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Nachricht vom 20.01.2019
Politik
Landratskandidat: 96,6 Prozent für Peter Enders - CDU wählt Kreistagsbewerber
Zusammenhalt und Geschlossenheit haben die heimischen Christdemokraten am Samstag (19. Januar) auf dem Kreisparteitag in Rosenheim demonstriert: Mit 173 Stimmen (fünf Gegenstimmen, eine Enthaltung) wurde Dr. Peter Enders in geheimer Wahl offiziell zum CDU-Kandidaten für die Landratswahl nominiert. Offen wurde hingegen über die Ernennung des langjährigen Kreisvorsitzenden Dr. Josef Rosenbauer zum Ehrenvorsitzenden abgestimmt – einmütig. Daneben wählten die CDU-Mitglieder 46 Bewerberinnen und Bewerber für die Kreistagswahl.
Dr. Peter Enders, MdL, sprach im Bürgerhaus in Rosenheim zu den CDU-Mitgliedern – wenig später war er mit 96,6 Prozent der Stimmen zum christdemokratischen Kandidat für die Landratswahl gewählt. (Foto tt)Rosenheim. Die mehr als 1.400 Mitglieder der Kreis-CDU waren am Samstag aufgerufen, den Kandidaten für die Landratswahl im Mai zu küren. Und das Interesse daran war groß. Im Bürgerhaus in Rosenheim mussten für den Kreisparteitag, bei dem auch die Kreistagsliste aufgestellt wurde, zusätzlich Stühle gestellt werden. Für den Kreisvorsitzenden Michael Wäschenbach, MdL, und seine Vorstandskollegen bot sich vom Podium aus ein imposantes Bild in den Saal. Nachdem Wäschenbach die Mitglieder und Ehrengäste begrüßt hatte, entrichtete Ortsbürgermeister Bernd Mockenhaupt ein Grußwort: „Rosenheim ist von Schönheit geküsst, aber leider nicht von finanzieller Leistungsfähigkeit, aber immer von guten Wahlergebnissen der CDU.“ Dass so viele gekommen seien, das freute Jessica Weller, Vorsitzende des Gemeindeverbands Gebhardshain der CDU: „Es kommt auf uns alle an.“ Ein äthiopisches Sprichwort sage: „Wenn viele Spinnen gemeinsam weben, können sie einen Löwen fesseln“, sagte sie: „Das sollten wir auch tun.“ Ein Grußwort mit Morgengebet gab es eingangs von Pfarrer Rudolf Reuschenbach (Gebhardshain) zu hören, und Wäschenbach meinte: „Nachdenkliche und motivierende Worten.“

Das C ist der gemeinsame Nenner
„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“: Mit diesem Spruch des italienischen Dichters und Philosophen Dante Alighieri (um 1300) stimmte Wäschenbach auf das Wahljahr ein und gab sich kämpferisch: „Wir als CDU packen kräftig an.“ Verantwortungsvoll blicke man auf die großen Aufgaben und Herausforderungen und wolle Verantwortung für „unsere“ Heimat weiterhin übernehmen. Gerade vier Monate als Kreisvorsitzender an der Spitze stellte er fest, dass es schön sei, dort zu stehen: „Es macht mir Freude, aber es ist auch anstrengend.“ Es gebe Unterschiede und Vielfalt, aber es gebe auch einen großen Nenner: das C in der Partei – das C eines humanistischen Menschenbildes, der Toleranz und Nächstenliebe.

Zusammenhalt und Geschlossenheit waren immer wieder zu hören. Auch im Grußwort von Landrat Michael Lieber: Er habe sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Die CDU sei für ihn ein Stück Heimat. „Das Rezept für den Erfolg war und ist Geschlossenheit“, sagte Lieber: „Wir sind eine Familie.“ Es gebe auch Streit, „aber wenn es darum geht, stehen wir zusammen.“ Mit seiner Entscheidung habe Lieber das Gemeinwohl in den Vordergrund gestellt, sagte Wäschenbach: „Das verdient unserer aller Anerkennung und Respekt.“ Für einen Abschied sei es noch viel zu früh, Liebers „beachtliche Leistungen“ sollen noch gewürdigt werden, so der Kreisvorsitzende. Neben einem Strauß Blumen gab es stehende Ovationen für Lieber – im Übrigen auch später für zwei weitere Christdemokraten.

