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Nachricht vom 21.03.2018
Wirtschaft
Montaplast stärkt den Standort Betzdorf
Bis zu 300 Arbeitsplätze werden am Betzdorfer Montaplast-Standort in absehbarer Zeit geben. Das machte die Geschäftsführung anlässlich eines Besuchs einer Delegation aus Politik und Wirtschaft deutlich. Für Anregungen und Hinweise aus der Bevölkerung zum Standort Betzdorf hat das Unternehmen ein Bürgertelefon eingerichtet.
Montaplast-Geschäftsführer Frank Schlieber (3 v. r.) erklärte den Besuchern die derzeitige Situation am Standort Betzdorf. (Fotos: anna)Betzdorf. Die Firma Montaplast hat jüngst 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brucherseifer Transport und Logistik übernommen, berichtete Montaplast-Geschäftsführer Frank Schlieber einer Delegation aus Politik und Wirtschaft anlässlich eines Besuchs von Landrates Michael Lieber im Unternehmen. Nachdem der Stadtrat im Dezember 2017 grünes Licht für den Produktionsstandort Betzdorf gegeben hat, geht das Unternehmen nun in die Vollen und hat aktuell an die 160 Personen in den ehemaligen Wolf-Garten-Hallen beschäftigt. Wie Schlieber erklärte, befindet sich das Unternehmen derzeit in einer Phase starker Expansion und hat am Standort Morsbach viel investiert. Doch dort würden die Flächen knapp und so habe sich die Geschäftsführung für eine Vier-Werke Strategie entschieden: zwei Werke in Morsbach, ein drittes in Lichtenberg und das vierte Werk in Betzdorf. Dabei soll in Betzdorf ein Wandel von Versand zur Produktion erfolgen und die Produktion von Kleinserien sowie der Ersatzteildienst beheimatet werden.

300 Arbeitsplätze am Standort Betzdorf
Auf absehbare Zeit werden hier 300 Arbeitsplätze entstehen, die Standortsicherung ist auf 15 Jahre ausgelegt. Derzeit wird zudem die Verlagerung einzelner Produktionsbereiche von Morsbach nach Betzdorf Zug um Zug jeweils samstags durchgeführt. Zeitgleich erfolgt das Verlegen einzelner Logistik- und Vertriebsaktivitäten von Betzdorf nach Morsbach. Infolge dessen rechnen die Verantwortlichen im Unternehmen damit, dass der LKW-Verkehr in Betzdorf ab Mitte April reduziert wird. Ab diesem Zeitpunkt werden rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Montaplast in Betzdorf tätig sein. Gearbeitet werden wird in den Hallen künftig in drei Schichten, im Außenbereich in zwei Schichten, von 18 Uhr bis 22 Uhr soll auf dem Außengelände nicht gearbeitet werden. Gänzlich wird die Verlagerung wohl Mitte des Jahres abgeschlossen sein, bis dahin sollen am Standort Betzdorf dann knapp 300 Personen arbeiten.

Viele Treffen, um Arbeitsplätze zu schaffen
Zuvor jedoch müssen die derzeit laufenden Arbeiten an Heizungs-, Sanitär- und Elektroanlagen, sowie den neuen Büroräumen abgeschlossen werden. Daran arbeiten derzeit eine ganze Reihe ortsansässiger Unternehmen. Auch neue Sozialräume entstehen, eine Gesamtinvestition in Höhe von einer Million Euro. MdL Michael Wäschenbach, der ebenfalls zur Besucherdelegation gehörte, sagte, dass er froh und dankbar sei, dass die Geschäftsführung des Unternehmens die Nerven behalten habe und hier geblieben wäre. Dies wäre vor eineinhalb Jahren nicht so sicher gewesen, womit Wäschenbach auf die vielen Beschwerden von Anwohnern abzielte. CDU-Kreisvorsitzender Dr. Josef Rosenbauer ergänzte, dass es zig Treffen und Gespräche gegeben habe, damit hier wieder Arbeitsplätze entstünden. Alle Beteiligten hätten nach Lösungen gesucht auch Kompromisse zu finden. Betzdorf und die Region würden von diesen neuen Arbeitsplätzen profitieren. Das Projekt sei gut gelungen und er könne nur hoffen, dass es so weiter gehe. Landrat Lieber fügte hinzu von Altenkirchen aus immer einen positiven Blick auf die Angelegenheit gehabt zu haben, da der Wirtschaftsförderung die Arbeitsplätze wichtig wären. Betzdorf sei nun mal ein klassischer Gewerbe- und Industriestandort und als ehemaliger Bürgermeister der Stadt wisse er, dass man so nah an der Landesgrenze zu NRW um jedes Unternehmen kämpfen müsse. Außerhalb der Bürozeiten ist die Telefonnummer auf einen Anrufbeantworter umgeleitet. Froh über die Entwicklung und Ansiedlung der Firma Montaplast in den Hallen zeigte sich auch der Insolvenzverwalter von Wolf-Garten Dr. Markus Rödder, das Unternehmen Montaplast habe er als verlässlichen Partner kennen gelernt. Die Vermittlung des Objektes sei nicht leicht gewesen und meist schon an der gewaltigen Größe gescheitert und der Leerstand habe monatlich Kosten in fünfstelliger Höhe verursacht.

Montaplast hat ein Bürgertelefon eingerichtet
Lieber äußerte aber auch durchaus Verständnis für die Bürger, die in der Nähe des Industriegebietes wohnen. Für Fragen und Anregungen hat Montaplast eigens ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Rufnummer 02294 – 691 1317 können Anwohner von Montag bis Freitag (9 bis 15 Uhr) Kritik oder Hinweise loswerden. (anna)
     
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