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Nachricht vom 08.07.2009 |
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Wirtschaft |
Weltweit einmalige Schweißanlage kommt aus Wissen |
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Stolz dürfen Ingenieure und Techniker sowie Computerspezialisten der Firma Cosytronic in Wissen zu Recht sein. Sie schufen eine bislang einmalige Kombination zweier Schweißroboter, die mit der Lichtbogentechnologie und der Widerstandsschweißtechnik arbeiten. Die Anlage steht in Österreich und ist eine erfolgreiche Erweiterung einer Anlage, die Cosytronic im Jahr 2007 baute. Die erfolgreiche Automatisierung eines Schweißprozesses mit unterschiedlichen Technologien in diesen Dimensionen war eine besondere Herausforderung. |
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Wissen.In Reuthe/Tirol steht eine Maschine, die in ihrer technischen Ausrichtung und Kombination mit Lichtbogen-– und Widerstands-Schweißrobotern so weltweit einmalig ist. Die Ingenieure der Firma Cosytronic in Wissen nahmen eine Herausforderung an, die einen bestimmten Schweißprozess automatisieren sollte. Die Anforderungen an diesen Prozess sind extrem hoch und ungewöhnlich, so dürfen die schweißtechnischen Verbindungen nicht sichtbar sein.
Geschäftsführer Heribert Heinz berichtet im Gespräch von der neuen Entwicklung aus dem Hause Cosytronic, die zur bislang einmaligen Kombination zweier Schweißroboter mit den unterschiedlichen Technologien Widerstand und Lichtbogen führte.
Um den für Laien komplexen Vorgang zu erklären, erinnerte Heinz an das Projekt im Jahr 2007. Damals hatte die Wissener Firma für den weltweiten größten Hersteller von Lebensmittel-Verpackungsmaschinen (Multivac in Reuthe) eine Sondermaschine mit ungewöhnlichen Dimensionen gebaut. Die vollautomatische Anlage mit 23 Metern Länge und fünf Metern Breite und einem Gewicht von 25 Tonnen wurde in Wissen entwickelt und gebaut und sorgte damals schon für weltweite Beachtung. Die Fertigungsanlage muss in bis zu sechs Meter lange Edelstahlprofile in maximal 12 Minuten bis zu 200 winzige Bolzen anschweißen. Die Abweichung beim Schweißprozess und der Wiederholungsgenauigkeit muss unter 0,5 Millimeter liegen. Es gab Vorgaben des Auftragsgebers, die keine Kompromisse hinsichtlich Präzision und Fertigungsqualität zuließ. Die Lösung hieß Widerstandsschweißtechnik mit Servosteuerung. Das Herzstück der Anlage, die Cosyflex Schweißmaschine, wurde auf einen programmierbaren Fahrschlitten installiert, der die Arbeitstische der 23 Meter langen Anlage anfahren kann. Eigens entwickelt wurde ein Handlingroboter, der seitlich an der Schweißpresse die benötigten Schweißbolzen aus einem Fördersystem greift und punktgenau unter die Schweißelektrode hält. Ein weiteres Novum in der 2007 konzipierten Maschine ist ein automatischer Elektrodenrevolver, mit dem bis zu sechs unterschiedliche Elektroden eingewechselt werden können.
Beim neuen Projekt ging es um eine Erweiterung dieser besonderen Maschine. Es geht darum, Bolzen in eine U-förmiges Stahlstück zu setzen, es darf keine Schweißnaht vorhanden sein. Die Genauigkeit und die Oberfläche an die schweißtechnischen Verbindungen waren die ungewöhnliche Herausforderung. Ein Lösung mit zwei Schweißtechnologien wurde gefunden. Ein Handlingroboter setzt die Bolzen in die Position, mit der Widerstands-Schweißpresse wird ein Seite verschweißt. Die zweite Seite des Bolzens wird mit einem Lichtbogen-Schweißroboter spritzerfrei verschweißt. Die Maschine arbeitet vollautomatisch per Computersteuerung. "Diese Rationalisierung des Produktionsablaufs wollte unser Kunde. Allein für Entwicklungen und Vorarbeiten wurden rund 120.000 Euro investiert", berichtet Heinz. Stolz ist man bei der Cosytronic auf die gelungene Kombination zweier unterschiedlicher Schweißtechnologien in einem Produktionsablauf, die es so weltweit noch nicht gab. "Meines Wissens ist die Anlage in Österreich weltweit einmalig", freut sich Heribert Heinz.
Neues wagen und innovative Lösungen in Automatisierungsprozessen entwickeln und bauen ist für das rund 30-köpfige Team der Cosytronic kein Fremdwort. Bereits in den 90er Jahren übernahm das Wissener Unternehmen eine Vorreiterolle in der hochpräzisen Servosteuerung für Widerstands-Punktschweißzangen.
Heinz macht deutlich, dass Automatisierungsprozesse beim Schweißen nicht nur für die großen Fertigungsstraßen der Autobauer interessant sei. Auch für kleine Produktionsbetriebe, wo Stahl verarbeitet wird, ist der Einsatz automatisierter Schweißtechnik möglich. (hw)
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Blick auf die Anlage, wo per Lichtbogentechnologie in Kombination mit der Widerstandsscheißtechnik gearbeitet wird. Fotos: Cosytronic (3) Helga Wienand (1) |
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Nachricht vom 08.07.2009 |
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