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Nachricht vom 07.11.2017 |
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Region |
Unterstützung für Angehörige von Suchtkranken |
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Die nötige Unterstützung erhalten die Angehörigen von Suchtkranken in den Angehörigengruppen des Diakonischen Werks. Das Diakonische Werk bietet zwei Gruppen an, eine trifft sich in Altenkirchen im Diakonischen Werk und eine neu gegründete Gruppe im Teehaus in Hamm/Sieg. |
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Altenkirchen/Hamm (Sieg). Süchtige Menschen sind krank, dabei handelt es sich jedoch um eine völlig andere Art von Krankheit als zum Beispiel bei einer Blinddarmentzündung, einem Beinbruch oder einer Grippe. Wer eine Sucht entwickelt, hat sich häufig bereits in vielen Bereichen seines Erlebens und Verhaltens verändert, bevor bei einer medizinischen Untersuchung auf der körperlichen Ebene krankhafte Befunde festgestellt werden können.
Das stellen am ehesten Angehörige und Freunde fest. Viele Ehepartner sagen z.B.: „Das ist nicht mehr der Mensch, den ich einmal geheiratet habe.“
Auf jeden Alkoholkranken kommen ungefähr vier bis fünf Angehörige, die unter den Folgen der Sucht leiden.
Was für den Suchtkranken das Suchtmittel bedeutet, ist für Angehörige der suchtkranke Partner oder die Partnerin: Irgendwann dreht sich ihr ganzes Denken, Fühlen und Handeln um den suchtkranken Menschen. Die Abhängigkeit verändert auch das Leben der Familienangehörigen, Partner und Freunde.
Das Verhalten von Suchtkranken trägt dazu bei, ganz bestimmte Entwicklungen bei den Menschen im Umfeld zu provozieren: Sie übernehmen häufig zu viel Verantwortung für die abhängige Person, auch wenn diese längst schon ein erwachsener Mensch ist.
Das zunächst naheliegende und ganz normale hilfreiche Verhalten des Umfeldes bekommt zunehmend einen Sucht unterstützenden Charakter und entwickelt ein eigenes Krankheitsbild: die Co-Abhängigkeit.
Angehörige verstricken sich sehr schnell in die Probleme der abhängigen Person. Die Verstrickungen bedeuten, dass sie:
• Verantwortung für den Abhängigen übernehmen,
• ihm Aufgaben abnehmen,
• sein Verhalten entschuldigen oder decken,
• selbst Schuldgefühle entwickeln, weil der Angehörige trinkt,
• ihre eigenen Gefühle unterdrücken, sie vor sich selbst nicht wahrhaben wollen und sie vor dem Abhängigen und anderen nicht zeigen oder zugeben,
• ihren eigenen Lebensstil an die Suchtgewohnheiten des Partners anpassen,
• die Tatsachen über die Suchtentwicklung und die Konsequenzen daraus verleugnen oder verniedlichen,
• versuchen, den Alkoholkonsum zu kontrollieren,
• den Eindruck gewinnen, selbst seelisch oder körperlich krank zu werden.
Angehörige sind gefährdet, zunehmend ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen und durch den permanenten Stress und Alarmzustand bedingt eigene psychische und körperliche Störungen zu entwickeln.
Diese Hilfe erhalten die Angehörigen von Suchtkranken in den Angehörigengruppen des Diakonischen Werks. Das Diakonische Werk bietet zwei Gruppen an, eine trifft sich in Altenkirchen im Diakonischen Werk und eine neu gegründete Gruppe im Teehaus in Hamm. Die Gruppe in Altenkirchen trifft sich einmal im Monat mittwochs und die Gruppe in Hamm trifft sich einmal im Monat donnerstags jeweils von 14 Uhr bis 16 Uhr. Ebenfalls wird Einzelberatung für Angehörige von Suchtkranken angeboten.
Weiter Informationen sowie die Termine für die Treffen der Angehörigengruppen erhalten Sie beim Dirk Bernsdorff vom Diakonischen Werk Altenkirchen, Tel. (02681) 8008-46 oder dirk.bernsdorff@diakonie-altenkirchen.de.
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PM Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen |
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Nachricht vom 07.11.2017 |
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