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Nachricht vom 13.10.2018
Region
Jochen Krentel ist seit 25 Jahren Lebenshilfe-Geschäftsführer
Seit 1993 ist Jochen Krentel Geschäftsführer der Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen. Seitdem hat sich viel getan. Viele Projekte verbinden sich mit seinem Namen, zum Beispiel der Aufbau der ambulanten Dienste im Landkreis, die Wohnstätten in Flammersfeld, die neuen Außenstätten der Werkstätten in Altenkirchen und Wissen, die Kindergärten und die neue Tagesstätte in Mittelhof-Steckenstein. Dorthin hatte hatte der Lebenshilfe-Vorstand zur Feierstunde zum Jubiläum des Geschäftsführers geladen.
Wie die Zeit vergeht: Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Christel Krahm überreichte Jochen Krentel eine Collage mit Fotos, unter anderem das Bewerbungsfoto von Jochen Krentel aus dem Jahr 1993 und daneben ein Portrait von 2018. (Foto: by)Mittelhof-Steckenstein. Der Vorstand der Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen hatte eingeladen nach Mittelhof-Steckenstein, um das 25-jährige Dienstjubiläum ihres Geschäftsführers Jochen Krentel zu feiern. An der Resonanz der geladenen Gäste und den vielen Dankesreden zeigte sich die Beliebtheit des Geehrten. Die erste Vorsitzende Rita Hartmann hielt die Begrüßungsrede und moderierte die Feierstunde: „Das heutige Ereignis ist der Anlass dazu, dass wir gemeinsam feiern. Heutzutage ist es üblich, häufig den Job zu wechseln, wenn allerdings alles passt, dann bleibt man lange Zeit an einem Ort.“ Hartmann begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, und zog ein Resümee der vielen Jahre, in denen Krentel bei der Lebenshilfe im Kreis tätig ist.

„Na ja, den gucken wir uns mal an.“
Anno 1991/92 sei man nach langem Diskussionsprozess zur Erkenntnis gekommen, dass ein hauptamtlicher Geschäftsführer dringend nötig sei. Hartmann las aus dem Bewerbungsschreiben von Jochen Krentel vom Januar 1993 vor. Im beigefügten Zeugnis stand, dass Krentel auch außerhalb seiner normalen Dienstzeit der Lebenshilfe in seiner damaligen Anstellung stets zur Verfügung gestanden habe, was ein gutes Zeichen für den ehrenamtlichen Vorstand gewesen sei. All die positiven Dinge in diesem Zeugnis führten dazu, dass der Vorstand damals meinte: „Na ja, den gucken wir uns mal an.“ Aus dem Angucken wurde die Anstellung. Zum 1. September 1993 kam Krentel als Geschäftsführer aus dem hohen Norden in den Westerwald.

Viele Projekte mitgeprägt
Die Lebenshilfe sei in den letzten 25 Jahren entscheidend durch ihn mitgeprägt worden. Hartmann erwähnte einige Projekte, an denen der Geschäftsführer entscheidend beteiligt war. Da war erst einmal der Aufbau der ambulanten Dienste im Landkreis, die Wohnstätten in Flammersfeld, die neuen Außenstätten der Werkstätten in Altenkirchen und Wissen, die Kindergärten und im vergangenen Jahr die Eröffnung der neuen Tagesstätte in Mittelhof-Steckenstein. Vieles sei zu tun gewesen, vor allem im organisatorischen Bereich. Die neu organisierte Lebenshilfe sei zukunftsfähig, dazu habe Krentel einen großen Beitrag geleistet. Die Vorsitzende betonte die kollegiale Zusammenarbeit. Jedem Menschen, egal wie er sei, müsse mit Respekt und Achtung begegnet werden. Das werde in Steckenstein vorgelebt und daran habe Jochen Krentel einen wesentlichen Anteil. Rita Hartmann dankte auch der Ehefrau des Geschäftsführers, Inge Krentel, die alles mitgetragen habe. Für den Geschäftsführer gab es eine Urkunde, die ihm eine Bewohnerin von Steckenstein strahlend überreichte.

