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Nachricht vom 29.08.2018 |
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Wirtschaft |
„Heimat shoppen“: Eine Imagebewegung für den Einzelhandel |
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„Heimat shoppen“ stärkt die Wirtschaft vor Ort und sorgt für lebendige Innenstädte: Das waren nur zwei Argumente, die bei einem Pressegespräch am Dienstag im Rathaus Betzdorf für die Initiative „Heimat shoppen“ (7. und 8. September) angeführt wurden. In Rheinland-Pfalz ist „Heimat shoppen“ eine Premiere – und auch Aktions- und Werbegemeinschaften aus dem Landkreis Altenkirchen machen mit, und damit örtliche Einzelhändler, Gewerbetreibende und Dienstleister. |
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Betzdorf/Kreisgebiet. Von einer „vernünftige und guten Aktion“ sprach Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato beim Pressegespräch. Neben Citymanagerin Janine Horczyk nahmen für die Aktionsgemeinschaft Betzdorf Vorsitzende Elisabeth Kreimer und deren Stellvertreter Christoph Weller sowie Oliver Rohrbach, Geschäftsführer der IHK Altenkirchen teil. Es sei keine neue Aktion, sagte das Stadtoberhaupt, aber, und dazu wurden Orte zeigen, wo es so oder ähnlich praktiziert wird: „Sie wirkt.“
Initiative kommt vom Niederrhein
Das Interessante bei solchen Aktionen sei es, dass versucht werde, eine gewisse Verbundenheit mit den regional vor Ort Tätigen im Einzelhandel zu schaffen, sagte Brato, der hofft, dass viele Neugierige kommen werden – zum Heimat shoppen. Wie vom Bürgermeister angesprochen, sei es in der Tat keine Erfindung im Landkreis Altenkirchen, berichtete Rohrbach. Demnach fiel der Startschuss für die Initiative am Niederrhein, und die IHK vor Ort sei erfolgreich gewesen. In Nordrhein-Westfalen sei es von Kommune zu Komme näher gekommen. Siegen sei auch stark beim Heimat shoppen. 2018 ist die Kampagne in Rheinland-Pfalz angekommen, und an dieser beteiligt sich erstmals die IHK Koblenz, die die Initiative dazu auch in den Landkreis Altenkirchen streut. Für Rohrbach ist es wichtig, dass es im Endeffekt eine Imagebewegung für den Einzelhandel ist.
Stärkung für den Standort
In diesem Kontext nannte der IHK-Vertreter einige Schlagworte und Begriffe, für die Heimat shoppen stehe. Dies stärke die Wirtschaft im Ort und sorge für lebendige Innenstädte. Weiteres Argument für das Heimat shoppen ist es, dass Arbeit und Ausbildung gesichert werden. Es werde zudem bei Nachbarn und Freunden eingekauft. Schließlich würden der Geldbeutel und die Umwelt geschont, weil nicht so weit gefahren, sondern vor Ort eingekauft wird. „Sechs gute Gründe, warum Heimat shoppen unterstützt werden sollte“, unterstrich er. Diese werden in einem „Heimat shoppen“-Flyer der IHK Koblenz näher betrachtet. Auch die Gewerbesteuer als wichtigste Einnahmequelle für Kommunen wird dabei hingewiesen – und weiter heißt es: „Etwa ein Viertel der Gewerbeeinnahmen in Deutschland wird vom Einzelhandel erbracht, in kleinen Städten und Gemeinden ist der Anteil oft noch viel höher.“ Damit stärke jedes lokale Geschäft auch den gesamten Standort, heißt es weiter. Es wird auf die Bedeutung des Handels als Arbeitgeber und Berufsausbilder hingewiesen. Gute Beratung und Service würden wiederum die Kundenzufriedenheit steigern.
