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Nachricht vom 21.09.2018 |
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Region |
Wiederholter Vandalismus am Wissener Bahnhof: Jetzt soll gehandelt werden |
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Nach mehreren Fällen von Vandalismus der übelsten Art in den öffentlichen Toiletten des Wissener Regiobahnhofs hat Stadtbürgermeister Berno Neuhoff Anzeige erstattet und eine Belohnung ausgesetzt. Die Täter wurden teilweise gefilmt. Neuhoff geht aber noch weiter: Er will mehr Sicherheit und Ordnung - am Bahnhof und an anderen Orten der Stadt. Mehr Videoüberwachung, aber vor allem ein eigener Vollzugsbeamter der Verbandsgemeinde nach Vorbild der Praxis im Oberbergischen Kreis sollen in Zusammenarbeit mit der Polizei für Abhilfe sorgen. |
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Wissen. In dieser Woche wurde die Toilette im Wissener Regiobahnhof gleich zwei Mal von Randalierern heimgesucht und dabei übel – zum Teil mit Fäkalien – verdreckt und beschädigt. Beim zweiten Mal waren es zwei Jugendliche, die von einer im Bahnhof installierten Videokamera aufgenommen wurden. Unter anderem war zu sehen, wie sie die Tür gewaltsam bis zum Anschlag immer wieder aufschlugen. Einer von ihnen war dann längere Zeit in der Toilette. Was er dort gemacht hat, kann man nur vermuten. Fotos dokumentieren die „Ergebnisse“. Die Toiletten sind derzeit gesperrt. Die Aufnahmen wurden der Polizei übergeben und Stadtbürgermeister Berno Neuhoff hat sofort Anzeige gegen Unbekannt erstattet und eine Belohnung von 300 Euro für denjenigen ausgelobt, der den entscheidenden Hinweis zur Ergreifung der Täter gibt. „Es ist ekelhaft und widerlich, was wir dort vorgefunden haben. Wer derartige Sabotagen begeht, ist ein übler Zeitgenosse und muss bestraft werden. Daher setze ich nach Rücksprache mit den Beigeordneten eine Belohnung von 300 Euro als Stadt aus“, so der Stadtbürgermeister.
Mehr Kameras, mehr Kontrolle
Doch dabei allein will es Neuhoff nicht belassen. Er will die Sicherheit am Regiobahnhof, der mit 14 Millionen Euro teuersten Immobilie der Stadt Wissen, deutlich erhöht wissen. Dazu gehört für ihn eine Ausweitung der Videoüberwachung am Bahnhof mit Digitalkameras. Neben den derzeitigen Kameras sollen an einigen dunkleren Stellen, wo es ebenfalls zu Sachbeschädigungen kam, weitere Kameras installiert werden. Das will er zusammen mit den Beigeordneten, der Polizei und dem Ordnungsamt bald besprechen. Da im gesamten Bahnhof ein Rauch- und Trinkverbot besteht, an das sich kaum jemand hält, weil es nicht kontrolliert wird, will Neuhoff dies nach Rückkehr von Bürgermeister Michael Wagener zunächst mit ihm intern besprechen und prüfen, wie aufgrund der engen Personaldecke beim Ordnungsamt kurzfristig eine Lösung erreicht werden kann.
Im zweiten Schritt will er dann im gemeinsamen Gespräch mit Polizei und Kreis bis Ende des Jahres die Idee einer „Ordnungspartnerschaft Sicherheit“, wie es sie im Oberbergischen Kreis gibt, besprechen. Dort agieren Polizei, Kreis und Kommunen gemeinsam. Dazu gehören sowohl einheitliche Fahrzeuge der Ordnungsämter in den Städten als auch – mit finanzieller Unterstützung des Kreises – die verstärkte Ausweitung der Außendiensteinsätze. So bildet die Gemeinde Morsbach beispielsweise derzeit einen eigenen Vollzugsbeamten aus und erhält dafür Zuschüsse – ein Modell, das Neuhoff sich für Wissen wünscht. „Ein eigener Vollzugbeamter bei der Verbandsgemeinde Wissen erhöht nicht nur objektiv die Sicherheit, sondern das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung wird gestärkt. Gerade in Wissen, wo die Polizei ab 22 Uhr von Betzdorf mit dem Streifenwagen unterwegs ist, würde das in der Stadt und Verbandsgemeinde Wissen die Präsenz wahrnehmbar stärken. Wir werden uns austauschen und ich möchte mit Verbandsgemeinde, Polizei und Kreis besprechen, dass man der Stadt Wissen hilft“, so der Stadtbürgermeister. In Rheinland-Pfalz ist, anders als in Nordrhein-Westfalen (NRW), nicht die Stadt, sondern die Verbandsgemeinde zuständig für gemeindliche Vollzugsbeamte.