„Peter soll es machen“
„Wir haben mehr Teilnehmer als erwartet“, sagte Versammlungsleiter Joachim Brenner mit Verweis auf die zusätzlich gestellte Stühle – stimmberechtigt waren 180 Anwesende. Im ersten Wahlgang ging es um den Kandidat für die Landratswahl. Wäschenbach schlug dem Parteitag vor, „meinen Kollegen Peter Enders zum Landratskandidaten zu wählen“. Nach der Ankündigung von Landrat Lieber habe der geschäftsführende Kreisvorstand seit den Tagen vor Weihnachten in mehreren Sitzungen vertraulich und offen zusammen gesessen. In einem fairen Prozess seien auch Perspektivkandidaten einbezogen worden. „Peter soll es machen“: Das sei der gemeinsame Vorschlag gewesen, mit dem der Gesamtvorstand überzeugt werden konnte. Der AK-Kurier berichtete. Für den Vorschlag, Enders zu nominieren, gab es auf dem Parteitag Beifall. Enders habe eine hohe Fachkompetenz, sagte Wäschenbach. Als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Landtages werde er von allen akzeptiert. Parteiübergreifende Arbeit in der Sache und ein ausgleichendes Vorgehen attestierte ihm der Kreisvorsitzende. Enders vielfältiges und umsichtiges Wirken werde geachtet und geschätzt.

Die medizinische Versorgung, gerade Notfallmedizin und Rettungsdienst, sei sein Steckenpferd, sagte Wäschenbach: „Was kann uns Besseres passieren, als in der akuten und anhaltenden Situation der ärztlichen Versorgung ihn in unseren Reihen zu haben?“ Enders, der vier Mal das Direktmandat im Wahlkreis holte, sei auch mit Schule, Bildung, Breitband und Straßen vertraut. Im Unterkreis – Enders` Wahlkreis – sei er naturgemäß bekannter, aber: „Im Oberkreis soll er auch noch bekannter werden, und damit fangen wir heute an.“ Wäschenbach erinnerte, dass Enders aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bereits vielen bekannt sei, und bei der Demonstration zum Thema Straßen in Niederfischbach sei er vorne weggegangen. Enders habe gute Kontakte zu allen Parteien, und er sei „ein Vertreter der leisen Töne“. „Peter Enders kann zusammenführen und mit uns, der Kreispartei, zusammen den Kreis führen“, sagte Wäschenbach: „Peter, du kannst das.“

Eine Ehre, antreten zu dürfen
Dass der Saal fast aus allen Nähten platzte, das freue ihn, sagte Enders: „Ein großes Familienfest der CDU in Rosenheim.“ Diese Zusammenkunft diente vor allem dazu, sich als CDU buchstäblich für die Kommunalwahl aufzustellen - personell. Für das ihm ausgesprochene Vertrauen dankte Enders dem Gesamtvorstand. Großer Ansporn für ihn seien auch die positiven Rückmeldungen aus dem Landkreis. „Ich stelle mich gerne dieser Aufgabe, und ich will mit euch zusammen diese Landratswahl gewinnen.“ Für ihn ist die CDU die Kommunalpartei im Landkreis Altenkirchen – und das Ziel, dass sie es auch bleibt. Der Christdemokrat betonte auch, dass man es nur gemeinsam bewerkstelligen könne, die erfolgreiche Tätigkeit „unserer Landräte“ der vergangenen Jahrzehnte fortzusetzen. Seine Tätigkeit habe bislang vorrangig im Wahlkreis 2 gelegen, somit müsse er im Oberkreis bekannter werden. Landrat Lieber habe die großartige Arbeit der Vorgänger Herbert Blank und Alfred Beth weitergeführt. Dies sei für ihn eine große Herausforderung. Für ihn sei es eine Ehre, antreten zu dürfen: „Ein lohnendes Ziel, und schön ist es, wenn man gewinnt.“

„Ich bin bereit für die Kandidatur“: Eine klare Aussage des Berufspolitikers und Mediziners, der es begrüßte, dass alle Mitglieder, „die unsere Basis sind“, zur Wahl aufgerufen waren. Er stellte sich nicht nur als fest verwurzelt in der Region vor und verwies auf einige berufliche und politische Erfahrungen, auf die er zurückblicken könne, sondern skizzierte auch einige Themen, um die es gehe. „Wenn ich der Kandidat der CDU bin, dann kandidiere ich für den Landkreis Altenkirchen, der seit über 200 Jahren besteht.“ Für ihn steht fest: „Daran wird nicht gerüttelt“, wobei er sich Zusammenarbeit in Themenfeldern vorstellen kann, wo es sich anbiete. Der Landkreis habe mit seiner Einwohnerzahl genau die richtige Größe, befand er. Er ging auf Stichworte wie kommunale Finanzen und Straßen ein, aber auch eines seiner wichtigsten Themen, schon im Landtag: Die ärztliche und pflegerische Versorgung vor Ort. Abfallwirtschaft, Wirtschaftsförderung und Schulentwicklung riss er ebenfalls an.

