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Nachricht vom 31.10.2017
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Wie sieht die Mensch-Technik-Zukunft aus?
Wie viel Menschlichkeit verträgt die Technik – und wie viel Technik verträgt der Mensch, um noch menschlich zu sein? Der Technikphilosoph Dr. Bruno Gransche diskutierte das Science-Fiction-Genre im Forschungskolleg der Universität Siegen (FoKoS).
Der heutige Goldstandard für Prothesenentwicklung sei immer noch Luke Skywalkers künstliche Hand, sagte der Experte Dr. Bruno Gransche. Foto: FoKoS/Uni SiegenSiegen. Manch eine technische Innovation, die uns heute in Staunen versetzt, wurde in Science-Fiction-Filmen schon vor Jahrzehnten vorhergesagt. Googles Fahrer-Assistenzsysteme, Roboter, die staubsaugen, in Krankenhäusern die Patienten versorgen oder das All erforschen – neue Technologie-Formen sind überall auf dem Vormarsch. In seinem Vortrag am Freitagabend zeigte Dr. Bruno Gransche vom Forschungskolleg Siegen einen bunten Mix aus Film, Werbung und Videospiel, im Fokus zumeist hochintelligente und dem Menschen verblüffend ähnliche, fiktive Maschinenwesen. Diese mögen noch Zukunftsmalerei sein, doch der Blick in die Science-Fiction sei aus wissenschaftlicher Perspektive durchaus sinnvoll. Schließlich, so Gransche, sei der heutige Goldstandard für Prothesenentwicklung immer noch Luke Skywalkers künstliche Hand – eine gedankengesteuerte und empfindsame Prothese.

Unter dem Stichwort „Human Fiction Philosophy“ beschäftigt sich der Technikphilosoph mit sämtlichen Motiven, die Mensch und Maschine betreffen, allen voran die Frage danach, was aus uns Menschen wird und wie wir mit den technologischen Innovationen umgehen werden. Denn obwohl bislang unklar ist, ob Menschen diese überhaupt nutzen möchten, scheint längst festzustehen, dass Roboter eines Tages einen festen Bestandteil des Alltags ausmachen werden. Vorstellbar ist beispielsweise, dass sie uns in den Bereichen Sicherheit und Überwachung unterstützen, als Bergungskräfte schwieriges Terrain erreichen und gefährliche oder unliebsame Berufe übernehmen. Als sozialer Kontakt oder Sexualpartner kämen menschenähnliche Androiden ebenfalls infrage – auch, wenn diese Vorstellung einem Großteil des Publikums am Freitag noch etwas suspekt war.

Auch der Experte fand einige der behandelten Visionen befremdlich, darunter etwa die Selbstoptimierung durch leistungssteigernde Prothesen, deren vergleichsweise harmlose Vorboten sich beispielsweise in Form von Self-Tracking-Apps bereits in der Gegenwart identifizieren lassen.

Der Science-Fiction Vortrag war Teil der Die FoKoS-Woche. An fünf Tagen zeigte das Forschungskolleg, an welchen Projekten sie momentan forschen und wie wichtig die Forschung für unseren Alltag ist. Besucher konnten Zukunftstrends ausprobieren – vom Altersanzug bis zur virtuellen Brille.

Von Finja Walsdorff | PM Universität Siegen
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