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Nachricht vom 25.06.2009
Wirtschaft
Appell: Bei der Ausbildung nicht nachlassen
Trotz Wirtschaftskrise behält die Ausbildung für die Betriebe und die Ausbildungspartner im nördlichen Rheinland-Pfalz weiterhin einen hohen Stellenwert. Deshalb haben in einer gemeinsamen Presserklärung die IHK Koblenz, HWK Koblenz und die Agenturen für Arbeit Koblenz, Mayen, Neuwied, Montabaur und Bad Kreuznach zur Ausbildung an alle Betriebe appelliert, in der Ausbildung nicht nachzulassen, denn nur mit gut geschulten Fachkräften könnten die Unternehmen dauerhaft und erfolgreich die Zukunft meistern.
Region. Damit die aktuelle konjunkturelle Entwicklung mittelfristig und langfristig keine gravierenden Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt im nördlichen Rheinland-Pfalz ausübt, appellieren die fünf Agenturen für Arbeit, die Handwerkskammer Koblenz und die Industrie- und Handelskammer Koblenz an alle Betriebe, in der Ausbildung nicht nachzulassen. Nur mit gut ausgebildeten Fachkräften könnten die Unternehmen dauerhaft erfolgreich die Zukunft meistern, die Betriebe brauchten den Nachwuchs. Die Ausbildungspartner haben deshalb beschlossen, ihre Aktivitäten noch intensiver miteinander zu vernetzen.
"Für die Jugendlichen stellt sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt nicht so schlecht dar wie angesichts der negativen Wirtschaftsnachrichten zu vermuten. Es gibt noch attraktive Ausbildungsangebote", erklärte Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz. Dabei appellieren die Ausbildungspartner an alle noch suchenden Jugendlichen, sich nicht nur auf die Lehrstelle im Traumberuf zu fixieren, sondern bei der Wahl des Berufs auch offen für Alternativen zu sein und nicht nur im Heimatort zu schauen - auch Umwege führten vielfach zum ersehnten Ziel. "An Ausbildung sparen die Unternehmen zuletzt und der deutliche Bewerberrückgang erhöht zudem spürbar die Chancen, auch noch in diesem Jahr den erhofften Einstieg ins Berufsleben zu erreichen", so Hans-Jürgen Podzun, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. Ergänzend dazu bieten sich etliche Alternativen von Fördermaßnahmen für gegenwärtig noch nicht ausbildungsreife Jugendliche. Insbesondere sind hier die Angebote für eine 6- bis 12-monatige Einstiegs-Qualifizierung als Sprungbrett in eine anschließende reguläre Ausbildung erfolgversprechend. "In allen fünf Agenturenbezirken sind noch genügend geförderte Angebote und freie Plätze vorhanden - sowohl im Bereich EinstiegsQualifizierung als auch für die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen sowie in berufsvorbereitenden Maßnahmen," so Karl-Heinz Huth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Koblenz.
Zu den verabredeten, konzertierten Maßnahmen der Ausbildungs-Partner gehören die gemeinsame Akquisition von Ausbildungsplätzen durch gezielte Ansprache der Betriebe, eine verbesserte, schnellere Information und Abgleich über freie Lehrstellen,
gemeinsame Hilfestellungen bei der Vermittlung von Auszubildenden aus insolventen Betrieben, gegenseitige Informationen und Nachbesetzung nicht angetretener Ausbildungsplätze, die gegenseitige Verlinkung der Lehrstellenbörsen, die Beratung und Hilfestellung für den Übergang von der Einstiegs-Qualifizierung in die Berufsausbildung.