Lokal einkaufen
Es sollte nicht nur abends am Laptop, sondern auch tagsüber in Geschäften eingekauft werden, warb Rohrbach und betonte: „Sie finden hier alles.“ Mit Heimat shoppen soll sensibilisiert und deutlich gemacht werden, wie wichtig es ist lokal einzukaufen, in lebendigen Innenstädten, betonte Rohrbach: „Es wäre schade, wenn man in eine Innenstadt käme, wenn keine Geschäfte mehr da sind.“ Die Argumente dazu müssten immer wieder verinnerlicht werden, ermunterte Rohrbach, der auch von Verweildauer, mal im Café sitzend oder ein „Schwätzchen“ mit Bekannten haltend, sprach. Ähnlich sah es der stellvertretende Vorsitzende Weller. Man müsse nachdenken: Gibt es das, was gekauft werden soll, vielleicht „vor der Tür“ zu kaufen? Und Brato ergänzte gleich: „Man bekommt hier alles.“ Für die Aktionsgemeinschaft treibt Weller die Initiative in Betzdorf an. Bei 30 Teilnehmern hätte man das als sehr positiv angesehen, sagte er. Nun sind es doppelt so viele, was er erfreut kommentierte: „Das zeigt, dass der Standort lebt und zusammen hält, wir haben hier eine gute Gemeinschaft.“ Es seien auch Nichtmitglieder mit von der Partie. Und ein paar Händler auf dem Wochenmarkt würden am Freitag, 7. September, teilnehmen. „Es ist schön, dass Marktbeschicker dabei sind“, sagte Brato.
Bargeldpreise bei Verlosung
Die Aktionsgemeinschaft hat sich zum Heimat shoppen noch etwas Besonders einfallen lassen. Wer etwas in einem der beteiligten Geschäfte einkauft, der erhält eine von 8.000 Tüten mit dem Logo „Heimat shoppen“. Die „Aktionstage in Betzdorf“ sind noch mit „Kauf daheim und gewinne!“ überschrieben. Denn mit der Tüte gibt es ein Los mit Nummer (5.000 Lose, so lange der Vorrat reicht). Mit ein bisschen Glück kann sich ein solches Los für einen „Heimat shoppen“-Teilnehmer in Betzdorf buchstäblich in bare Münze auszahlen. Die Verlosung findet am Freitag, 14. September, um 11 Uhr auf dem Wochenmarkt (Nähe Brautmoden Hartmann) statt. Der erste Preis sind 1.000 Euro, der zweite 500 und der dritte 200 – in bar. Man müsse sich bewusst machen, sagte Vorsitzende Kreimer, dass „ein Stückchen Papier zu erlangen, in Betzdorf der Hauptpreis sein könnte“. Finanziert wird die Verlosung über die teilnehmenden Geschäfte. Diese haben auch die Möglichkeit, zum Beispiel mit Logo-Luftballons ihre Teilnahme darzustellen. Das Logo soll überall auftauchen und in den Köpfen bleiben, sagte Weller. Kreimer hob hervor, dass Betzdorf alles habe, vom Feinkost- und Gartenfachgeschäft über Bäckerei bis zur Gastronomie, „und hervorragendes Kochgeschirr und Töpfe kann man hier auch kaufen“.
„Aktionstage sind im September, aber Heimat shoppen ist immer“, unterstrich Weller. Die Aktionstage im Detail: Heimat shoppen am Freitag, 7. September, zu den normalen Öffnungszeiten. Für Samstag, 8. September, habe man nahegelegt, bis 16 Uhr zu öffnen, hieß es.
Bei dem Pressegespräch berichtete Rohrbach begeistert davon, als an einem Tag Aktionskreis Altenkirchen und Aktionsgemeinschaft Betzdorf die Kisten mit den Logo-Tüten und Material bei der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen abgeholt hätten und gemeinsam angepackt hätten: „Es war ein richtiges Wir-Gefühl.“ Beim Heimat shoppen machen somit die Aktionsgemeinschaft Betzdorf, der Aktionskreis Altenkirchen und der Treffpunkt Wissen mit. In der Kreisstadt nehmen 35 Einzelhändler und Gewerbetreibende teil, hieß es. Nachträglich sei Niederfischbach dazu gekommen, so Rohrbach. (tt)
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Nachricht vom 29.08.2018 |
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