, von Deutschen gegründet.

Der deutsch-chinesische Kontakt wird auf industrieller Ebene deutlich. So befindet sich ein entsprechender Industrie- und Ökopark im Aufbau, in dem zum Beispiel deutsche Technologie ein Passivhaus ermöglichte, das auch besichtigt wurde. Ebenso stand mit Haier ein großer Industriebetrieb auf der Besuchsliste, der zahlreiche technische Gebrauchsgüter herstellt, vom Fernseher bis zum Computer und von der Waschmaschine bis zur Sitzdusche.

Der Zeitplan ermöglichte auch Stadt- und Hafenbesichtigungen. 2008, als die Sommerspiele in Peking stattfanden, wurden in Qingdao vor der imponierenden Skyline die Wettbewerbe im Segeln ausgetragen. Ein Ausflug galt dem Laoshan-Nationalpark. Dort konnte ein taoistisches Kloster mit einer 30 Meter hohem Laotse-Statue besichtigt werden. Auch der Expo-Park wurde besucht.

Persönliche Kontakte vertieften die Eindrücke. So fand auch ein Tischtennismatch zwischen Thomas Becker und dem Schulmeister statt. Meist wurde mit den chinesischen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam gegessen, zum Abschluss lud der Schulleiter sogar die Delegation nach Hause ein, um für sie zu kochen.

Der am letzten Tag von Schulleiter Kefu Qu und dem stellvertretenden Schulleiter der BBS Wissen, Peter Wilking, unterzeichnete Partnerschaftsvertrag sieht Schüler- und Lehreraustausch vor. Dabei soll projektorientiert auf fachlicher oder kultureller Ebene gearbeitet werden. Bereits in einem halben Jahr wird voraussichtlich eine Wissener Schülergruppe Qingdao besuchen und so den Vertrag mit Leben füllen.
 
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