96,6 Prozent für Enders
Jedes Jahrzehnt warte mit neuen Herausforderungen auf, sagte Enders und motivierte: „Ich will mich diesen gemeinsam mit ihnen stellen“. Enders betonte: „Nun will ich euer Kandidat für die Landratswahl werden.“ Aus diesem Grund werde er nicht wieder als Ortsbürgermeister in Eichen in der Verbandsgemeinde Flammersfeld kandidieren – denn: Es gelte, die Kräfte zu konzentrieren und sich nicht zu verzetteln – Beifall im Saal. Motivierend sagte er, „ich will mit euch die Landrats- und Kreistagswahl gewinnen.“ Er wolle für eine gesunde Politik in einem starken Landkreis antreten. Er machte auch deutlich, dass er eine geschlossene CDU hinter sich wisse, um mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu schließen: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Stehende Ovationen gab es, als Enders mit dem überwältigendem Votum von 96,6 Prozent offiziell als CDU-Kandidat für die Landratswahl am 26. Mai gewählt war. Mit diesem Ergebnis habe er nicht gerechnet, sagte Enders freudestrahlend: „Ich bin freudig überrascht von dieser großen Solidarität und Unterstützung.“

Während die für die Kommunalwahl wichtigen Wahl geheim vonstatten gingen, wurde über ein erstmals bei der Kreis-CDU verliehenes Ehrenamt offen abgestimmt – die Ernennung eines Ehrenvorsitzenden. Damit hatte Kreisvorsitzender Wäschenbach seinen Amtsvorgänger Dr. Josef Rosenbauer überrascht, dem diese Ehre am Samstag in Würdigung und Anerkennung seiner Verdienste zu Teil wurde. Zuvor hatte Wäschenbach eine Laudatio auf seinen Vorgänger gehalten. Im September war der Wechsel an der CDU-Kreisspitze vollzogen worden.

Ehrenvorsitz für Josef Rosenbauer
Mehr als 20 Jahre habe Rosenbauer die Kreis-CDU geführt und geprägt. Das Ergebnis von seiner aufopferungsvollen Arbeit seien viele Erfolge gewesen. Wäschenbach sagte Danke für den unermüdlichen Einsatz und zollte Respekt dafür, dass Rosenbauer aus persönlichen Gründen den Kreisvorsitz abgegeben hatte. 1986 wurde er CDU-Mitglied. Vier Jahre war er Kreisvorsitzender der Jungen Union. Vor 25 Jahren wurde er erstmals in den Kreistag in Altenkirchen gewählt. Zwei Jahre später und bis 2011 gehörte er dem Landtag in Mainz an und war stellvertretende Fraktionssprecher. Auch als Generalsekretär wirkte Rosenbauer vorne mit. Der frühere Kreisvorsitzende habe ein offenes Ohr gehabt, sein Einsatz für die Gemeindeverbände sei beispielhaft, stets habe er vor Ideen gesprudelt. Sein hervorragendes Netzwerk, Wäschenbach sprach von der „legendären Visitenkartensammlung“, sei mit dem Besucher der Bundeskanzlerin im Jahr 2011 gekrönt worden. Wäschenbach sprach vom Dreiklang der Themen Bildung, medizinische Versorgung und Infrastruktur, der Rosenbauers kommunalpolitische Leitlinie sei. Und: „Die Anbindung der HTS in Niederschelderhütte ist sein Verdienst.“ Leidenschaftlich habe Rosenbauer für Schulen gekämpft, und dies wisse man nicht erst seit Herkersdorf auch in Mainz. Die Überraschung war gelungen, als er Rosenbauer als Ehrenvorsitzenden vorschlug. Die Mitglieder folgten geschlossen und würdigten ihren ehemaligen Kreischef mit stehenden Ovationen. „Das ist nie ein Verdienst von einem allein, es gilt uns allen“, sagte Rosenbauer, von allen, die in den vielen Jahren mitgemacht haben – vom Landrat bis zum Parteimitglied im kleinsten Ortsverband, sagte der Ehrenvorsitzende, der zugleich jedem Mitglied seinen Dank entrichtete.