Mit diesen Maßnahmen sollen besonders bei den aktuell wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen die Ausbildungschancen von Jugendlichen gesichert werden. Aber auch den Betrieben in der Region hilft dies, denn viele von ihnen haben auch in diesem Jahr Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern. Jährlich können zudem über 100 Lehrstellen im nördlichen Rheinland-Pfalz nicht besetzt werden, weil die Ausbildungsstellen ohne vorherige Absage nicht angetreten werden. Auch dieses Potenzial soll durch den intensivierten Austausch unter den Ausbildungspartnern zukünftig besser genutzt werden. Die bessere Kommunikation unbesetzter Lehrstellen und zum Beispiel die Hilfen bei der Ausbildung im Fall von Kurzarbeit helfen daher nicht nur den betroffenen Jugendlichen, sondern sind auch eine unmittelbare Unterstützung für die Unternehmen. Ergänzend soll die überregionale Transparenz freier Ausbildungsplätze durch Links zu benachbarten Lehrstellenbörsen verbessert werden.
Seit September 2008 gibt es darüber hinaus das Instrument des Ausbildungsbonus (www.arbeitsagentur.de/Unternehmen/Ausbildung/ Finanzielle Hilfen/Infos zum Ausbildungszuschuss (PDF)), der im nördlichen Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich sehr intensiv genutzt wird und der bei der Vermittlung von Insolvenzlehrlingen eingesetzt werden kann. Als Ermessensleistung kann der Ausbildungsbonus in Höhe von bis zu 6000 Euro an die Betriebe gezahlt werden, die einem betroffenen Jugendlichen die Fortsetzung der Ausbildung ermöglichen. Voraussetzung für die Förderung ist allerdings, dass die Betriebe mit der Aufnahme eines Insolvenzlehrlings einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen. Dabei bedeutet das Kriterium der Zusätzlichkeit, dass der Betrieb mit dem Insolvenzlehrling mehr ausbilden muss als im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Im nördlichen Rheinland-Pfalz gelingt es so bisher weitgehend, Lehrlinge aus insolventen Betrieben an andere Ausbildungsbetriebe zu vermitteln.
Ein weiteres Augenmerk legen die Ausbildungspartner auf die Sicherung bestehender Ausbildungsverhältnisse, insbesondere bei leistungsschwächeren Lehrlingen. Dazu ist vereinbart, das bewährte Instrument der ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) noch stärker bekannt zu machen. Die abH richten sich an schwächere Jugendliche, die bei der Fachtheorie ihres Ausbildungsberufs und/oder den Grundlagenfächern Deutsch und Mathematik Unterstützung brauchen. Zusätzlich gibt es bei abH die Möglichkeit einer sozialpädagogischen Betreuung, um Jugendliche bei der Bewältigung zum Beispiel von Prüfungsangst und Alltagsproblemen zu unterstützen. Über die Förderung der abH entscheiden auf Antrag die Arbeitsagenturen.
In allen fünf Agenturbereichen sind noch freie abH-Plätze vorhanden - vor diesem Hintergrund appellieren die Ausbildungspartner an die Betriebe und die Jugendlichen, bei Bedarf frühzeitig gegenzusteuern und die abH zu nutzen.
Letztlich sind alle noch suchenden Ausbildungsbewerber aufgefordert, das breite Informations- und Beratungsangebot aller Ausbildungspartner zu nutzen, zu prüfen, welche Ausbildungsberufe für sie in Frage kommen und sich auf die Bewerbung unter anderem auch durch Praktika intensiv vorzubereiten.
Regionale/individuelle Aktivitäten der Partner nach aktuellem Stand: Im Bereich der HwK Koblenz finden interessierte Bewerber 590 Lehrstellenangebote von 437 Unternehmen in der Lehrstellenbörse 2009 und 2010 (www.hwk-koblenz.de/lehrstellen).
