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Nachricht vom 18.07.2007
Wirtschaft
Firma NIMAK ist auf Erfolgskurs
Der Landrat zu Gast bei einem Vorzeigeunternehmen. Michael Lieber besuchte am Mittwoch die Firma Nimak in Wissen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen, das im Kreis mit einer weiteren Produktionsstätte in Nisterberg vertreten ist, eine umfassende Reorganisation des Geschäftsmodells vorgenommen. Begleitet wurde Lieber vom Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises, Henning Schröder, und den beiden Wissener Beigeordneten Friedhelm Steiger und Claus Behner.
nimakWissen. Die Firma Nickel, die Roboter-und Handschweißzangen (in Wissen) sowie automatisierte Schweißmaschinen (Nisterberg) herstellt, kann auf eine 40-jährige Tradition zurückblicken, wie Geschäftsführer Hans-Werner Nickel Landrat Michael Lieber, Henning Schröder von der WFG sowie den Wissener Beigeordneten Friedhelm Steiger (VG) und Claus Behner (Stadt) am Mittwoch anlässlich einer Betriebsbesichtigung erläuterte. Das Unternehmen ist auch weltweit gut aufgestellt mit einer international agierenden Vertriebsmannschaft. Zu den Kunden zählen alle namhaften Automobilhersteller. Dabei ist "Qualität ein wichtiger Faktor", unterstrich Hans-Werner Nickel bei der Präsentation der Firmenphilosophie. Dies wurde schon mehrmals seitens VW und Ford bestätigt.
Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen einer umfassenden Reorganisation unterzogen. Ziel, so Nickel, sei gewesen, Produktionsabläufe zu optimieren. Im Laufe dieser Reorganisation sind an beiden Standorten Arbeitsplätze abgebaut worden - in Absprache mit dem Betriebsrat, wie Nickel sagte. Mit dieser Maßnahme sollte die Produktivität gesteigert werden, zudem wurde die Produktpalette überarbeitet. Außerdem wurde die "strategische Geschäftseinheit Zangen" komplett in Wissen konzentriert, während die Maschinen in Nisterberg produziert werden. "Diese Maßnahme hat sich jetzt schon bewährt", sagte Nickel.
Heute zählt Nimak 240 Mitarbeiter - 122 in Wissen und 94 in Nisterberg. Außerdem bildet das Unternehmen drei junge Menschen im kaufmännischen und sieben im gewerblichen Bereich aus. Etwa 80 Prozent der Ausgebildeten würden von Nimak übernommen, sagte Nickel.
Auch der Unternehmensauftritt wurde einer umfassenden Revision unterzogen, vor allem durch einen fokussierten Marktauftritt und einer noch stärkeren Internationalisierung des Vertriebs. Auch der Internetauftritt wurde komplett überarbeitet.
Anfang dieses Jahres hat Nimak ein neues Produktionswerk für Zangen in China (Peking) eröffnet. Dort sind 15 Mitarbeiter beschäftigt. Mit diesem Engagement im Reich der Mitte soll verstärkt der chinesische Automobilmarkt erschlossen werden. Die Materialien, die für den chinesischen Ableger heute noch in Wissen produziert werden, sollen später komplett in China hergestellt werden, kündigte Nickel an.
Der Umsatz im ersten Halbjahr 2007 kann sich sehen lassen: 25 Millionen Euro. Mit dafür verantwortlich sind vier kapitale Großaufträge: Eine Sonderanlage für amerikanische Zulieferer, eine Sonderdrehtischanlage für DaimlerChrysler, ein Großauftrag für VW/Audi (1200 Roboterzangen) und ein internationaler Großauftrag für DaimlerChrysler. Nickel: "Das hat einen großen Ruck gegeben."
Die zukünftige Entwicklung des Unternehmens bewertete Geschäftsführer Hans-Werner Nickel als sehr gut. Man sehe sich nicht zuletzt wegen der Reorganisation am Markt gestärkt. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass das Unternehmen für fast alle Arbeitsgebiete neue Mitarbeiter sucht. Allerdings gebe der Arbeitsmarkt zurzeit nicht allzu viel her, besonders, was Ingenieure und Techniker betrifft. "Da gibt es schon Probleme", stellte Nickel fest. Deshalb werde man in Zukunft noch mehr Auszubildende einstellen und noch mehr Wert auf die innerbetriebliche Weiterbildung legen.
Dieses Problem sieht Lieber auch: "In Deutschland fehlt es an Technikfreundlichkeit", auch wenn sich hier ein Umdenken andeute.
Mitgeschäftsführer Paul Nickel sprach die problematische Preisentwicklung an, besonders, was die Rohstoffe betrifft. Auch die Verfügbarkeit von Materialien sei zunehmend schwierig. Oft müsse man lange Lieferzeiten hinnehmen, denn auch hier gehe es um die Qualität. Deshalb sieht Paul Nickel in Lieferungen aus Osteuropa zurzeit eine nicht allzu gute Option.
Auch der Produktklau macht Nimak mehr und mehr Sorgen. So werde in China eine Handzange inzwischen schon nachgebaut, weiß Hans-Werner Nickel. Wehren könne man sich kaum dagegen: "Damit müssen wir leben."
Im Anschluss an das Gespräch führten die beiden Geschäftsführer die Delegation durch den Betrieb. Was den Teilnehmern sehr positiv auffiel: Die hellen, großzügigen Büroräume und die sauberen Arbeitsplätze in der Produktion. (rs)
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Rundgang durch den Betrieb: 1. Beigeordneter der VG Wissen, Friedhelm Steiger (er vertrat den in Urlaub weilenden Bürgermeister Michael Wagener), die beiden Geschäftsführer Hans-Werner und Paul Nickel, Landrat Michael Lieber, 1. Stadtbeigeordneter Claus Behner und WFG-Geschäftsführer Henning Schröder (von links). Fotos: Reinhard Schmidt
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