AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 08.12.2017
Region
Es muss sein: Wehrleiter für VG Betzdorf-Gebhardshain ernannt
Mit viel Wehmut wurden die beiden Wehrleiter der Altbereiche Betzdorf und Gebhardshain entlassen und ein neuer, gemeinsamer Wehrleiter wegen der Fusion der Verbandsgemeinden ernannt. Der Mutige, der sich zur Wahl stellte, war Heinz-Peter Halft. Bürgermeister Bernd Brato ernannte ihn frohen Mutes am Donnerstag, den 7. Dezember zum Wehrleiter. Der Weg dorthin war steinig. Dennoch startet die hoffentlich gute Zusammenarbeit im nächsten Jahr.
v.l. Jochen Stinner, Josef Kipping, Bastian Bierbaum,  Björn Jestrimsky, Hans-Peter Halft und Bürgermeister Bernd Brato Foto: jkhBetzdorf. Bei der letzten Wehrführerdienstbesprechung in diesem Jahr am Donnerstagabend, den 7. Dezember wurde die neue Wehrleitung der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebardshain offiziell eingeführt. Dabei war der Weg hin zur vollständigen Fusion nicht immer leicht.

„Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört“, sagte Bürgermeister Bernd Brato bei der Begrüßung. Das Zusammenrücken der beiden Feuerwehren wegen der neuen Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain tritt nun auch in das Bewusstsein der Gesellschaft. Vorher gab es nur inoffizielle gemeinsame Übungen und Abende zum Kennenlernen. Auch wenn dieser Weg mit einigen Schwierigkeiten verbunden war, die man definitiv nicht schön reden sollte, freut sich Brato auf die gemeinsame Zusammenarbeit ab nächstem Jahr. Er ist stolz der Chef einer solchen Wehr zu sein, betonte Brato.

Anschließend stellte Wehrleiter Josef Kipping auch in Stellvertretung von Wehrleiter Björn Jestrimsky den gemeinsamen Jahresrückblick vor. Zurzeit haben die beiden Feuerwehren 300 Angehörige, davon 10 Frauen und 72 Jugendfeuerwehrmitglieder, was eine beachtliche Anzahl ist. In diesem Jahr gab es 180 Einsätze. Diese machten 3789 Stunden aus. Zum Vergleich waren es im Vorjahr nur 2104 Stunden gewesen. Vom PKW- bis zum Kaminbrand kam im Jahr 2017 alles vor. Einmal sorgte auch angebrandetes Essen für eine leichte Rauchvergiftung zweier Personen in der Fichtestraße. Dabei mussten 60 Personen aus dem Mehrfamilienhaus evakuiert werden. Besonders die Sitten und Gewohnheiten der ausländischen Bewohner machten die Evakuierung zu einer Herausforderung, berichtete Kipping. Somit kamen in diesem Jahr rund 550.000 Euro Sachschaden zu Stande. Die Feuerwehr hilft aber auch bei Vermisstensuchen, Katzen auf Dächern oder Türöffnungen. Darüber hinaus gibt es einige Veranstaltungen, die durch die Feuerwehr getragen werden. Insgesamt ist sie daher neben dem Schutz der Bürger, auch aus der Gesellschaft nicht mehr weg zu denken. Ein großes Thema, das alle Feuerwehrleute in diesem Jahr beschäftigte, ist jedoch die zunehmende Gewalt gegen die Helfer an den Einsatzorten sowie die immer aufdringlicher werdenden Gaffer. Vor allem, dass wenig später die Opfer im Internet zu sehen seien, wäre kein schöner Zustand, so Kipping.

Der Jahresrückblick der Jugendfeuerwehr, vorgetragen durch Verbandsgemeinde-Jugendfeuerwehrwart Christian Rosenthal war geprägt durch das gegenseitige Kennenlernen. Es gibt zwei Jugendfeuerwehren in der Verbandsgemeinde Betzdorf, wobei die in Dauersberg sich im Ruhezustand befindet und vier in der Verbandsgemeinde Gebhradshain. Um sechs Jugendliche konnte sich die Jugend in diesem Jahr steigern. Die Berufsfeuerwehrtage waren, wie in jedem Jahr, das Highlight gewesen. Dort werden richtige Einsätze in Form von Übungen nachgestellt. Drei Jugendfeuerwehren nahmen daran teil. Die beiden anderen fuhren unabhängig voneinander ins Phantasialand. Zudem gab es eine gemeinsame Übung, in der die Teilnehmer neu zusammengewürfelt wurden. Diese machte allen Jugendlichen einen großen Spaß. Zuletzt wurde gemeinsam Nikolaus in Kausen gefeiert. Damit wurde offiziell das Jahr beendet. Doch auch im nächsten Jahr ist wieder Einiges geplant. Die Jugendlichen können sich schon jetzt auf einen Olympiatag, einen Kreis-Ausflug und auf einige Übungen freuen.

