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Nachricht vom 02.09.2018
Region
CDU-Kreisparteitag: Michael Wäschenbach ist neuer Kreisvorsitzender
Der Kreisparteitag der CDU am 1. September war nicht einfach irgendein Parteitag. Nach 20 Jahren an der Spitze des CDU-Kreisverbandes Altenkirchen wurde Dr. Josef Rosenbauer aus dem Amt verabschiedet und somit ein neuer Kreisvorsitzender gewählt. MdL Michael Wäschenbach wird das Amt von nun an ausüben.
Der neue geschäftsführende Vorstand des CDU-Kreisverbandes: (von links) Uwe Geisinger, Sarah Baldus, Joachim Brenner, Michael Wäschenbach und Dr. Peter Enders. (Fotos: Regina Steinhauer)Betzdorf. Die Tagesordnung, die die CDU-Mitglieder am Samstagmorgen vor sich hatten, war lang. Wichtige Wahlen, die die Zukunft des Kreises maßgeblich prägen werden, wurden durchgeführt und nicht zuletzt wurde der Mann gewürdigt, der 20 Jahre lang als CDU-Kreisvorsitzender leidenschaftlich für den Kreis Altenkirchen eingetreten ist. Dr. Josef Rosenbauer selbst begrüßte die 108 anwesenden CDU-Mitglieder in der Betzdorfer Stadthalle und betonte, dass wichtige Zukunftsentscheidungen getroffen werden, der Kreisparteitag sei schließlich das höchste politische Organ der Partei im Kreis.

Parteitag in Betzdorf ist eine Wegmarke
Zahlreiche Weggefährten Rosenbauers waren zugegen und richteten persönliche Worte an den scheidenden Vorsitzenden. Joachim Brenner, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, würdigte seine Arbeit und wies auf die damit verbundenen Erwartungen für die kommende Zeit hin. Der Kirchener habe die Kreispartei entscheidend geprägt. Er dankte Rosenbauer dafür, dass er trotz des aufwändigen Ehrenamtes immer ein offenes Ohr für die Menschen und ihre Sorgen und Nöte hatte – er ist ein „Vollblutpolitiker“. „Dieser Parteitag ist eine Wegmarke“, sagte er weiter. Die Kommunalwahl 2019 steht vor der Tür und dafür gilt es, ein starkes Team zusammenzustellen. Zwei Botschaften gab Brenner weiterhin allen mit auf den Weg: „Wir sind die Kreispartei und wollen die Zukunft gestalten“, betonte er und verwies dabei auf die Grundwerte der CDU. Sie seien die Seele der Partei und an ihnen müsse unbedingt festgehalten werden.

Rosenbauer selbst ging auf globale Probleme ein, nahm die Bundespolitik in den Blick und schlug schließlich die Brücke zum Kreistag. Was alle Bereiche gemeinsam haben? Schlagzeilen, schnelle Bewertung, Eskalation. Er kritisierte die Flut an Informationen, die nahezu ungefiltert über uns zusammenbricht, ohne deren Inhalt zu überprüfen. Genau darin liege die Aufgabe der Politik und auch der Medien, sagte Rosenbauer, nämlich, zu entschleunigen und nicht zu allem Stellung zu nehmen. „Gründlichkeit vor Schnelligkeit, Sachlichkeit vor Emotionen“, fordert der erfahrene Politiker.

Landesbrille absetzen
Den Kreis sieht er in einer guten Startposition. In den letzten Jahren wurde viel auf die Beine gestellt, sei es der Ausbau der Hüttentalstraße (HTS), der auch auf den Kreis positive Effekte hat, oder die Investitionen in Schulgebäude, die in dieser Form kaum ein anderer Kreis getätigt hat. Dennoch sind viele Kommunen in Rheinland-Pfalz nicht gut aufgestellt: „Wir setzen kaum noch etwas um“, kritisierte Rosenbauer. Deshalb brauche es im Kreistag Frauen und Männer, die sich für den Kreis einsetzen und „die Landesbrille absetzen“. „Einsatz und Beharrlichkeit lohnen auch bei Gegenwind“, sagte Rosenbauer und betonte, dass der Erfolg einer Partei nur mit Geschlossenheit funktioniere.

Abschließend bedankte er sich bei seinen Weggefährten, die ihn all die Jahre begleitet haben. „In der Politik soll es keine wahren Freundschaften geben – für mich stimmt das nicht“, sagte er und sprach einen besonderen Dank an Landrat Michael Lieber und den Kreisbeigeordneten Konrad Schwan aus, die ihn auch in schweren Zeiten stets tatkräftig unterstützt haben. „Tatkräftig, verantwortungsvoll und gewissenhaft wollen wir den neuen Kreisvorstand wählen“, sagte Josef Rosenbauer. Mit stehenden Ovationen würdigten seine Parteifreunde seine Amtszeit.

Der eine geht, ein anderer kommt
Michael Wäschenbach (MdL) aus Wallmenroth wurde mit einer großen Mehrheit zum neuen Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Altenkirchen gewählt. Zuvor stellte er dem Parteitag seine Ziele vor und gab zu, in große Fußstapfen treten zu müssen. Mit Entschlossenheit und Wahlkampferfahrung möchte er den Kreis in die Kommunalwahl 2019 führen und dabei alle mit ins Boot holen: Jeder Einzelne ist gefragt, mit Mut und Haltung die zentralen Probleme wie die Digitalisierung, die Energiewende und die mit der Globalisierung einhergehenden Herausforderungen anzugehen, so Wäschenbach. „Wir wollen wieder stolz sein, Mitglieder der CDU zu sein.“ Konkret möchte er die Partei offener gestalten, die Aufgaben im Vorstand auf mehrere Schultern verteilen und, selbstredend, die CDU zur stärksten politischen Kraft im Kreis machen.

Zum Abschluss betonte er die großen Chancen, die der Kreis hat: Ein hervorragender Gemeinsinn, Kooperationen mit Universitäten und anderen Organisationen und starke mittelständische Unternehmen sprechen für sich. „Wir wollen eine echte Alternative bei der Kommunalwahl 2019 stellen“, sagte Wäschenbach abschließend.

Den neuen Vorstand der Kreispartei komplettieren die drei stellvertretenden Kreisvorsitzenden Dr. Peter Enders, MdL (Eichen), Joachim Brenner (Gebhardshain) und Sarah Baldus (Wissen). Zum Kreisschatzmeister wiedergewählt wurde der Herdorfer Uwe Geisinger. Zudem wurden zwölf Beisitzer gewählt: Christian Behler (Elkenroth), Angelika Brenner (Betzdorf), Dagmar Hassel (Weyerbusch), Maik Köhler (Mudersbach), Bettina Lück (Steinebach), Matthias Reuber (Birken-Honigsessen), Michael Rödder (Wissen), Dominik Schuh (Niederfischbach), Josef-Georg Solbach (Gebhardshain), Martina Stangier (Birken-Honigsessen), Angelina Steffens (Altenkirchen) und Werner Witjes (Betzdorf). Burkhard Hensel (Niederfischbach) und Torsten Löhr (Altenkirchen) wurden als Kassenprüfer wiedergewählt. (rst)
       
 
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