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Nachricht vom 11.06.2017
Kultur
Auf den Spuren eines Pioniers des Wintersports
Enkelin Heide Wahl entdeckte die Würdigung des Großvaters Siegfried Koch im Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen in Herdorf-Sassenroth. Koch gilt als bedeutender Pionier des Wintersports, nicht nur im Westerwald. Im Jahr 1912 begann Koch mit der Realisierung seines Traumes: Ein Wintersportzentrum am Stegskopf.
Heide Wahl und Museumsleiter Achim Heinz vor einem Porträt und den Originalskiern des Wintersportpioniers Siegfried Koch. Foto © Bergbaumuseum des Kreises AltenkirchenHerdorf-Sassenroth. In diesen Tagen bekam das Bergbaumuseum in Herdorf-Sassenroth Besuch aus Leonberg. Heide Wahl hatte sich einen Sonntagmorgen reserviert, um die zur Zeit präsentierte Sonderausstellung „Rund um den Stegskopf“ anzuschauen.

Diese wurde vom „Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land“ ausgearbeitet und zeigt in elf Themenbereichen die vielfältige Nutzung und Wertschätzung des Stegskopfes. Eine große Bedeutung kommt hierbei dem Wintersport zu. Und dem Mann, der dort einst für reges Leben sorgte: Siegfried Koch, der Opa von Heide Wahl. Man kann ihn heute als einen über den Westerwald hinaus bedeutenden Wintersportpionier ansehen.

Koch stammte aus Neuwied. Zusammen mit seinem Freund Peter Hoffmann, einem Lehrer aus Emmerzhausen, und vielen Unterstützern begann er ab 1912 mit der Verwirklichung eines Traumes – der Nutzung des Stegskopfes als eine Art Zentrum für Wintersportler und Wanderer. Schon ein Jahr später konnten diese dort die neu eröffnete „Siegfriedhütte“ nutzen. Über Jahrzehnte besuchten ungezählte Naturliebhaber die urige Unterkunft. Nach und nach entwickelte sich um den Stegskopf ein attraktives Angebot vor allem für Wintersportler. Auch eine 2,4 Kilometer lange Rodelbahn und selbst eine imposante Skisprungschanze waren vorhanden. Ein 25 Meter hoher Aussichtsturm ermöglichte den Rundumblick auf ein herrliches Panorama.

Siegfried Koch starb 1950 im Alter von 72 Jahren. Den durch die militärische Nutzung des Geländes ab 1958 bedingten Zerfall der nach ihm benannten Hütte erlebte er nicht mehr. Die Ausstellung ist im Bergbaumuseum noch bis zum 20. August zu sehen.
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