Die Handwerkskammer Koblenz unterstützt die Berufsorientierung und die Berufsausbildung mit zahlreichen Aktivitäten und Projekten. Dazu gehören unter anderem: DEreitägige Ferienpraktika für Juniortechniker. Darüber hinaus gibt es die Schülererkundung, das HwK-Infomobil, Schülerfeste und Infoveranstaltungen zum Thema Berufswahl. Integration von Migranten, Mobilitätsberatung, passgenaue Vermittlung und ProB1 helfen bei der erfolgreichen Zusammenführung von Bewerber und Betrieb; Ausbildungsakquisition und Ausbildungsberatung mit mehr als 30.000 Kontakten im Jahr
In der "Ausbildungskampagne des Handwerks und seiner Partner" werden Jugendliche, die dieses Jahr noch eine Ausbildungsstelle im Handwerk suchen, aufgefordert, sich bei der Handwerkskammer Koblenz zu melden.
Weitere Informationen bei der Handwerkskammer Koblenz, Telefon 398-323, E-Post aubira@hwk-koblenz.de und www.hwk-koblenz.de.
Im Bereich der IHK Koblenz finden interessierte Bewerber 193 Lehrstellenangebote in der Lehrstellenbörse 2009 und 2010 (www.ihk-koblenz.de/ Aus- und Weiterbildung / Lehrstellenbörse).
Die IHK Koblenz unterstützt die Berufsorientierung und die Berufsausbildung unter anderem mit: Koordination der jährlichen Koblenzer Ausbildungsmesse "azubi- und studientage", um Schülern und Schülerinnen der letzten beiden Jahrgänge gebündelte Informationen für den Einstieg ins Berufsleben zu geben;
"Fit in die Lehre" für schwächere Schüler und Auszubildende im 1. Lehrjahr mit Aufbaukursen in Deutsch, Mathematik, Englisch und einem Bewerbungstraining; Förderung der Zusammenarbeit Schule/Wirtschaft, insbesondere Initiierung von Patenschaften zwischen Schule und Betrieb; Vorbereitung eines Online-Eignungstests, um Schulabgänger und Schulabgängerinnen auf Testsituationen vorzubereiten. Weitere Informationen bei der IHK Koblenz, Telefon 0261/106-0, E-Post service@koblenz.ihk.de und www.ihk-koblenz.de.
Im Bereich der fünf Arbeitsagenturen im nördlichen Rheinland-Pfalz (Bad Kreuznach, Koblenz, Neuwied, Mayen, Montabaur) sind mehr als tausend offene Lehrstellenangebote gemeldet, die größtenteils auch in der JOBBÖRSE zu finden (www.arbeitsagentur.de) sind. Die örtlichen Arbeitsagenturen führen Ausbildungsbörsen durch und sind erste Anlaufstelle für alle Lehrstellensuchenden.
Weitere Informationen erhalten bei der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach,
Bosenheimer Straße 16/26, 55543 Bad Kreuznach, Telefon 01801/ 555 111 (Lehrstellensuchende), Telefon 01801/664 466 (Arbeitgeber),
Fax 0671/850 485, E-Post BadKreuznach@arbeitsagentur.
Agentur für Arbeit Koblenz, Rudolf-Virchow-Straße 3-5, 56073 Koblenz, Telefon 01801/555 111 (Lehrstellensuchende), Telefon 01801/66466 (Arbeitgeber), Fax 0261/405 873, E-Post Koblenz@arbeitsagentur.de.
Agentur für Arbeit Mayen, Katzenberger Weg 31-33, 56727 Mayen
Telefon 01801/555 111 (Lehrstellensuchende), Telefon 01801/664466 (Arbeitgeber), Fax 02651 950 597, E-Post mayen@arbeitsagentur.de.
Agentur für Arbeit Montabaur, Tonnerrestraße 1, 56410 Montabaur,
Telefon 01801/555 111 (Lehrstellensuchende), Telefon 01801/664 466 (Arbeitgeber), Fax 02602/123 201, E-Post Montabaur@arbeitsagentur.de.
Agentur für Arbeit Neuwied, Julius-Remy-Straße 4, 56564 Neuwied,
Tel 01801/555 111 (Lehrstellensuchende), Telefon 01801/664 466 (Arbeitgeber), Fax 02631/891910950, E-Post Neuwied@arbeitsagentur.de.
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Foto: P!ELmedia
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