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Nachricht vom 27.10.2009
Kultur
"Berlin Alexanderplatz" in Betzdorf
Das Schauspiel "Berlin Alexanderplatz" nach dem Roman von Alfred Döblin präsentiert das Theater Greve aus Hamburg am Donnerstag, 5. November, in der Betzdorfer Stadthalle. Beginn ist um 20 Uhr.
Betzdorf. "Berlin Alexanderplatz": Die Geschichte des Transportarbeiters Franz Biberkopf, der, aus der Strafanstalt Berlin-Tegel entlassen, als ehrlicher Mann ins Leben zurückfinden möchte, ist das erste deutsche Großstadt-Theaterstück von literarischem Rang. Das Berlin der 20er Jahre ist der Schauplatz des Geschehens. Die Großstadt selbst wird zum Gegenspieler des gutmütig-jähzornigen Franz Biberkopf, der dieser verlockenden, aber auch unerbittlichen Welt zu trotzen versucht.
Franz Biberkopf hat einen fürchterlichen Fehler begangen. Er hat sich auf schlechte Gesellschaft eingelassen und in einem Moment der Raserei seine ehemalige Geliebte getötet. Infolgedessen verbrachte er vier Jahre im Gefängnis. Nun ist er frei und eine einzige Idee beherrscht sein Denken: Er will ein anständiger Bürger sein.
Seine Ansprüche sind nicht übertrieben: eine Frau, die er lieben kann, und eine anständige Arbeit. Er ist körperlich gesund und schreckt vor harter Arbeit nicht zurück. Er weiß, es wird nicht einfach sein. Soeben aus dem Gefängnis entlassen, lauten seine ersten Worte, als er aus dem Tor der Strafanstalt Berlin-Tegel tritt: "Freiheit - die Strafe beginnt". Kurze Zeit später betritt Franz Biberkopf das Durcheinander des Alexanderplatzes.
Man schreibt das Jahr 1927, neun Jahre nach der blutigen Niederschlagung der Novemberrevolution, vier Jahre nach der Inflation 1923/1924, zwei Jahre vor dem schwarzen Freitag 1929, dem Börsen- und Bankenkrach.
Hier wird nicht nur ein Einzelschicksal analysiert, sondern das kollektive Geschehen, das Allgemeine der menschlichen Situation in einer Zeit, welche der heutigen sehr ähnelt. In "Berlin Alexanderplatz" wird das "Gemeinwesen einer Großstadt" dargestellt. Man erfährt nicht nur Parallelen, sondern auch eine unglaublich gültige dichterische Gestaltung.
In den Hauptrollen spielen unter anderem Peter Rauch (als Franz Biberkopf), Nele Hollinderbäumer (als Mieze) und Rainer Etzenberg (als Ganove Reinhold).
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