AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 30.12.2009
Region
Beamtenbund: "Unser Dorf muss schneller werden"
"Unser Dorf muss schneller werden" fordert der Deutsche Beamtenbund des Kreises Altenkirchen zum Jahreswechsel. Gemeint ist damit ein schnelles Internet für alle, wie es Land und Bund den ländlichen Gebieten oftmals versprochen hätten. Geschehen sei aber nichts.
Kreis Altenkirchen. Die Versorgung des Landes außerhalb der Zentren mit schnellem DSL- oder VDSL-Internet kritisiert der Deutsche Beamtenbund des Kreises Altenkirchen. Schnelles Internet für alle, so hätten es Land und Bund den Dörfern oftmals versprochen - geschehen sei aber nichts. Vielmehr müssten jetzt die Leerrohre in Gemeinden von Steuermitteln - also mit dem Geld der Steuerzahler - finanziert werden, während die DSL-Provider später die Gelder der Kunden abkassierten. DBB-Kreisvorsitzende Ellen Piller: "Ein schnelles Internet ist heute eine Notwendigkeit, damit sich Firmen überhaupt in ländlichem Gebiet ansiedeln."
Ein schnelles Internet zähle heute wie die Verkehrsanbindung, die Gewerbeflächen oder die soziale Infrastruktur der Gemeinden zu den Standortfaktoren, die nicht vernachlässigt werden dürften. Nach Piller gibt es heute kleinere Gemeinden, die in ihrer Homepage mit einem schnellen Internetzugang werben. Während man in den Zentren mit schnellem Internet bestens versorgt sei, habe man im Kreis Altenkirchen einen ungeheuren Nachholbedarf.
Piller verwies auf zwei europäische Länder, die das Technikland Deutschland schlecht aussehen lassen. In der Schweiz gehöre der Breitband-Internetzugang zur gesetzlichen Grundversorgung und müsse jedem Haushalt verfügbar sein; auch die höchste Alm müsse versorgt werden. Auch in Estland sei die Versorgung im Grundgesetz verankert.
Für Herbert Weber (DBB-Kreisvorstand Altenkirchen) sind die fehlenden schnellen Netzanbindungen ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsnachteil. Er forderte die politisch Verantwortlichen auf, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, damit die weniger dicht besiedelten Gebiete den Städten gleichgestellt würden. Weber: "Zusammenfassend für den Kreis Altenkirchen kann man nur sagen: Unser Dorf muss schneller werden!"
Einige Orte im Kreis müssten jetzt die Verlegung der Leerrohre aus dem eigenen Haushalt mit einem Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II finanzieren. Weber nannte als Beispiel Emmerzhausen, das in schwierigen finanziellen Zeiten 23.000 Euro für die Verlegung im kommenden Jahr aufbringen muss. Orte mit fehlenden schnellen Netzanbindungen finde man im Kreis Altenkirchen viele.
Nachricht vom 30.12.2009 www.ak-kurier.de