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Nachricht vom 27.09.2018
Kultur
Partnerschaftsjubiläum: Wissener übergeben Stahl-Skulptur in Chagny
Am kommenden Wochenende fahren rund 100 Wissener in ihre französische Partnerstadt Chagny. Der Anlass ist das 50-jährige Jubiläum der Partnerschaftsgründung 1968. Im Gepäck haben die Wissener ein ganz besonderes Gastgeschenk, das die wechselvolle deutsch-französische Geschichte symbolisiert.
Präsentierten die Skulptur „Unheilvolle Kriege und beginnende Freundschaft“: (von links) Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff, Bildhauer Arnold Morkramer und die städtischen Beigeordneten Horst Pinhammer und Claus Behner. (Foto: as)Wissen. Was schenkt man zu einem 50. Geburtstag? Noch dazu zu einem, der zwei Städte miteinander verbindet in Frankreich und Deutschland? Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff fand eine Antwort im Austausch mit dem Bruchertseifener Bildhauer Arnold Morkramer. Der hat für die Stadt Wissen eine Skulptur mit dem Titel „Unheilvolle Kriege und beginnende Freundschaft“ gefertigt, die die Wissener Delegation aus rund 100 Personen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zum Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Chagny und Wissen am Wochenende übergeben wird.

Von Feindschaft zur Aussöhnung
Morkramer hat seinerzeit für die Stadt Wissen bereits „Schnapper und Doppler“ am Wissener Altstadtkreisel und die „Schichtarbeiter“ an der Walzwerkstraße gestaltet. Worum handelt es sich nun bei der Skulptur zum Partnerschaftsjubiläum? Der Aufbau und die Verwendung der Materialien stehen für jahrhundertelange leidbringende Kriege und Feindschaften zwischen Frankreich und Deutschland einerseits und für Aussöhnung und Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg andererseits. Bei der Präsentation der Skulptur hob Morkramer besonders die Verdienste von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer in dieser Frage hervor. Neuhoff erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft zwischen Chagny und Wissen in den Jahren 1968/69 und den Einsatz der beiden damaligen Bürgermeister Marcel Charollais und Karl Friedrich Everke.

Das Beste, was sich Völker antun können
Die Skulptur selbst ist rund 2,30 Meter hoch und besteht, so Neuhoff, „aus dem Werkstoff unserer Stadt und unserer Region, nämlich Metall“. Konkret ist der untere Teil aus Cortenstahl-Resten gearbeitet, die von der Produktion der „Schichtarbeiter“ übrig geblieben waren. Das wenig ansehnliche Material und die unschöne Verarbeitung stehen für Krieg, Zerstörung, Gewalt, Feindschaft. Darüber erhebt sich ein zweiter, formschön gestalteter und glänzender Teil der Skulptur aus Edelstahl, der folgerichtig für die beginnende und sich festigende Freundschaft und Partnerschaft der vormaligen „Erbfeinde“ und viele Jahrzehnte Frieden steht. „Frieden“, so formulierte es Morkramer, „ist das Beste, was sich die Völker untereinander antun können.“

Wer beteiligt sich an der Finanzierung?
Die Skulptur, das weist eine beschreibende Metalltafel aus, ist ausdrücklich ein Geschenk der Stadt sowie der Bevölkerung, ihrer Unternehmen und Vereine an die Partner in Chagny. Zur Finanzierung ruft die Stadt zu einer Spendenaktion auf, um die Stadtkasse zu schonen. Einige Unternehmen und Vereine sowie Ratsmitglieder haben bereits gespendet, auch beim städtischen Seniorennachmittag gab es eine Sammlung. „Jeder Betrag ist uns dabei willkommen“, unterstrich Neuhoff. Und wenn es richtig gut läuft, könnte sogar noch ein finanzieller Grundstock für eine zweite Skulptur bleiben, die dann für den zweiten Teil der Jubiläumsfeiern im Frühjahr 2019 in Wissen fertig gestellt würde.

Wer sich mit einer Spende an der Finanzierung der Skulptur beteiligen möchte, kann dies per Überweisung tun auf das Konto der Verbandsgemeinde Wissen, Stichwort „Skulptur Morkramer“, Sparkasse Westerwald Sieg, IBAN: DE54 5735 1030 0005 0000 39. (as)
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