AK-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
Nachricht vom 01.11.2017 |
|
Region |
Hermann Reeh ist erneut zu einer Benefiztour gestartet |
|
„Rettet die Erde – Den Kreislauf der Zerstörung unterbrechen“ unter dieses Motto stellt Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf seine diesjährige Benefizfahrradtour zu Misereor nach Aachen. |
|
Betzdorf. Unterwegs fährt Hermann Reeh Orte an, an denen Maßnahmen für die Unterbrechung ergriffen werden, er besucht aber auch Orte, an denen durch das Freizeitverhalten der Kreislauf der Zerstörung weitergeführt und beschleunigt wird. Geld sammelt er für ein Wiederaufforstungsprojekt („Waldgärten“) auf der Karibikinsel Haiti, damit dort der Kreislauf der Zerstörung ein Ende findet. Reeh möchte dreihundert Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Die Volksbank Gebhardshain spendet für jeden Kilometer einen Euro.
„Die Rettung unserer Erde geht uns alle an“, meint Hermann Reeh und jeder könne durch eigenes Verhalten dazu beitragen, die Zerstörung der Erde zu unterbrechen. Es bedürfe aber dringend veränderter politischer Rahmenbedingungen, um die Zusagen aus dem Pariser Klimavertrag zu erfüllen.
Laut Klimavertrag darf Deutschland bis 2050 jedes Jahr 220 Millionen Tonnen C02 ausstoßen, ohne das Klima zu gefährden. Dieses Jahr hatten wir unser C02-Budget für 2017 schon im April aufgebraucht.
Wir sind es also zusammen mit den anderen Industriestaaten, die das Klima kaputt machen und anderen Menschen große Lasten aufbürden. Wir machen uns weltweit Natur und Arbeitskraft zunutze, aber wir lehnen es ab, die anfallenden Kosten zu tragen. Es sind ja gerade jene, die durch ihre Lebensweise wenig zum Klimawandel beitragen, die aber am stärksten darunter leiden oder leiden werden. Zu Armut und Ausbeutung durch ungerechten Handel komme nun noch der Klimawandel hinzu. Dürren und Überschwemmung vernichten die Existenz zahlreicher Kleinbauern-familien. „Sie müssen ausbaden, was wir anrichten“, folgert Reeh.
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Er bedroht schon heute das Wohlergehen von Hunderten Millionen Menschen, und in Zukunft werden es weitere Milliarden sein. Seine Folgen untergraben das Menschenrecht auf Nahrung, Wasser, Gesundheit und Schutz – allesamt Dinge, für die wir lange gekämpft haben. Kein Mensch wird den Folgen des Klimawandels entkommen können. Papst Franziskus hat mit seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ mehr als einen unverbindlichen moralischen Appell vorgelegt, er beschreibt, worauf es jetzt ankommt.
Franziskus hat eine wegweisende politische Analyse mit großer Sprengkraft verfasst. Auch aus nichtkirchlicher Sicht ist richtungsweisend, dass er die“ Atmosphäre als schützenswertes globales Gemeinschaftsgut“ anerkennt. die wir nicht länger als weltweite Müllkippe für Kohlendioxid-Abfälle missbrauchen dürfen. „Das Klima ist eine gemeinschaftliches Gut von allen und für alle“, heißt es. Die Enzyklika beschreibt somit in Kurzform das Grundproblem der internationalen Klimapolitik. Wir nutzen die Atmosphäre als Deponieraum, den derzeit jede und jeder kostenlos verschmutzen darf. Dabei verletzen wir die fundamentalen und vitalen Interessen von Menschen dadurch, dass wir für die Veränderung der Klimas mitverantwortlich sind.
Um die Erwärmung der Atmosphäre auf zwei Grad zu begrenzen, müssen die C02-Emissionen bis 2050 um mehr als fünfzig Prozent und bis zum Ende des Jahrhunderts aus Null sinken. Wahrscheinlich müssen wir der Atmosphäre sogar C02 (z.B. durch Wiederaufforstung) entziehen.
