Vom 27. bis zum 29. April wird in Neuwied der Kultursommer Rheinland-Pfalz eröffnet. Das Motto heißt „Industrie-Kultur“ und steht ganz im Zeichen des Westerwälder Bürgermeisters von Heddesdorf und Begründers der Genossenschaftsidee: Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Neuwied. Das Eröffnungswochenende wird unter Raiffeisens Motto „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ laufen. „Wir wollen eine Kultur für alle und zum Mitmachen anregen“, sagte der anwesende Kulturminister Konrad Wolf in der Pressekonferenz, bei der die Eckdaten der Eröffnung vorgestellt wurden. Wolf sieht in Neuwied ideale Voraussetzungen für die Eröffnung. Die Stadt habe eine gute Infrastruktur und bereits mit Erfolg große Veranstaltungen durchgeführt.
„Gemeinsam arbeitet die Region von Hamm bis Neuwied an dem Thema Raiffeisen. Wir wollen an Raiffeisen erinnern, über seine Genossenschaftsidee – die jetzt als immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt ist – informieren“, sagte Josef Zolk, der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft. Zolk erklärte, dass jeden Tag eine Genossenschaft gegründet werde und die Idee Raiffeisens aktueller denn je sei. „Von Neuwied aus ging eine Strahlkraft Raiffeisens in die Welt hinaus“, freute sich Zolk.
Passend zum Motto wurde zum Beispiel der französische Künstler Olivier Grossetête eingeladen, der mit seiner „sozialen Architektur“ im Wortsinn auf die Mitarbeit des Publikums baut – gemeinsam entsteht eine riesige Konstruktion aus Karton. Was genau entsteht, ist noch in der Planung, aber es wird ein Bauwerk von circa 20 Metern Höhe sein. Hierzu sucht die Stadt freiwillige Helfer, die ab dienstags mit der Vorfertigung der Kartons anfangen. Der Aufbau wird dann am Samstag stattfinden. Interessierte melden sich per Mail unter Kultursommer@neuwied.de oder Telefon 02631-802460.
Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig ist stolz darauf, seine Stadt überregional präsentieren zu können: „Das Prinzip der Gemeinschaft passt perfekt zu uns. Freiheit und Toleranz wurden hier bereits vor über 350 Jahren mit den Neuwieder Freiheitsrechten verbürgt. Für mich ist es eine Fortsetzung dieser Tradition, dass Raiffeisen seine Ideen gerade in dieser Region entwickelte und umsetzte.“
Am Samstagabend, den 28. April um 19.30 Uhr steigt im Heimathaus eine Gala. Tickets sind ab sofort in der Tourist-Information Neuwied, Telefon 02631- 802 5555, unter der Ticket-Hotline 0651- 9790777 sowie bei allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen zum Preis von sechs Euro erhältlich.
Drei Tage lang wird gemeinsam in der Stadt gefeiert. Die Innenhöfe laden zum 9. Mal zu „Kunst im Karree“ ein, auf den Straßen und Plätzen gibt es Theater, Artistik, Tanz und Musik – gleichermaßen faszinierend für Groß und Klein. Bäcker werden mit den Leuten Brot backen, Floristen werden einen riesigen Blumenteppich gestalten und vieles mehr. Ein Höhepunkt wird die abendliche Inszenierung „FierS à Cheval“ der französischen Compagnie des Quidams mit überlebensgroßen, von innen beleuchteten Pferdefiguren, die nicht zufällig an das Symbol der Raiffeisengenossenschaften erinnern, sein. Im Anschluss daran kann dann noch zu Weltmusik in den Abend getanzt werden.
Am Programm wird noch gearbeitet und es wird bis Ostern komplett stehen. Wir werden weiter informieren. (woti)
Ein Video über Olivier Grossetête und seine Bauten aus Karton
„FierS à Cheval“ - von innen beleuchteten Pferdefiguren