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Nachricht vom 28.08.2009 |
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Region |
Patientenverfügung: Info-Veranstaltung mit Brigitte Zypries |
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Am Freitag, 11. September, findet ab 14 Uhr in der Stadthalle in Betzdorf eine Informationsveranstaltung zum Patienten-Verfügungsgesetz mit der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und mehrteren Experten statt. Eingeladen zu dieser Veranstaltung haben die Betreuungsvereine der Awo im Landkreis Altenkirchen. |
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Betzdorf. Nach einer jahrelangen Debatte tritt am 1. September 2009 das 3. Betreuungsrechts-Änderungsgesetz (Patienten-Verfügungsgesetz) in Kraft. Dieses Gesetz sorgt für mehr Klarheit und achtet das Selbstbestimmungsrecht jedes einzelnen Menschen. Die Awo-Betreuungsvereine im Kreis Altenkirchen laden dazu ein, sich am 11. September ab 14 Uhr in der Stadthalle Betzdorf von fachkundigen Referenten über dieses wichtige Thema informieren zu lassen und anschließend mit diesen in Dialog zu treten. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (Foto) wird einen Vortrag zum Thema halten.
Worum es bei diesem Gesetz geht veranschaulicht das folgende Beispiel (Quelle: bundestag.de): Eluana Englaro starb nach 17 Jahren im Wachkoma. Ihr Vater hatte immer wieder versucht, ihr Leiden zu beenden. Die Ärzte der 38-jährigen Italienerin hatten nicht mehr an eine Heilung geglaubt. Doch die juristischen Auseinandersetzungen, in denen Richter darüber befinden mussten, ob sie leben oder sterben sollte, hatten sich über Jahre hingezogen. Am Ende aber machten sie den Weg frei. Im Februar wurde die Magensonde, die Eluana Englaro nach einem schweren Autounfall so lange am Leben hielt, schließlich entfernt. Vier Tage später verstarb sie friedlich.
La Quiete, die Ruhe, hieß Eluana Englaros Klinik in der norditalienischen Stadt Udine. Von Ruhe aber konnte diesen Winter dort keine Rede sein. In Italien tobte ein Kulturkampf: Vor der Klinik hatten sich Kamerateams aus aller Welt aufgestellt. Die italienische Regierung versuchte mit einem Eilgesetz, den Lauf der Dinge zu stoppen. Papst Benedikt XVI. warnte davor, das Leben der Patientin anzutasten. Überall fanden sich Bürger zu Demonstrationen und Mahnwachen zusammen: Die einen warben um Verständnis für den Wunsch der Familie nach einem "würdigen Tod" und für das Selbstbestimmungsrecht am Lebensende. Die anderen sahen das Recht auf Leben verletzt und bezichtigten Richter und Ärzte der Sterbehilfe.
Ablauf der Veranstaltung am 11. September, 14 bis 16 Uhr:
Begrüßung
Eda Jahns, MDL a.D., Vorsitzende der Awo-Betreuungsvereine im Landkreis Altenkirchen, ehemalige Vorsitzende des Awo-Fachverbandes für Betreuungs-Angelegenheiten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Moderation
Peter Gilmer, überörtliche Betreuungsbehörde, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft für Betreuungs-Angelegenheiten in Rheinland-Pfalz.
Einführung
Sabine Bätzing, MdB, Vorstandsmitglied des Betreuungsvereins der Awo.
Vortrag
Brigitte Zypries, Bundesjustizministerin.
Stellungnahmen
Dr. med. Michael Fink, Vizepräsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz; Karl-Heinz Zander, Geschäftsführer des Vormundschaftsgerichts-Tages e.V.; anschließende Diskussion unter Einbeziehung der Fragen aus dem Plenum.
Schlusswort
Dr. Matthias Krell, MdL, Vorstandsmitglied des Betreuungsvereins der Awo.
Weitere Informationen auf der Homepage der Betreuungsvereine der Arbeiterwohlfahrt im Landkreis Altenkirchen e.V.: www.awo-ak.org der in der Awo-Geschäftsstelle Betzdorf, Gerberstraße 4, Telefon 0 27 41/9 91 91 91 oder bei der Awo-Geschäftsstelle Altenkirch, Konrad-Adenauer-Platz5. Altenkirchen, Telefon 0 26 81/9 84 98 71. |
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Nachricht vom 28.08.2009 |
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