Die Umweltenzyklika macht deutlich: Nicht die Armen müssen ihre Lebensweise ändern, sondern die Menschen in den Industriestaaten. „Die Party ist zu Ende“. Es kommen härtere Tage! Forscher, die Veränderungen der globalen Kreisläufe in den Blick nehmen, sind sich einig, dass sofort gehandelt werden muss. Dass wir unsere Art zu wirtschaften und zu konsumieren, auf der Stelle verändern müssen, um die extremen Folgen des Klimawandels noch halbwegs abzuwenden. Jede und jeder Einzelne muss Verantwortung für die von ihm produzierte Menge C02 übernehmen, das sind für jeden Menschen in Deutschland zehn Tonnen, es dürfen weltweit aber nur zwei Tonnen sein – folglich müssen wir unseren C02-Ausstoß reduzieren. Neben der Reduzierung des persönlichen C02-Ausstoßes ist auch eine Kompensation/z.B. durch Unterstützung von Wiederaufforstungsprojekten) möglich. Wir alle haben den Auftrag, unsere Verantwortung im Hinblick auf die Sorge für unseren nächsten wahrzunehmen. Und unsere Nächsten sind in Zeiten der globalen Vernetzung auch die Menschen in Afrika und in Haiti. „Was du einem deiner geringsten Brüder getan hast, das hast du mir getan.“ Das gilt auch und gerade beim Klimawandel.
Warum treibt mich das Thema „Klimawandel“ um? Erstens will ich, wie jeder Großvater, dass meine Enkelinnen die Schönheit und Großartigkeit eines intakten Planeten erleben können. Und wie jeden Menschen bestürzt es mich, dass Fluten, Stürme, Dürren und Brände immer schlimmer wüten, so dass immer mehr Menschen darunter leiden und zahllose Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Zudem möchte ich vermeiden, dass andere Menschen und spätere Generationen durch meine Lebensweise leiden und in ihren Möglichkeiten eingeschränkt werden.
Schon heute müssen Millionen von Menschen ihr Land verlassen, weil in Folge des Klimawandels ihre Existenz zerstört wird. Sie sind zu Flüchtlingen geworden. Und nach Aussagen des deutschen Entwicklungsministers, Gerd Müller, müssen wir mit 200 Millionen Klimaflüchtlingen rechnen, wenn wir das Zwei-Grad-Limit, das auf dem Klimagipfel in Paris beschlossen wurde, nicht einhalten. Durch meine Fahrt möchte ich auf die Bedrohung des Lebens durch den Klimawandel und auf die Bedrohung der Erde durch unsere Lebensweise aufmerksam machen.
Dazu anregen, Verantwortung für den persönlichen Ausstoß von klimaschädigenden Gasen zu übernehmen, diesen zu reduzieren und für den „Rest“ eine entsprechende (Müll)gebühr zahlen. Je Tonne 15 Euro, bei Flugreisen je Tonne 23. Menschen dafür zu gewinnen, ihre Flugreisen, ihre Kreuzfahrten in Frage zu stellen; Werbung für eine Landwirtschaft machen, die im Einklang mit der Natur arbeitet; Ort aufzeigen, wo die Zerstörung der Erde weitergeht. Sich dafür einzusetzen, dass unsere Erde „enkeltauglich“ wird.
Spenden sammelt Reeh für das Projekt „Waldgärten: Ein neues Fundament für Haiti“ das von Misereor gefördert wird. Spenden werden erbeten an: Weltladen Betzdorf, Sparkasse Westerwald-Sieg, IBAN DE23 5735 1030 0005 0112 67, Stichwort: „Rettet die Erde“.
Hermann Reeh hofft, tausend Euro für das Projekt zu sammelt, davon können 2000 Baumsetzlinge gepflanzt werden. Ein Setzling kostet 50 Cent auf Haiti.
--
PM Hermann Reeh |
|
Nachricht vom 01.11.2017 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|