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Nachricht vom 22.11.2018 |
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Region |
„Säulen der Gemeinschaft“: Würdigung für das Ehrenamt |
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Als „Säulen unserer Gemeinschaft“ bezeichnete Bürgermeister Michael Wagener bei einer Feier im Foyer des Kulturwerks diejenigen, die von der Verbandsgemeinde Wissen geehrt wurden. Zum einen für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement, zum anderen für musikalische und kulturelle Leistungen. Im Mittelpunkt der Feierstunde am Dienstag, 20. November, standen 27 Frauen und Männer, die mit Urkunden und Präsenten gewürdigt wurden. |
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Wissen. „Es ist uns ein Anliegen, Danke zu sagen“, stellte Bürgermeister Michael Wagener den Ehrungen voraus. Es seien ganz unterschiedliche Bereiche, bei denen sich die zu Ehrenden engagierten. Der Bürgermeister hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Arbeitens und Wirkens hervor, trage dies doch dazu bei, dass die Menschen in der Verbandsgemeinde ein schönes und harmonisches Leben haben. Es gebe eben nicht immer nur messbare Leistungen, sagte Wagener: „Mit ihrem stetigen Tun tragen sie dazu bei, dass unser Gemeinwesen funktioniert.“ Es seien Menschen, die für andere etwas leisten. „Es sind vorbildliche Menschen und Gruppen, die etwas für unsere Region tun“, sagte er und sprach von einem „breiten Blumenstrauß an Aktivitäten“.
Akkordeonmusik hat einen Namen
Bei den Ehrungen im kulturellen und musikalischen Bereich sagte Wagener: „Akkordeonmusik hat im Landkreis Altenkirchen einen Namen: Michael Wagner.“ Der Lehrer der Kreismusikschule habe viele zu diesem Instrument geführt, aber auch seine pädagogische Arbeit wurde anerkannt. Solche Menschen wie der Musiklehrer im Hintergrund seien wichtig. Michael Wagner aus Wissen ist der betreuende Lehrer von Angelina Lokay. Bei der Feier wurde gewürdigt, dass die Wissener Akkordeon-Spielerin beim Landeswettbewerb in ihrer Altersklasse den ersten Platz (Akkordeon Standardbass) belegte. Die Verbandsgemeinde ehrte mit Silbermedaille und Urkunde.
Assistiert von Marco de Nichilo, Fachbereichsleiter Soziales und Sicherheit, sowie Sachbearbeiterin Kristin Cremer, die mit Sachbereichsleiter Jochen Stentenbach alles organisiert hatte, nahm Wagener auch die Ehrungen für ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement vor. Es zeigte sich dabei die Vielfalt, wie Menschen sich in der Verbandsgemeinde einbringen, und der Bürgermeister stellte das Wirken eines jeden Einzelnen gebührend vor. Im sozialen Bereich, insbesondere in der KFD Schönstein, sei Christa Orthen bekannt. Sie leiste Aufgaben im sozialen Bereich und wirke in vielen Netzwerken mit und „ist für Menschen da“. Orthen hat sich um die KFD Schönstein verdient gemacht, und als deren Mitarbeiterin besucht sie ältere Mitglieder. Ein Herzensanliegen ist ihr das Integrieren von neuzugezogenen und einsamen Menschen. Vor diesem Hintergrund gründete sie vor elf Jahren den Erwachsenentreff Schönstein. Auch bei dem seit 2014 bestehenden Lotsenpunkt in Wissen, einer Anlaufstelle für Menschen in Not, wirkt sie mit.