Nach dem Totengedenken durch Bürgermeister Brato, ging man zu den Verpflichtungen über. Acht Feuerwehrleute ließen sich dabei mit Handschlag verpflichten. Noch mehr wurden befördert. Ganze 17 wurden zum Feuerwehrmann ernannt. 14 Männer und eine Frau wurden zum Oberfeuerwehrmann und –frau. Hauptfeuerwehrmann wurden Michael Klammer (LZ Betzdorf), Jan Becher (LZ Steinebach), Marcel Groß (LG Dauersberg), Benjamin Lück (ebenfalls LG Dauersberg) und Henry Lauterbach (LZ Kausen). Die Position des Löschmeisters bekamen Martin Richter (LZ Elkenroth), Benjamin Weyand (LZ Elkenroth) und Danilo Großer (LZ Grünebach). Bertram Lauer (LZ Scheuerfeld), Matthias Behner (LZ Scheuerfeld), Stefan Mailinger (LZ Scheuerfeld) und Peter Becker (LZ Elkenroth) wurden zum Oberlöschmeister ernannt. Zudem wurde Lothar Bender vom Löschzug Grünebach zum Hauptlöschmeister, Marco Schuhen vom Löschzug Elkenroth zum Brandmeister und Timo Martin zum Oberbrandmeister. Michael Kreuels vom Löschzug Steinebach bekam gleich zwei Urkunden überreicht. Zum einen wurde er ebenfalls Oberbrandmeister. Zum anderen wurde er zum Wehrführer unter Berufung in ein Beamtenverhältnis als Ehrenbeamter für 10 Jahre gewählt. Für die Ernennung musste er einen Eid leisten.

Im Anschluss überreichte Bürgermeister Brato das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre Mitgliedschaft. Dieses erhielten Bertram Lauer (LZ Scheuerfeld), Stephan Mailinger (LZ Scheuerfeld), Paul Hartmann (LG Dauersberg), Timo Hutter (LZ Steinebach) und Oliver Pfeifer (LZ Betzdorf) zusammen mit einem kleinen Präsent.

Des Weiteren standen einige Entlassungen und Ernennungen auf dem Programm: Fabian Becker wurde durch Brato als Jugendfeuerwehrwart in Elkenroth entlassen. Dafür wurde Florian Hüsch ernannt. Zudem wurde Peter Greb durch Ricardo Schultheis als Atemschutzgerätewart ersetzt. Beim Löschzug in Alsdorf wird Heinz Peter Lanfer aus seinem Amt als stellvertretender Wehrführer entlassen. Grund ist die neue Position von Lanfer ab nächstem Jahr. Weiter erfolgte die Ernennung des stellvertretenden Wehrführers des Löschzuges Wallmenroth, Tobias Elster. Er wird ab nächstem Jahr Martin Rosenbauer ablösen. Löschgruppenführer der Löschgruppe Dauersberg wir ab nächstem Jahr für 10 Jahre Michael Rotter sein. Er ist der Nachfolger von Joachim Schütz.

Daraufhin ging es zum wehmütigen Teil des Abends über. Durch die Fusion der Verbandsgemeinden müssen die Wehrleitungen für die Altbereiche Betzdorf und Gebhardshain entlassen und ein neuer, gemeinsamer Wehrleiter gewählt werden. „Es fällt mir schwer die Urkunden vorzulesen“, bemerkte Brato bei der Entlassung. Schließlich wurde durch die beiden Wehrleiter sehr gute Arbeit geleistet. Doch es muss sein. Somit entließ der Bürgermeister Josef Kipping und Björn Jestrimsky aus ihren Ämtern als Wehrleiter. Die Kameraden aus allen Löschzügen bedankten sich jeweils mit einem Erinnerungsfoto.

Kipping bedankte sich bei seiner Abschiedsrede für alles. Er würde sich freuen, wenn der eingeschlagene Weg weitergeführt werden würde. Zudem hat er es zusammen mit der Verwaltung geschafft während seiner Amtszeit die Angst vor der Fusion zu zerstreuen. Sein besonderer Dank galt der Familie. Dem neuen Wehrleiter wünschte er eine glückliche Hand. Nach seiner Rede, gab es aus Respekt Standing Ovations aller Kameraden aus den Löschzügen und einen langen und kräftigen Applaus.

Auch Jestrimsky hielt eine Abschiedsrede, in der er seinen ganzen Wehmut kundtat. „Wie hört man etwas auf, dass die Leidenschaft ist. Ich weiß es noch nicht.“, begann er. Als er das Amt antrat, tat er das mit großem Stolz und viel Vorfreude. Schnell gewann er das Vertrauen aller und konnte sie vom neuen Weg der Feuerwehr, den er einschlug, begeistern. Jestrimsky bildete ein starkes Team um ihn herum. „Ihr seid ein wirklich toller Haufen. Ich habe sehr gerne mit euch zusammengearbeitet“, sagte er. Nach seiner Meinung wird es nicht einfach sein eine stabile Wehrleitung zu finden. Schließlich gebe es trotz Fusion Unterschiede in den beiden Feuerwehren. Dennoch ist er sich sicher, dass man es schaffen kann ein Zukunftsmodell zu etablieren. Auch ihm wurden Standing Ovations zu Teil.

Zum Schluss wurde der neue Wehrleiter ernannt. Brato betonte welch mutiger Schritt es sei sich zur Wahl in einer solchen Situation zu stellen. Überraschend war dann das sehr klare Ergebnis der Wahl. Daher ist Brato froh ihn ernennen zu dürfen. Somit wird ab nächstem Jahr Hans-Peter Halft zum neuen Wehrleiter der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Jochen Stinner und Bastian Bierbaum werden seine Stellvertreter.

„Ich bin kein Mann der großen Worte“, stieg Halft in seine Antrittsrede ein. „Uns ist bewusst, dass durch die Fusion einiges zu erledigen gibt. Auf uns kommen aber auch neue Aufgaben zu“, erklärte er. Er hofft, dass er das gute Verhältnis weiter vertiefen kann.

Somit ist es nun offiziell die letzte Hürde der Fusion wurde mit der gemeinsamen Feuerwehr nun auch genommen. Nun startet die hoffentlich gute Zusammenarbeit im nächsten Jahr. Anschließend wurde zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen und jeder, der gerne mochte, konnte Grußworte an die Feuerwehrleute richten. (jkh)
     
Nachricht vom 08.12.2017 www.ak-kurier.de