Lieb und teuer
Konrad Schwan, Erster Kreisbeigeordneter, brachte Grüße von Landrat Michael Lieber und der kommunalen Familie. Er verwies auf Goethe: „Zwei Herzens schlagen in meiner Brust.“ Die Zusammenarbeit sei aus Sicht des Kreises ganz gut gewesen, obwohl Krentel manchmal sehr hartnäckig sei und die Interessen der Lebenshilfe hartnäckig verteidige. Sogar das Karnevalfeiern habe man ihm beigebracht und er habe tatsächlich immer das originellste Kostüm getragen. Für die Lebenshilfe habe er mit vollem Elan gearbeitet, seitdem sei diese zu einem größeren mittelständischen Unternehmen herangewachsen, das auch viel Verantwortung fordere. „Aus Sicht des Kreiskämmerers muss man sagen, Herr Krentel ist uns lieb und teuer“, so Schwan zur Erheiterung der Zuhörer. Er verursache mit seiner Organisation natürlich erhebliche Kosten, die aber auch gewollt seien. Der Lebenshilfe seien Menschen anvertraut, für die sie die Verantwortung hätten und um die man sich kümmern wolle. Er hoffe aus Sicht des Kreises, dass man gemeinsam noch viele Projekte angehen und vollenden könne. Mit dem Verwaltungsrat wiederum, das gebe es ein besonderes Verhältnis. Krentel würde es verstehen die Zahlen der unterschiedlichen Unternehmen so aufzubereiten, dass der Rat den Durchblick bekommen und gemerkt habe wie schwierig es sei eine Lebenshilfeeinrichtung zu führen. „Machen sie so weiter, mit dem Kreis und mit den Gremien der Lebenshilfe. Dann werden wir weiterhin gut fahren“. In Bezug auf die alte Bergbaustätte in der man sich befinde, wünschte Schwan ein herzliches Glückauf.

Viel Lob für Krentel
Matthias Mandos, der Landesgeschäftsführer des Landesverband Rheinland-Pfalz der Lebenshilfe, dankte Jochen Krentel für die geleistete Arbeit und dafür, dass er ein Super-Team zusammenhalte. Wilbert Pfeifer, der erste stellvertretende Vorsitzende des paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz, betonte, Krentel habe alles richtig gemacht, sonst hätte er es nicht so lange ausgehalten. Adhemar Molzberger, der Betriebsratsvorsitzende, übermittelte die Grüße im Namen der Betriebsräte. Er dankte Krentel für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Gute Unterhaltung
Aber es gab nicht nur Reden. Der inklusive Chor „Geradeaus“ unter der Leitung von Daniela Burbach hatte ein buntes Repertoire mitgebracht und führte das Thema Inklusion vorbildlich musikalisch vor. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger, auch die Anwesenden waren begeistert von den mit viel Pep vorgetragenen Songs wie „Über sieben Brücken musst du gehen“, „Freiheit“, „99 Luftballons“, „An Tagen wie diesen“ und abschließend einem äußerst emotionalen Segenslied, speziell für Jochen Krentel „Tell I Need You Again“. Die Formation „Dance Attack“ unter der Leitung von Carina Hoffmann verblüffte mit viel Leidenschaft, beeindruckender Choreographie und Temperament und bekam begeisterten Applaus für ihren Auftritt. Vorstandsmitglied Christel Krahm überreichte eine Collage mit Fotos, unter anderem das Bewerbungsfoto von Jochen Krentel und daneben ein Portrait von 2018.

„Nimm dich nicht so wichtig.“
Jochen Krentel dankte abschließend all denen, die Anteil daran haben, dass die Lebenshilfe heute so aufgestellt ist: Den Menschen mit Behinderung, den Leitungen, Sozialdiensten, Betriebsräten, Eltern und Angehörigen und natürlich allen Angestellten. Sein vor 20 Jahren verstorbener Bruder habe ihn damals dazu überredet, ins nördliche Rheinland-Pfalz zu kommen. Er dankte seiner Ehefrau Inge, die ihm immer mit Rat und manchmal auch mit Tat zur Seite stehe. Sie zitiere immer mal wieder Papst Johannes XXIII.: „Nimm dich nicht so wichtig.“ Das sei für ihn recht hilfreich. Er habe nur einen Wunsch, weiter zusammen zu arbeiten, um für die behinderten Menschen in der Region und im Kreis Altenkirchen eine starke und lebendige Lebenshilfe zu sein, um den gestellten Aufgaben noch lange und wirkungsvoll nachgehen zu können. (by)
       
 
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