Zeit für Gespräche
Als Mitglied des Seniorenbesuchsdienstes der evangelischen Kirchengemeinde engagieren sich Petra Beisteiner (seit 2010) und Adelheid Riethmüller (seit 1990). Die Wissenerinnen würden sich um Menschen kümmern, sich Zeit für Gespräche nehmen. Sie leiten Anfragen ein und unterstützen bei der Vermittlung von Hilfsangeboten. Sie besuchen auch Menschen in Seniorenwohnheimen. Beisteiner macht seit Jahrzehnten ehrenamtliche Musik im Posaunenchor. Bei Bernd Wagner aus Birken-Honigsessen wurde das ehrenamtliche Wirken als Betreuer im Seniorenfußball gewürdigt, was er seit den 1980er-Jahren macht. Seit 20 Jahren steht er Spieltag für Spieltag an der Seitenlinie, unterstrich Wagener.
Ohne Betreuer geht es nicht
Dass auch Sportler in der Verbandsgemeinde geehrte werden können, das liege daran, weil sich andere als Betreuer engagieren, hieß es. Beim Wissener Schützenverein kümmerte sich Otto Heuser von 1985 bis 1998 um den Schützennachwuchs. Er begleitete viele Einzelschützen sowie Schüler und Jugendmannschaften zu Wettkämpfen bis zu den Deutschen Meisterschaften. Seit 1989 ist er im Vorstand tätig. Wagener erkannte weiter die Tätigkeit des Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe Wissen e.V. an, der Menschen in schwieriger Situation helfe. Hier wurde Kassierer Thomas Pheiler aus Elkenroth für sein ehrenamtliches Wirken geehrt. Er kümmert sich um die Finanzen und bürokratische Angelegenheiten und organisiert Veranstaltungen.
Der Dank galt auch Marion Kantz aus Birken-Honigsessen, die seit zehn Jahren im Pfarrbesuchsdienst der Pfarrgemeinde St. Elisabeth tätig ist. Sie kümmert sich um kranke und alte Menschen, und sie besucht Menschen im örtlichen Seniorenwohnheim. „Wer Rotkreuz sagt, der sagt oft auch Manfred Lauer“: Das attestierte Wagener, seines Zeichens DRK-Vorsitzender, bei der Würdigung von Manfred Lauer. Seit 1956 ist er im Ortsverein aktiv. Nur zwei Jahre später trat er dem Rassegeflügelzuchtverein Wissen bei. Dem Vorstand gehört er 16 Jahre an. Ebenfalls 1958 trat er dem Marinespielmannszug Wissen bei und gehörte diesem bis zur Auflösung 2015 an. Seit jeweils 20 Jahren gehören Gerhard Becher, Wilma Becher und Irmgard Sauerbach (alle Wissen) dem örtlichen Malteser-Hilfsdienst an. Wagener erkannte das vielfältige Engagement an, auch das Arbeiten in der Kleiderkammer. Bekleidung werde auch in andere Länder verschickt, damit Menschen dort besser gestellt sind, betonte der Bürgermeister.
Umfangreiches Material erhalten
Das Foyer des Kulturwerkes war ein passender Ort, um Wolfgang Müller aus Honneroth zu ehren. Der ehemalige Mitarbeiter des Wissener Walzwerkes, in dem 1995 die Lichter ausgingen, hatte seinerzeit viele Ordner gesichert, unter anderem mit Fotos und Kartenmaterial dieser Traditionsindustrie. Wagener erinnerte, dass man großes Glück gehabt habe, als mit viel ehrenamtlichem Engagement, Mitteln von Land, Verbandsgemeinde und Stadt und Unterstützung von Ulrich Brucherseifer und der Familie Brucherseifer „dieser schöne Raum und der kleine nebenan“ - gemeint war das eigentliche Kulturwerk - für das Gemeinwesen erhalten und gestaltet werden konnten. Dafür sei Müller einer der fachkundigsten Informanten gewesen, mit Erzählungen und handfesten Beweisen. Auch bei den drei Bänden über das Walzwerk war er mit von der Partie. Seit 2007 wirkt er im Arbeitskreis Heimatgeschichte mit. Ohne das Wirken anderer schmälern zu wollen, wie Wagener betonte, konstatierte er: „Ohne Wolfgang Müller würde uns vieles fehlen, auf das wir aufbauen können.“
Um die Geschichte der Heimat geht es auch beim Engagement von Bruno Wagner aus Schönstein. Vielfältig hat er sich betätigt, zum Beispiel mit Veröffentlichungen, um die Geschichte zu dokumentieren. Wagner brachte sich zehn Jahre im Vorstand der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Schönstein ein. Der Bürgermeister würdigte Wagners besonderes Wirken beim Erinnern an die Zwangsarbeit. So habe er Kontakte zu ehemaligen Zwangsarbeitern in Frankreich gehalten. Trotz der „schwierigen Vergangenheit“ sei es ihm gelungen, im Dialog zu bleiben und Freundschaften zu begründen. Heute besteht noch der Kontakt zu dem inzwischen 96-jährigen Guy Bellet. Wagner habe sich im besonderen Maße für das Gedenken an die Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in Wissen eingesetzt waren, engagiert. „Ohne Dich gäbe es nicht das Ehrenmal“, stellte der Bürgermeister heraus.
