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Nachricht vom 25.09.2017
Region
Im Kreis Altenkirchen startet Aktion Biotonne Deutschland
Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) und Rewe werden am 29. September in Altenkirchen an der "Aktion Biotonne Deutschland" teilnehmen. Die bundesweite Kampagne in mehr als 2000 Rewe-Märkten soll die richtige Mülltrennung, vor allem beim Biomüll erneut vermitteln. Noch immer landen Plastik und sonstige Fremdstoffe in der Biotonne.
Bioabfalltonne (AWB/WBS) Foto: AWBAltenkirchen. Plastik & Co. in der Bioabfalltonne bereiten den Kompostanlagenbetreibern große Probleme, auch im Kreis Altenkirchen. Bundesweit sind noch annähernd die Hälfte der Abfälle in der Restabfalltonne Bioabfälle und wären damit getrennt verwertbar bzw. kompostierbar. Das sind in Deutschland etwa 6,5 Millionen Tonnen per anno. Nur 4,5 Millionen Tonnen landen jedoch in der Biotonne. Somit könnte eine wesentlich höhere Menge an Bioabfall in der Biotonne gesammelt werden.

Um dieses große Potenzial für den Ressourcenschutz zu heben, haben der Naturschutzbund (NABU), Rewe und viele beteiligte Kommunen ab dem 4. September bis zum 4. November die gemeinsame „Aktion Biotonne Deutschland“ gestartet. Es ist eine der größten bundesweiten Kampagnen im Bereich Abfall und Recycling seit der Einführung des „Grünen Punktes“ in den 90er-Jahren. Zu den Unterstützern gehören Bundesumweltministerium, Landesumweltministerien, Entsorgerverbände und zahlreiche deutsche Kreise, Städte und Gemeinden.

Ziel der „Aktion Biotonne Deutschland“ ist es, die Menschen für den Wertstoff Bioabfall bzw. nachgelagert Kompost zu sensibilisieren und dadurch die Menge und Qualität an verwertbaren Bioabfällen zu steigern. Wie können Küchenabfälle besser verwertet werden und wie hilft eine richtige Mülltrennung der Umwelt? Antworten auf diese und weitere Aspekte der Problematik geben in den kommenden acht Wochen Abfallberater der Kommunen und präsentieren sich zusätzlich an Informationsständen in mehr als 2.000 Rewe-Märkten.

Dazu NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Noch immer landen Bananenschalen, Kaffeefilter und weitere Küchen- und Gartenabfälle im Restmüll und werden danach verbrannt. In vielen deutschen Landkreisen machen diese Abfälle rund die Hälfte der schwarzen Tonne aus. Das ist zu viel! Klimafreundliches Biogas und umweltfreundliche Komposte erhalten wir nur, wenn Bioabfälle in der Biotonne landen. Richtiges Trennen bedeutet, dass Plastiktüten oder Glas nicht länger in der Biotonne, sondern in der Gelben Tonne und im Altglascontainer landen. Besseres Trennverhalten hängt dabei nicht nur von einer guten Verbraucheraufklärung ab, sondern auch von Landkreisen, die verbraucherfreundliche Abholsysteme mit der Biotonne ohne Ausnahmeregelungen aufbauen und ausweiten.“

Dank gezielter Abfallwirtschaftspolitik konnte die Anschlussquote für die Biotonnen im Landkreis Altenkirchen auf über 90 Prozent in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht werden, was bundesweit den Kreis zu einem der vorbildlichsten Kommunen kennzeichnet. „Die Komposte, die wir produzieren, können aber nur so gut sein wie der Bioabfall, der in die Kompostierungsanlage geht“, so Erich Seifner, Abfallberater vom Abfallwirtschaftsbetrieb. „Alle Verunreinigungen wie etwa Plastik müssen von den Mitarbeitern in der Kompostierungsanlage von Hand sowie mit aufwändiger Maschinentechnik wieder aussortiert werden, um die strengen gesetzlichen Anforderungen für das Endprodukt gütegesicherten Kompost zu erreichen. Nur erstklassiger Kompost lässt sich heutzutage vernünftig und kostenorientiert vermarkten. Und genau darauf zielt ja diese Kampagne“.

Am Freitag, 29. September, im Zeitraum von 10 bis 14 Uhr wird im Foyer des Rewe-Centers in Altenkirchen (Dammweg) seitens Abfallwirtschaftsbetrieb und Rewe ein Informationsstand rund im die Thematik Bioabfalltonne aufgebaut.
Marktleiterin Nina Jesse dazu: „Der Lebensmittelhandel bietet ja insbesondere viele Artikel an, die teilweise später als unverarbeitete Reste oder Küchenabfälle größtenteils über die Biotonnen entsorgt werden sollen. Wenn es uns gemeinsam gelingt, die Qualität des Biomülls zu verbessern und mehr Küchenabfälle über die Biotonne zu sammeln, kann damit ein positiver Effekt für mehr Umwelt- und Klimaschutz erzielt werden. Bioabfallsammelbehälter für die Küche mit passenden Papiersäcken werden im Rahmen der Aktion angeboten.“ Flyer und Aufsteller im Center veranschaulichen, was in die braune Tonne gehört und was wiederum auch nicht.

„Alle Bürgerinnen und Bürger sind ganz herzlich eingeladen, an dem Informationsangebot teilzuhaben und sich vor Ort umfassend informieren zu lassen“, so zuständiger Werkleiter Werner Schumacher. Weitere Informationen zur „Aktion Biotonne Deutschland“ und zur richtigen Bioabfall-Trennung gibt es unter www.aktion-biotonne.de, www.NABU.de/biomuell und www.awb-ak.de.
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