AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 22.02.2018
Wirtschaft
Zinserhöhung in Sicht - Wann kommt die Zinswende?
Die EZB spricht schon länger von einem Kurswechsel, ohne dass dem Rasseln und Klappern eine Handlung folgte. Aktuell stehen die Zeichen gut und alles deutet darauf hin, dass die lange angekündigte Zinswende bereits in den Startlöchern steht. Noch in diesem Jahr soll die Straffung der lockeren Zinspolitik erfolgen, prognostizieren Marktexperten und rechnen in 2018 fest mit dem Ende der Nullzinspolitik.
Foto: pixabay.comRegion. Das Ende der Minuszinsen: Die EZB unter strenger Beobachtung.
Die führenden Finanzpolitiker der Eurozone sprechen schon seit Längerem von der bevorstehenden Erhöhung der Zinsen. Auch wenn die Geldpolitik der EZB nach wie vor als Nullzinspolitik bezeichnet wird, ist der Einlagezins für Geschäftsbanken derzeit mit 0,40 Prozent im Minus. Eine Anhebung von jeweils 0,10 Prozentpunkten für Geschäftsbanken ist derzeit im Gespräch, welches auf die aktuellen Termingeschäfte auf dem Zinsmarkt verweist. Die Teilnehmer an den Anleihemärkten kalkulieren die bisher nicht öffentlich bekanntgemachte, aber spürbare Anhebung des Leitzinses bereits in ihre Strategien ein und geben damit einen konkreten Kurs vor. Es ist fest damit zu rechnen, dass Mario Draghi, Chef der EZB, im diesjährigen Herbst von der bisherigen Geldpolitik abweicht und eine leichte, aber kontinuierliche Straffung vornimmt.

Steigende Anleiherenditen in den vergangenen Wochen
Im gesamteuropäischen Raum sind die Anleiherenditen in den letzten Monaten gestiegen. Auch die Renditenabstände zwischen deutschen und italienischen Anleihen haben sich gesteigert und liegen den Prognosen für eine notwendige Neubewertung europäischer Anleihen zugrunde. Schon länger befindet sich die EZB mit ihrer expansiven Geldpolitik in Gefahr, sagen Finanzexperten der Eurozone. Eine Reduzierung der Anleihekäufe von Seiten der EZB habe seit Jahresbeginn bereits stattgefunden. Draghi hat die Ankäufe um 20 Milliarden Euro reduziert, ohne dass es im Anschluss zu Marktturbulenzen gekommen ist. Anhand dieser Tatsache, sowie mit dem Fokus auf die steigenden Anleiherenditen ist der Zeitpunkt für eine Veränderung der geldpolitischen Maßnahmen durch eine spürbare Zinserhöhung gekommen.

Die Finanzwelt blickt auf den Herbst
Im Sommer ist keine Anhebung der Zinsen zu erwarten, sind sich Experten einig. Die im Herbst anberaumte Sitzung der EZB wird die Zinserhöhung als Kernthema behandeln und, sofern sich die Vermutungen und Tendenzen bewahrheiten, zum Ergebnis der längst überfälligen Zinswende kommen.


Nachricht vom 22.02.2018 www.ak-kurier.de