Das Personal ist bereit
Programmatisch und Inhaltlich will sich die Kreis-CDU für die Kommunalwahl noch aufstellen, aber die personellen Fragen wurden nun geklärt, auch mit der Aufstellung der Kreistagsliste. Alle Gemeindeverbände sind auf der Liste vertreten, ebenso die Gruppierungen, zum Beispiel der neu gewählte CDA-Vorsitzende Lars Peter Dörr (Gemeindeverband Kirchen, Mudersbach). Es seien mit den unterschiedlichen Berufen auch die gesellschaftlichen Schichten breit abgedeckt, hieß es, und die Altersspanne der Kandidatinnen und Kandidaten betrage 50 Jahre. Die Jüngste ist die 18-jährige Helena Peters (Betzdorf), Kreisvorsitzende der Schülerunion. Auch das Frauenquorum erfüllt die Liste, unterstrich Versammlungsleiter Joachim Brenner.

Die 46 Listenplätze wurden ohne Gegenkandidaten besetzt. Der Kreisvorstand hatte eine Beschlussempfehlung vorgelegt. Einstimmig wurde Peter Enders (Flammersfeld, Eichen) von 173 Mitgliedern auf den ersten Platz gewählt. Michael Wäschenbach (Betzdorf, Wallmenroth) wurde mit 166 Ja und acht Nein auf den zweiten Platz gesetzt. Jessica Weller (Vereinigung Frauenunion, Gebhardshain) kam mit 156 Ja und 15 Nein auf den dritten Platz. Mit 166 Ja bei sechs Gegenstimmen kam Tobias Gerhardus (Herdorf) auf den vierten Platz. Josef Rosenbauer (Kirchen) wurde mit 163 Ja und acht Nein auf den fünften Platz nominiert.

Auf den weiteren Plätzen folgen: 6. Anneliese Heß (Daaden), 7. Claus Behner (Wissen), 8. Ulrich Paul (Hamm), 9. Doris John (Altenkirchen), 10. Josef-Georg Solbach (Gebhardshain), 11. Justus Brühl (Junge Union, Scheuerfeld), 12. Karin Giovanella (Seniorenunion, Daaden), 13. Maik Köhler, (Kirchen, Mudersbach), 14. Henning Weil (Betzdorf), 15. Sarah Baldus (Wissen), 16. Albert Hüsch (Gebhardshain, Malberg), 17. Michael Dützer (Kirchen), 18. Torsten Löhr (Altenkirchen, Oberwambach), 19. Reinhard Paulsen (Wissen), 20. Burkhard Hensel (Kirchen, Niederfischbach), 21. Kerstin Himmrich (Betzdorf, Alsdorf), 22. Sarah Krings (Flammersfeld, Niedersteinebach), 23. Bruno Schuh (Kirchen, Friesenhagen), 24. Matthias Reuber (Wissen, Birken-Honigsessen), 25. Johannes Speicher (Betzdorf), 26. Dr. Julia Naskrent (Kirchen, Brachbach), 27. Hans-Joachim Greb (Gebhardshain, Steinebach), 28. Dagmar Hassel (Altenkirchen, Weyerbusch), 29. Christiane Buchen (Wissen), 30. Lars Peter Dörr (Kirchen, Mudersbach), 31. Dirk Eickhoff (Herdorf), 32. Angelika Brenner (Betzdorf), 33. Rolf Schmidt-Markoski (Flammersfeld, Horhausen), 34. Elisabeth Röttgen (Kirchen, Mudersbach), 35. Michael Schäfer (Wissen, Katzwinkel), 36. Bettina Lück (Gebhardshain, Steinebach), 37. Angelina Steffens (Altenkirchen), 38. Christian Schlatter (Hamm, Bitzen), 39. Manfred Rosenkranz (Daaden, Mauden), 40. Markus Stangier (Betzdorf, Alsdorf), 41. Michael Rödder (Wissen, Altenbrendebach), 42. Bernhard Meffert (Flammersfeld, Horhausen), 43. Helena Peters (Betzdorf), 44. Malte Kilian (Betzdorf, Alsdorf), 45. Konrad Schwan (Gebhardshain, Kausen), 46. Josef Zolk (Flammersfeld Güllesheim). (tt)
       
       
 
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