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Nachricht vom 07.09.2009
Region
Wer entscheidet über das ungeborene Leben?
Die Würde des Menschen ist unantastbar - mit diesem Thema, bezogen auf die pränatale Würde werdenden Lebens befasste sich in einer Veranstaltung der CDL (Christdemokraten für das Leben) der Referent Dr. Detlev Katzwinkel.
Altenkirchen. Auf Einladung des CDL-Kreisverbandes (Christdemokraten für das Leben – eine Initiative in der CDU/CSU) referierte in der Altenkirchener Stadthalle der Gynäkologe Dr. Detlev Katzwinkel aus Solingen. Die Kreisvorsitzende Doris Enders hatte ihm das Thema "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wirklich?" gestellt. Der stellvertretende Vorsitzende Armin Gritzan, der die gut besuchte Veranstaltung moderierte, konnte auch die Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und Erwin Rüddel begrüßen.
Katzwinkel stellte in seinem interessanten Vortrag heraus, dass für ihn auch die vorgeburtliche Würde unantastbar ist. Er erwähnte, dass in Deutschland ein Drittel der Schwangerschaften abgetrieben würden. Über 90 Prozent dieser Schwangerschafts-Abbrüche seien keine medizinische oder kriminologische Indikation. Das Ergebnis sei, dass es hier im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Nachbarn die 1,34 Kind-Familie gebe. Er machte deutlich, dass unabhängig von einer nicht vorhandenen Mehrheit im Deutschen Bundestag für einen restriktiveren Paragrafen 218, Gesetze nicht geeignet seien, das Ja zum Kind zu erhöhen, sondern lediglich die Illegalität förderten. Wichtig sei die Änderung des Bewusstseins in der Gesellschaft. Katzwinkel stellte insbesondere im Bezug auf die vorgeburtliche Diagnostik die Frage: "Können wir Menschen über die Würde des ungeborenen Lebens entscheiden?"
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde noch einmal herausgestellt, dass das Bundesverfassungsgericht zwar die Finanzierung der Abtreibung als Regelleistung der öffentlichen Krankenkassen im Grundsatz nach für verfassungswidrig erklärt hat, letztlich aber doch zu einer Regelung beigetragen habe, dass nun dennoch eine große Zahl von Schwangerschaftsabbrüchen im Falle einer weit gefassten Bedürftigkeit der Schwangeren vom Staat getragen werden. Katzwinkel erhielt am Ende der Veranstaltung, die auch von vielen jungen Menschen besucht wurde, große Zustimmung aus dem Auditorium.
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