Hier müssen Sauberkeit und Ordnung herrschen
Der Oberbergische Kreis fördert die Kommunen dabei finanziell, und das, obwohl er zu den sichersten Kreisen in NRW zählt. „Wichtig ist der Gedanke der Prävention. Man darf nicht warten, bis noch mehr passiert. Viele Bürger, gerade Frauen, erzählen mir, dass sie abends nicht gerne alleine von der Germania oder dem Kulturwerk zum Regiobahnhof gehen. Das müssen wir ändern“, so Neuhoff. Künftige Zielsetzung für Neuhoff ist es, dass Ordnungsamt und Polizei in einer gemeinsamen Fußstreife am Abend und auch am Wochenende regelmäßig kontrollieren. „Der Wanderbahnhof ist unser Aushängeschild und das Tor zur Siegstadt und zum Rheinland gleichzeitig und kostet die Stadt Wissen jährlich viele Hunderttausend Euro Unterhalt. Hier müssen Sauberkeit und Ordnung herrschen.“
Wie die Verbandsgemeinde Altenkirchen, die einen eigenen ehemaligen Polizeibeamten in ihren Reihen hat, oder die Gemeinde Morsbach, die derzeit einen eigenen Vollzugsbeamten erhält, müsse man dies für die Verbandsgemeinde Wissen mit einer Stadt mit vielen sozialen Problemen auch angehen. Die Polizeiwache Wissen, mit der Neuhoff bereits im letzten Jahr gesprochen hat, ist zu einer gemeinsamen Fußstreife von Ordnungsamt und Polizei, wie sie in anderen Kleinstädten üblich ist, bereit. „Die Polizei ist unser Freund und Helfer. Aber sie muss der Stadt Wissen gemeinsam mit Personal des Ordnungsamtes in den Abendstunden und am Wochenende helfen, damit die Menschen sich sicher fühlen. Die Statistik sagt, dass es in Wissen als Stadt natürlich mehr Straftaten gibt als in einer kleinen Gemeinde, man aber immer noch sicher lebt. Aber der Regiobahnhof ist nun einmal ein Treffpunkt für unterschiedlichste Zielgruppen. Im Sommer wird auf dem Parkdeck gegrillt, Fußball gespielt, Autorennen in den Abendstunden gefahren. Hier ist der Staat mit seinem Gewaltmonopol gefragt. Dafür können wir keine Security einstellen. Am Bahnhof Köln ist auch Polizei, Bahnpolizei und die städtische Polizei vorm Bahnhof, die für Sicherheit sorgt.“
Mehr Überwachung am Parkdeck
Die Videoüberwachung möchte Neuhoff auch an anderen öffentlichen Plätzen in Wissen wie dem Parkdeck verstärken. Von dort aus hatten Unbekannte kürzlich die Scheiben der Kindertagesstätte zu beschädigen versucht. Dort gibt es bereits einige Kameras. Aber es muss auch hart durchgegriffen werden, fordert der Stadtbürgermeister. „Für mich ist die gemeinsame Fußstreife von Polizei und Ordnungsamt am Abend das wirksamste Mittel. Darüber werde ich mit der Verbandsgemeinde und der Polizei sprechen. Andere Möglichkeiten hat ein ehrenamtlicher Stadtbürgermeister im Teilzeitjob leider nicht. Ich kann ja nicht noch selbst patrouillieren mit den Beigeordneten.“
Die Bürger ruft Neuhoff zur Wachsamkeit auf und fordert sie zu einem beherzten und engagierten Eingreifen auf. Dazu zählt auch, dass bei Sabotage, unzulässigen Zuständen am Bahnhof die Menschen sich sofort an die Polizei, das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde oder per Mail an die Stadt Wissen wenden. Fotos, die die Zustände dokumentieren, könnten auch direkt an ihn geschickt werden. „Sofern strafbare Handlungen erkennbar sind, leite ich diese höchstpersönlich an die Polizei und das Ordnungsamt weiter und erstatte Anzeige.“ (PM/red)
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Nachricht vom 21.09.2018 |
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