Seit 55 Jahren Chormitglied
Überrascht wurde Klaus Kölzer aus Birken-Honigsessen mit einer ihm zugedachten Ehrung. Er wusste nichts davon, und hatte gerade mit seinen Sangesbrüdern vom MGV „Sangeslust“ Birken-Honigsessen die Feier mit Melodien bereichert. Unter dem Vizechorleiter Franziskus Reifenrath waren „Abends im Walde“, „Abendfrieden“ und „Die Rose“ zu hören. Dann holte Bürgermeister Wagener Klaus Kölzer aus den Reihen hervor. Er ist seit 55 Jahren Mitglied in dem Chor. Seit über 40 Jahren gehört er dem Vorstand an, in wechselnden Tätigkeit. Aktuell ist er stellvertretender Kassierer.
Im Mittelpunkt stand auch Nico Barczak aus Wissen. Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik hatte viele erfolgreiche Prüfungen abgelegt, berichtete Wagener – und den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Kammerebene gewonnen. Barczak sei der beste Geselle im Bezirk der Handwerkskammer Koblenz. Sein Handwerk erlernt hat er im Betrieb Gerhard Buchen (Wissen). Beim Wettbewerb habe er mit der Rohrmontage einer wärmetechnischen Anlage einschließlich Steuer- und Regelbausteinen überzeugt, heißt es in einer Vorlage der Verbandsgemeinde. Zurzeit sei Barczak auf dem Weg zur Meisterprüfung. Eine Anerkennung in diesem Bereich sei neu, sagte Wagener, aber bei künftigen Ehrungen werde man auch daran denken: „Es macht Sinn anzuerkennen, was man im Ehrenamt und im Berufsbild leisten kann.“
Geschichte gefeiert
Jubiläen würden auch zeigen, wie lebendig ein Gemeinwesen sei, sagte Wagener und spannte den Bogen zur 525-Jahrfeier in Katzwinkel. Engagierte Bürger der Ortsgemeinde hätten die Feierlichkeiten auf den Weg gebracht. Dies sei von der Dorfgemeinschaft belohnt worden, die es angenommen habe. Es sei Geschichte gefeiert und sich für die Zukunft aufgestellt worden. Mitgeholfen hatten Rüdiger Schneider, Leiter des Orga-Teams, Sascha Hombach, Christina Leidig, Wilfried Schroth, Stefan Becher, Tanja Becher, Andre Wäschenbach, Etiennette Ortel (Koblenz), Marcel Hüsch und Elias Höfer (Hövels).
Abschließend appellierte Wagener an alle, Menschen zu benennen, die eine Ehrung verdient hätte: „Machen sie uns auf engagierte Mitbürger aufmerksam.“ Denn auch 2019 soll wieder anerkannt werden, wie wichtig „ihr Engagement ist, denn ohne wäre unser Gemeinwesen nicht lebenswert und würde nicht funktionieren“. (tt)
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Nachricht vom 22.11.2018 |
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