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Nachricht vom 20.02.2019 |
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Wirtschaft |
Krankschreibungen: Kreis lag über dem Durchschnitt |
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Stress und Überstunden lassen den Krankenstand steigen. Beschäftigte im Kreis Altenkirchen waren 2017 durchschnittlich 22 Tage krank im Jahr. Darauf weist die Gewerkschaft IG Bau mit Bezug auf einen BKK-Erhebung hin. Bundesweit lag die Arbeitsunfähigkeit im Schnitt bei zuletzt 17,7 Tagen pro Jahr. Mit Sorge beobachtet die IG Bau dabei die Zunahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. |
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Kreisgebiet. Grippe zum Winterende, Rückenbeschwerden, Unfall am Arbeitsplatz: Im Landkreis Altenkirchen waren Beschäftigte im vorletzten Jahr durchschnittlich 22 Tage lang krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Auf deren Gesundheitsreport verweist die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) verwiesen. Der Krankenstand – also der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag – lag hier zuletzt bei 6 Prozent. Damit liegt der Landkreis über dem bundesweiten Schnitt von 4,9 Prozent.
Nach Einschätzung der IG Bau geht ein wachsender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. „Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank“, sagt Walter Schneider von der IG Bau Koblenz-Bad Kreuznach. Wer ohnehin am Limit arbeite, der sei auch anfälliger etwa für eine Erkältung. „Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeit enorm. Und in der Reinigungsbranche ist es gang und gäbe, dass Beschäftigte regelrecht im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen“, so Schneider. Hinzu kommt: Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind. In einer aktuellen Untersuchung des DGB gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, trotz Krankheit gearbeitet zu haben.
Mit Sorge beobachtet die IG Bau außerdem die Zunahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. „Wer etwa unter Depressionen oder Alkoholsucht leidet, der fällt oft gleich für mehrere Wochen aus“, betont Schneider. Um solche Krankheiten zu erkennen, sei ein offenes und kollegiales Miteinander im Betrieb unverzichtbar. Dies dürfe nicht dem Arbeitsdruck geopfert werden. Wichtig sei hier insbesondere die Arbeit der Betriebsräte. „In Unternehmen, die eine Arbeitnehmervertretung haben, sind die Beschäftigten zufriedener und seltener krank“, so Schneider. Nach BKK-Angaben fehlten Beschäftigte in Rheinland-Pfalz 2017 durchschnittlich an 20,6 Tagen wegen Krankheit im Job. Vier Jahre zuvor waren es noch 18,4 Tage. Bundesweit lag die Arbeitsunfähigkeit im Schnitt bei zuletzt 17,7 Tagen pro Jahr. (PM)
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Nachricht vom 20.02.2019 |
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